Verabschiede dich bevor du aus dem Haus gehst!

Wenn du aus dem Haus gehst ohne dich zu verabschieden, dann hinterlässt du ein beunruhigtes Kind. Es kann nicht verstehen, dass seine Mutter gerade noch da war und auf einmal verschwunden ist.
Verabschiede dich bevor du aus dem Haus gehst!
María Alejandra Castro Arbeláez

Geprüft und freigegeben von der Psychologin María Alejandra Castro Arbeláez.

Geschrieben von Zuleyvic Adriana Cuicas

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Dein Kind ist dann verwirrt. Deshalb raten wir dir: Verabschiede dich bevor du aus dem Haus gehst!

Dein Kind wird sonst nach seiner Mutter rufen und nicht wissen ob sie zurück kommt. Es weiß nicht, wie lange du weg sein wirst und darum du einfach so gegangen bist. Also verabschiede dich bevor du aus dem Haus gehst!

Wenn die Kinder noch klein sind, dann mag es manchmal einfacher erscheinen zu gehen, wenn sie gerade nicht schauen. Wir warten bis sie abgelenkt sind und wir in einem unbeobachteten Moment entschwinden können. Das ist nicht gut. Verabschiede dich bevor du aus dem Haus gehst, denn dein Kind muss lernen, wie Trennungsprozesse ablaufen.

Der Grund dafür, dass wir einfach abhauen ist, dass wir nicht wollen, dass die Kinder sehen, wie wir gehen und dann anfangen zu weinen. Ja, hin und wieder bitten wir sogar jemanden aus der Familie sie abzulenken bis wir unauffällig gegangen sind. Damit machen wir jedoch einen großen Fehler. Denn das Beste ist, dass wir uns ordentlich verabschieden bevor wir das Haus verlassen, und zwar jedes Mal!

In den ersten Jahren ist es für Kinder schwierig von den Eltern getrennt zu sein. Allmählich verstehen sie dann aber, dass das Weggehen zeitlich begrenzt ist. Und ehe du dich versiehst wirst du um mehr Küsse und Umarmungen bitten.

Verabschiede dich bevor du aus dem Haus gehst

Verabschiede dich bevor du aus dem Haus gehst! Das ist mehr als eine Notwendigkeit!

Sehr wahrscheinlich wird es deinem Kind nicht gefallen, dass du gehst. Und ebenso wahrscheinlich wird es weinen. Aber diese Reaktion ist nicht nur normal, sie ist sogar gesund. Dein Kind zeigt in diesem Moment einfach seine Gefühle.

Brich nicht zusammen, wenn es dazu kommt. Oder versuche es wenigstens. Deine Strategie sollte so aussehen, dass du verschiedene Arten von Verabschieden testest, um herauszufinden, welche gut klappt. Du musst einen Weg finden, deinem Baby zu vermitteln, dass obwohl du gehst, du bald wieder kommen wirst.

Wenn du einmal eine gute Art und Weise gefunden hast, dann wird dein Kind anfangen zu verstehen, dass du zwar zunächst gehst, du dann aber wieder kommst. Und das wird verhindern, dass es während deiner Abwesenheit ängstlich wird und weint. Das Verabschieden ist wichtig um deinem Baby zu helfen, sich an Trennungsprozesse zu gewöhnen.

Es gibt Kinder, die wie verrückt weinen wenn sie von ihren Müttern getrennt werden. Wenn das bei dir der Fall ist, dann kann es gut sein, dass du dich schuldig fühlst. Das kann so weit gehen, dass du doch zu Hause bleibst. Doch das wird die Situation auf Dauer nur verkomplizieren.

Es ist wichtig einen Weg zu finden, sodass dein Baby sich daran gewöhnt, dass du auch mal weg bist. Das ist ein kontinuierlicher Prozess, der Geduld erfordert. Aber ob du es glaubst oder nicht, auch für dich wird das Verabschieden leichter werden. Endlich wirst du dann aus dem Haus gehen können, ohne dass du vorher einen Trick anwenden musstest um dein Kind abzulenken. Du wirst dich besser fühlen.

Verabschiede dich bevor du aus dem Haus gehst! Das sollte Routine sein!

Verabschiede dich bevor du aus dem Haus gehst

Versuche nicht niedergeschlagen zu sein, wenn du siehst, dass dein Kind leidet. Weinen ist ein Teil dieser Entwicklungsphase. Die meisten Babys machen das durch.

Verliere nicht den Mut. Auch wenn es anfangs schwierig ist, wird es nicht immer so sein. Eines Tages wird dein Baby aus seinem Kokon heraus schlüpfen und sich darüber freuen, neue, andere Leute zu sehen. Das Ziel sollte sein, diese Entwicklung natürlich geschehen zu lassen, sodass es für dein Kind nicht traumatisch ist.

Es ist auch eine gute Idee, dass dein Kind jeden Tag ein bisschen Zeit mit anderen Menschen verbringt. Das können die Großeltern sein, oder Tante und Onkel. Oder aber gute Freunde.
Anfangs solltest du dabei bleiben. Dann entsteht keine allzu drastische Veränderung. Aber wenn du merkst, dass dein Kind sich mit anderen wohl fühlt, dann wird es auch für dich einfacher werden zu gehen. Es wird sich an gute Zeiten mit diversen Menschen erinnern und und dich dadurch eher gehen lassen.

Verabschieden ist ein Gewöhnungsprozess

Dein Baby sollte sich nicht nur an andere Menschen gewöhnen, sondern auch an das Alleinsein. Um das zu trainieren ist der nächste Schritt, dass du nicht sichtbar bist. 
Lass dein Kind auf dem Boden oder in der Wiege mit Spielsachen. Dann kannst du für einen kurzen Moment aus dem Raum gehen. Natürlich bleibst du in der Nähe, falls es weint oder etwas passiert. Auch dann kann es sein, dass dein Kind zunächst weint. Aber wenn es sein Spielzeug hat, wird es überraschend schnell damit spielen und sich selbst beschäftigen.
Verabschiede dich bevor du aus dem Haus gehst – und am besten immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Lass dein Kind nicht sehen, dass du betrübt oder besorgt bist wenn es weint!.

Und noch etwas: Komm nicht zurück! Auch wenn dein Kind weint, geh. Ziehe den Prozess keinesfalls in die Länge. Vertraue darauf, dass du deinen kleinen Schatz in guten Händen lässt und ihm nichts passieren wird.

Versuche Grenzen zu setzen und deinem Kind verständlich zu machen, dass du manchmal einfach gehen musst. Zum Beispiel wenn du auf die Toilette musst oder kochst.

Verabschiede dich bevor du aus dem Haus gehst – ohne wenn und aber!

Verabschiede dich bevor du aus dem Haus gehst

Du solltest dich niemals einfach davon stehlen oder dein Kind anlügen und ihm sagen, dass du gleich zurück bist, wenn das nicht der Fall ist. Damit schaffst du eine Art des Misstrauens und dein Kind wird ängstlich und verunsichert sein.

Viele Mütter tun das jedoch trotzdem. Damit machst du es dir leicht, weil du nicht sehen musst, wie dein Kind weint. Aber ihm selbst hilfst du damit nicht. Es muss die richtige Einstellung zum Abschied auf Zeit erst lernen – von dir.

Es wird auch für dich langfristig besser laufen, wenn du ihm erklärst, dass du als Mutter jetzt zur Arbeit musst oder zum Sport. Und dabei ist es ganz egal, wie alt dein Kleines ist.

Wenn du dich nicht verabschiedest hinterlässt du ein verwirrtes Babys. Denn Babys können einfach noch nicht begreifen, dass wenn du nicht sichtbar bist, du trotzdem irgendwo anders bist.

Ohne Abschied kein Wiedersehen

Wenn du gehst und einfach verschwindest dann denken sie möglicherweise sogar es gibt dich nicht mehr. Und das ist natürlich ein niederschmetternder Gedanke! Also hilf deinem Kind zu verstehen, dass deine Abwesenheit zeitlich begrenzt ist und du wieder kommst.

Dafür eignet sich beispielsweise auch das “Guck-Guck-Spielen“. Bedecke dich und sage: “Wo ist die Mama?” Dieses einfache Spiel wird dabei helfen deine Abwesenheit schon zu symbolisieren.

Zu gehen ohne dich zu verabschieden löst wiederkehrende Ängste in deinem Baby aus, denn dann weiß es ja nie wann du möglicherweise weg bist. Deshalb sei konsistent darin dich zu verabschieden. Ansonsten lebt dein Kind in ständiger Angst und will dich immer auf Armeslänge bei sich haben.

Unsere Babys verstehen vieles von dem was wir sagen zwar noch nicht, aber sie verstehen die Intention dahinter. Deshalb solltest du einen ruhigen Ton anschlagen wenn du ihm sagst dass du jetzt gehst und später wieder kommst.

So wird dein Kind friedlich sein wenn du dich verabschiedet hast und gehst. Nach und nach wird es verstehen und der Trennungsprozess wird weniger traumatisch sein.


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