8 Tipps gegen das elterliche Schreien

Schreien ist ein zerstörerisches Urgefühl, deshalb ist es nicht immer einfach, sich zu kontrollieren.
8 Tipps gegen das elterliche Schreien
María Alejandra Castro Arbeláez

Geprüft und freigegeben von der Psychologin María Alejandra Castro Arbeláez.

Geschrieben von Gladys González

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Bestimmte Verhaltensweisen unserer Kinder führen oft dazu, dass wir die Geduld verlieren. Viele Eltern schreien ihre Kinder in diesen Situationen an, um ihren Frust loszuwerden und ihre Sprösslinge zurechtzuweisen. Doch das elterliche Schreien ist keine Lösung, ganz im Gegenteil: Kinder leiden daran und werden dieses Verhalten zukünftig nachahmen. Es gibt andere Methoden, die weitaus hilfreicher und effektiver sind.

Schreien ist ein zerstörerisches Urgefühl, deshalb ist es nicht immer einfach, sich zu kontrollieren. Oft kommt es dazu, weil sich die Eltern einbilden, dass ihre Kinder reifer reagieren sollten, obwohl sie erst am Anfang ihres Lernprozesses stehen und zuerst Werte und Manieren erwerben müssen.

Manchmal vergessen wir, wie einfach es ist, Kind zu sein: Es geht dabei vorwiegend darum, im Spiel die Umgebung zu erkunden und dabei ist es ganz normal, dass Kinder nicht immer gehorchen, wenn wir ihnen eine Aufgabe zuweisen. 

Es ist ganz normal, dass Kinder nicht immer gehorchen, wenn wir das gerne hätten.

Doch eine Erziehung, die auf das elterliche Schreien, Frust und Autorität aufbaut, kann diese Situation nur zusätzlich verschlimmern. Das Kind kann dadurch nämlich rebellisch oder sogar aggressiv werden. Eine andere mögliche Folge ist eine gestörte affektive Welt des Kindes.

Oft handelt es sich um eine automatische Reaktion, doch viele Eltern wurden auch selbst als Kinder oft angeschrien und wiederholen dieses Verhaltensmuster dann selbst. Du solltest jedoch Geduld und Selbstkontrolle nicht verlieren und immer großes Verständnis zeigen. Denn das elterliche Schreien ist eine Art der Misshandlung.

Beginne damit, dich selbst zu erziehen, um in schwierigen Situationen richtig zu reagieren. Vergiss nicht, dass es weitaus bessere Möglichkeiten gibt, deine Kinder zurechtzuweisen, als sie anzuschreien.

8 Tipps gegen das elterliche Schreien

Tipps gegen das elterliche Schreien: Ruhiges Gespräch

Zwar sind Kinder von Natur aus sehr fröhlich und aufgeschlossen, doch sie sind auch sensibel und empfindlich. Deshalb kann das elterliche Schreien mehr Schaden anrichten, als wir uns vorstellen. Doch es gibt einfache Alternativen, um die Beziehung zu verbessern, ohne schreien zu müssen. Wir haben ein paar Tipps für dich:

1. Identifiziere die Situationen, in denen das elterliche Schreien vorkommt

Beobachte, in welchen alltäglichen Situationen du die Geduld verlierst und dazu neigst, dein Kind anzuschreien. Dies ist der erste Schritt, um solche Augenblicke zu vermeiden.

2. Gib zu, dass Schreien ein Synonym von Misshandlung ist

Niemand hat es gerne, voller Wut und Zorn behandelt zu werden. Deshalb ist es wichtig, sich selbst einzugestehen, dass jemand anzuschreien eine Form der verbalen Misshandlung ist. Es gibt viele Methoden, um Kinder auf ihre Fehler hinzuweisen, ohne die Stimme zu erheben. 

3. Bitte um Verzeihung, wann immer dies notwendig ist

Wir alle sind menschlich und können Fehler machen. Auch Eltern sind nicht unfehlbar! Stress, Druck und Mehrfachbelastungen führen häufig dazu, dass sie ihre Geduld verlieren. Sollte dies der Fall sein, bittest du deinen Nachwuchs anschließend am besten um Verzeihung. Vergiss nicht, dass du eine wichtige Vorbildrolle hast und deine Kinder so wichtige Werte lernen werden.

4. Vereinbarungen treffen

Wenn du möchtest, dass deine Sprösslinge im Haushalt gewisse Aufgaben übernehmen, oder ihr Verhalten verändern, sprich mit ihnen mit Geduld und Verständnis und triff mit ihnen Vereinbarungen. Wenn diese dann trotzdem nicht erfüllt werden, musst du Konsequenzen setzen und dem Kind beispielsweise Privilegien entziehen.

5. Psychologische Unterstützung, um das elterliche Schreien unter Kontrolle zu bringen

Ein Erziehungsexperte kann dir Werkzeuge zur Hand geben, um schwierige Situationen besser zu kontrollieren und so dein eigenes Verhalten und auch das deiner Kinder zu verändern.

6. Übe dich in Geduld

Es ist nicht einfach, Emotionen zu kontrollieren. Du kannst dafür beispielsweise eine Atemtechnik lernen. Atme tief und langsam durch, bevor du irgendwelche andere Schritte unternimmst. So kannst du deinen Zorn beruhigen, um dann richtig zu handeln.

7. Gib deinen Kindern zu verstehen, dass etwas falsch läuft

Kinder denken nicht auf dieselbe Weise wie Erwachsene, deshalb ist es besser, geduldig und liebevoll mit ihnen zu sprechen. So können sie ihre Fehler besser verstehen und sich darüber bewusst werden, dass sie ihr Verhalten verändern müssen.

8. Entspanne dich ab und zu!

Mutter oder Vater zu sein, ist oft anstrengend und erschöpfend. Deshalb ist es wichtig, dass du dir auch ab und zu Zeit für dich selbst nimmst, um so Stress abzubauen. Denn so bist du sicher gelassener, wenn du nach Hause kommst und das Familienleben kann harmonischer verlaufen.

Sei ein gutes Vorbild!

Kind reagiert auf das elterliche Schreien

Wie bereits erwähnt, darfst du deine Vorbildrolle nicht vergessen. Vielleicht wurdest du selbst als Kind oft angeschrien und hast dieses Verhalten verinnerlicht. Doch es ist nie zu spät, um sich zu ändern! Du selbst solltest ein positives Vorbild für deine Kinder sein, das elterliche Schreien ergibt in der Erziehung keinen Sinn.

Die Eltern sind die wichtigsten Vorbilder für ihre KinderAggressives Verhalten führt nur dazu, dass Kinder glauben, dass dieses richtig und normal ist. Du solltet deshalb besonders großen Wert darauf legen, deinen Nachwuchs liebevoll und mit Respekt zu behandeln.

Wenn sich das Kind außer Haus vor anderen nicht richtig verhält, wartest du am besten, bis ihr wieder zu Hause seid, um mit ihm zu sprechen. Dein Sprössling wird so lernen, dass sein Verhalten zwar nicht richtig war, du ihn jedoch verstehst und respektierst.

Das ganze Leben ist ein Lernprozess, ganz unabhängig vom Alter. Wir müssen immer bereit sein, uns auf unserem Weg zu verbessern, Fehler zu akzeptieren, um daraus zu lernen und die Dinge in der Zukunft besser zu machen. Es ist nie zu spät!


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