Sich in Erziehungsfragen einig werden

Nicht immer ist es einfach, in allen Erziehungsfragen derselben Meinung zu sein. Doch das ist grundlegend, denn es geht darum, Herausforderungen gemeinsam zu überwinden. 
Sich in Erziehungsfragen einig werden
María Alejandra Castro Arbeláez

Geschrieben und geprüft von der Psychologin María Alejandra Castro Arbeláez.

Letzte Aktualisierung: 18. März 2019

In der Erziehung eines Kindes spielen die eigene Kindheit, Glaubenseinstellungen, Ängste und Wünsche eine große Rolle. Deshalb ist es oft eine Herausforderung für Eltern, sich in Erziehungsfragen immer einig zu sein. 

Erziehungsfragen können zur Herausforderung werden

Wenn es darum geht, sich über Erziehungsfragen einig zu werden, sind Eltern häufig vor folgende Situationen gestellt:

  • Sie sind absolut nicht derselben Meinung darüber, wie das Kind erzogen werden soll. Die Art, wie jeder Elternteil selbst erzogen wurde und gewisse Einstellungen können sehr unterschiedlich sein. Deshalb kommt es auch immer wieder dazu, dass jeder seine Kinder anders erziehen und dem anderen Elternteil seine Sichtweise aufdrängen will. Dabei vergessen die Eltern jedoch oft, dass es darum geht, das Beste für die neugegründete Familie zu tun.
  • Manchmal sind sich die Eltern zwar einig, doch ein Elternteil ist freizügiger als der andere. Auch dies führt häufig zu Konflikten in der Paarbeziehung. Oft werden für die Kinder Normen und Regeln erstellt, doch nicht beide Eltern sind gleich strikt, wenn es um die Einhaltung dieser Vorschriften geht. Das führt bei den Kindern zu Unsicherheit. Denn sie brauchen eindeutige und liebevolle Grenzen, um sich physisch, intelektuell und emotional richtig entwickeln zu können. 
Eltern streiten wegen Erziehungsfragen

Strategien, um in Erziehungsfragen Einigkeit zu erreichen

  • Ihr müsst über eure eigene Erziehung sprechen und euch darüber klar werden, an welche Methode und Strategien ihr euch selbst halten wollt. Es ist nicht notwendig, ein Modell aus der eigenen Kindheit zu wiederholen. Ihr seid jetzt eine neue Familie und müsst selbst euren Weg finden, der für alle Familienmitglieder gut und sinnvoll ist.
  • Setzt gemeinsam Grenzen, die eure Kinder einhalten sollten. Ihr müsst zuerst über dieses Thema sprechen, um die Kleinen dann tatsächlich so zu erziehen und falls notwendig Konsequenzen zu ziehen, wenn gewisse Regeln nicht befolgt werden.
  • Wenn es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen einem Elternteil und dem Kind kommt, sollte sich der andere Elternteil nicht einmischen. Höre zu und warte, bis du mit deinem Partner alleine bist, um darüber zu sprechen. Wenn es zu Streit kommt, versucht trotzdem, ruhig zu bleiben und das Ziel nicht vor den Augen zu verlieren: das Wohlbefinden des Kindes!
  • Nicht nur die Kinder sollten die Grenzen genau kennen, sondern auch der Partner! Ihr müsst beide wissen, wie weit der Partner zu gehen bereit ist.

Weitere Strategien

  • Beschuldigt nie eure Kinder, die Ursache eurer Probleme zu sein. Sie leiden daran, wenn es zu Streit zwischen den Eltern kommt. Versetzt euch in die Lage des Kindes! Ihr dürft die Zeit davor nicht idealisieren, denn der Nachwuchs ist nicht für eure Probleme verantwortlich.
  • Sprich mit deinem Kind, um ihm mitzuteilen, dass Mama und Papa immer das Beste für es wünschen. Lass es wissen, dass ihr ein Team seid, auch wenn ihr nicht immer dieselbe Meinung teilt. Es muss wissen, dass es in euch beide vertrauen kann und dass es für euch selbst auch ein Lernprozess ist.
Eltern mit Kind
  • Wenn ihr euch in einem Konflikt vor dem Kind nicht einig wurdet, geht die Welt nicht unter. Nutzt diese Erfahrung, um gemeinsam die Situation zu analysieren und herauszufinden, was zukünftig in ähnlichen Situationen zu tun ist. 

Rechthaberei und Egoismus sind hier fehl am Platz. Es geht nicht darum, Recht zu haben, sondern die besten Lösungen in Erziehungsfragen zu finden. Dafür sind Empathie und Objektivität sehr wichtig, um gemeinsam den besten Weg für die Familie zu finden. 


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