Begegnung auf Augenhöhe ist für dein Kind sehr wichtig!

Wenn du in die Knie gehst, um mit deinem Kind auf Augenhöhe zu sprechen, kannst du viel Positives erreichen. Erfahre mehr darüber!
Begegnung auf Augenhöhe ist für dein Kind sehr wichtig!
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 09. November 2022

Es ist bekannt, dass Prinz William und seine Frau Herzogin Catherine eine Gewohnheit haben, die die Aufmerksamkeit vieler erregt: Sie gehen auf die Augenhöhe ihres Söhnchens George, wenn sie mit ihm sprechen.

Auch in der Öffentlichkeit und obwohl die englische Königin an das Protokoll erinnert, haben sie sich das zur Gewohnheit gemacht. Beide gehen in die Knie, um sich auf Augenhöhe mit ihren Kindern zu unterhalten.

Sogar während des Besuches von Barack Obama in England, zweifelte der amerikanische Präsident keinen Augenblick daran, in die Knie zu gehen, um sich an den kleinen George zu richten.

Viele betrachten dies als fehlenden Respekt gegenüber den ehrwürdigen Institutionen, denn in dem strengen Protokoll für britische Royals sind solche Ausnahmen nicht vorgesehen.

Doch die Herzogen von Cambrigde zeigen so ihren Respekt vor ihren Kindern. Es ist allgemein bekannt, dass sie großen Wert auf eine gute Erziehung legen, die auf gegenseitigem Respekt beruht. 

Der kleine George geht zum Beispiel auch in eine Montessori-Schule. Doch was uns heute besonders interessiert, ist, welche Vorteile es hat, sich auf die Augenhöhe des Kindes zu begeben. Damit kann man sich in aktivem Zuhören üben und genau darum geht es in unserem heutigen Artikel.

Gespräch in Augenhöhe mit dem kleinen George

Aktives Zuhören in Augenhöhe des Kindes

Wir denken kurz darüber nach, wie das Leben eines fünfjährigen Kindes aussieht. Es ist jetzt schon recht eigenständig und nicht mehr auf die Arme der Eltern angewiesen. Denn es kann selbst laufen und viele Dinge tun. 

Doch damit verliert es auch eine gewisse Nähe zu den Eltern. Wenn es mit ihnen oder anderen Erwachsenen spricht, muss es nach oben schauen. Es muss an der Hose oder am Ärmel zupfen, um unsere Aufmerksamkeit zu erreichen. Das kann oft frustrierend sein.

Doch wenn du in die Knie gehst, um mit deinem Kind auf Augenhöhe zu sprechen, verändert sich diese Situation und damit kannst du viel Positives erreichen. Erfahre mehr darüber!

Die ganze Aufmerksamkeit für das Kind

Wenn du dich in die Lage deines Kindes versetzt, kannst du dir vorstellen, dass es sich wunderbar anfühlt, wenn es plötzlich die ungeteilte Aufmerksamkeit seiner Mutter oder seines Vaters erhält.

Es fühlt sich dabei den Eltern nahe, hat Vertrauen und kann offen und ehrlich mit seinen Eltern sprechen.

Kommunikation in Augenhöhe
  • Wenn man in Augenhöhe miteinander spricht, gibt es keine Machtunterschiede und keine Angst. Wir können ehrlich sein und über alles offen sprechen. Das Kind weiß, dass es geliebt und von seinen Eltern verstanden wird. Das ist für das Kleine ein wunderbares Gefühl.

Bis ins 12. Lebensalter befinden sich Kinder in einer anderen sensorischen Welt

Die Idee des “aktiven Zuhörens” kommt nicht aus dem Bereich der Erziehung. Sie wurde in den 60er Jahren in der humanistischen Psychologie von Carl Rogers geprägt. Später wurde sie von anderen Autoren aufgenommen, die daraus eine effiziente Strategie für Eltern entwickelten.

  • Viele Psychologen sprechen für das aktive Zuhören als Lebenseinstellung. Es handelt sich um ein Zeichen der Nähe und Anerkennung des Gesprächpartners.
  • Wenn Kinder von klein auf daran gewöhnt sind, können sie stark davon profitieren.
  • Man darf nämlich nicht vergessen, dass sie bis zum 12. Lebensjahr in einer anderen sensorischen Welt leben. 
  • Es ist wichtig für Kinder, die Nähe ihrer Bezugspersonen zu fühlen. Es reicht nicht, ihnen die Hand zu reichen oder sich neben sie zu setzen.
  • Sie brauchen viel Aufmerksamkeit. Es geht nicht nur um positive Verstärkung. Deshalb ist aktives Zuhören das beste Werkzeug, um eine innige Bindung in den ersten 12 Lebensjahren aufzubauen. 
Mutter und Sohn am Strand

Aktives Zuhören in Augenhöhe und Grenzen

Was viele irrtümlicherweise an den Herzogen von Cambridge kritisieren, ist, dass sie ihre Kinder verwöhnen, da sie ständig die Aufmerksamkeit ihrer Eltern erreichen, auch bei öffentlichen Ereignissen.

  • Doch aktives Zuhören in Augenhöhe hat nichts mit Verwöhnen oder einer permissiven Erziehung zu tun. Damit wird erreicht, dass Kinder Regeln befolgen und Grenzen einhalten. Ein Kind muss wissen, was erlaubt ist und was nicht.
  • Die Regeln zu kennen, gibt ihm Vertrauen und Sicherheit. Wenn es zusätzlich die Möglichkeit hat, sich jederzeit mit seinen Eltern in Augenhöhe zu verständigen, kann es lernen, über Dinge nachzudenken und verantwortungsvoller und einfühlsamer handeln.

Denken wir jetzt daran, wie sich der kleine George an seine royalen Eltern zurückerinnern wird, die ihm in jeder Situation in Augenhöhe aufmerksam zuhörten. In diesen Augenblicken ist nur er selbst wichtig, seine Gefühle und seine Sorgen. 

Das ist ein wunderschönes Geschenk, das ihn das ganze Leben lang begleiten wird.


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