Reizbarkeit bei Kindern: Was tun?

Wenn dein Kind leicht reizbar ist und du das Gefühl hast, dass ihm nichts recht ist, beobachte sein Verhalten und versuche, den Grund für diese Reaktionen herauszufinden. Erfahre heute mehr über dieses Thema. Wir haben hilfreiche Tipps! 
Reizbarkeit bei Kindern: Was tun?

Letzte Aktualisierung: 15. Juli 2019

Die meisten Kinder durchlaufen eine Phase, in der sie reizbar, schlechter Laune oder auch aufbrausend sind und man ihnen nichts recht machen kann. Sie wissen dann selbst nicht, warum sie ständig schlecht gelaunt sind und können dieses Gefühl nicht richtig ausdrücken. Erfahre heute mehr über Reizbarkeit bei Kindern und wie du damit umgehen kannst.

Zornanfälle, Weinen oder chronisch schlechte Laune können in verschiedenen Entwicklungsphasen des Kindes auftreten. Es scheint so, dass sich das Kind an jedem und allem stört, insbesondere reagiert es gereizt auf jene Familienmitglieder, mit denen es am meisten Zeit verbringt.

Abhängig vom Alter, der Entwicklung und des familiären, sozialen und persönlichen Umfelds kann sich dieser Gemütszustand aus unterschiedlichen Gründen zeigen und auch verschieden äußern. Deshalb ist es wichtig, dass die Eltern vorbereitet sind und richtig reagieren, wenn sich diese Situation präsentiert. 

Reizbarkeit bei Kindern

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Ursachen für Reizbarkeit bei Kindern

Die Gründe für Reizbarkeit sind bei Kindern oft nicht einfach herauszufinden, insbesondere dann nicht, wenn sie selbst nicht ausdrücken können, warum sie schlechter Laune oder verärgert sind. Bei Babys ist es kompliziert, weil sie nicht sprechen können, doch auch Kinder wissen meist nicht, warum sie sich schlecht fühlen.

Es können physische oder psychologische Gründe vorliegen, die nur kurzfristig oder auch über einen längeren Zeitabschnitt auftreten können.

Zu den häufigsten Gründen für Reizbarkeit bei Kindern gehören folgende:

  • Krankheit: Das Kind kann reizbar sein, wenn es an Kopf-, Magen- oder Halsschmerzen leidet, oder Probleme mit dem Gehör oder den Zähnen hat. In diesem Fall bringst du deinen kleinen Schatz am besten zum Kinderarzt, um ihn untersuchen und falls nötig behandeln zu lassen.
  • Psychologische Faktoren: Familiäre Konflikte oder traumatische Situationen in der Schule oder andere soziale Probleme, Depression, Trauer oder auch Aufmerksamkeitsstörungen sind häufig Gründe für Reizbarkeit bei Kindern. In manchen Fällen könnte es sich auch um ein Anzeichen von Autismus handeln, wenn gleichzeitig wenig soziale Kommunikation vorhanden ist und das Kind Einsamkeit bevorzugt. Auch in diesem Fall solltest du dein Kind ärztlich untersuchen lassen.
  • Ungesunde Gewohnheiten: Auch eine schlechte oder falsche Ernährung (z.B. Konsum von Koffein), Schlafmangel oder die sensoriale Überstimulation können sich negativ auf Kinder auswirken. Sie können in der Folge leicht reizbar sein.
  • Entwicklungsbedingte Veränderung: Viele Babys und kleine Kinder sind schlechter Laune, wenn sie Zähne bekommen, denn das verursacht Schmerzen. Auch Wachstumsschmerzen können während der Kindheit unangenehm sein; oder hormonelle Veränderungen während der Pubertät. All dies kann erhöhte Reizbarkeit bei Kindern bewirken.
  • Brüske Veränderungen von Gewohnheiten oder Routinen: Wenn Erwachsene bereits Probleme damit haben, sich an Veränderungen anzupassen, so kannst du dir vorstellen, dass dies Kindern noch viel schwerer fällt. Sie können durch verändertes Verhalten reagieren.

Wie kann man Reizbarkeit bei Kindern kontrollieren?

Wenn ein Kind schlecht gelaunt ist, muss immer berücksichtigt werden, dass dies deshalb der Fall ist, weil etwas nicht in Ordnung ist. Niemand ist grundlos reizbar oder weil er einfach gerade Lust darauf hat. Wenn wir wählen könnten, würden wir jeden Augenblick des Tages genießen, ganz besonders bei Kindern ist dies der Fall.

Es ist oft nicht einfach die Gründe für die Reizbarkeit bei Kindern herauszufinden.

Anstatt Richter zu spielen, ist es besser, herauszufinden, was genau mit dem Kind los ist. Sprich mit ihm und versuche, mit ihm gemeinsam eine Lösung zu finden.

Bachte dabei folgende Ratschläge:

  • Schließe zuerst aus, dass Symptome für eine Krankheit vorhanden sind, die für die schlechte Laune verantwortlich sein könnten.
  • Versuche, dein Kind aufzuheitern! Gehe mit ihm in den Park, treibe Sport mit ihm oder spiele mit deinem kleinen Schatz sein Lieblingsspiel.
  • Sprich mit deinem Kind, damit es seine Gefühle ausdrücken kann. Du bist seine Vertrauensperson und musst ihm helfen, Lösungen für seine Probleme zu finden.
Reizbarkeit bei Kindern lindern

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  • Versuche, dein Kind abzulenken. Tanzen, ein Instrument, ein Spaziergang oder andere Ablenkungen können bewirken, dass dein Kind seine Angst und Nervosität ablegt und Stress abbaut.
  • Bleibe ruhig, auch wenn dein Kind unangenehm reagiert. Wenn du selbst mit Ärger auf dein reizbares Kind reagierst, wirst du kein positives Ergebnis erzielen. Du solltest ruhig bleiben und rational überlegen, wie du dich den Konflikten stellen kannst. Sei vorbildhaft, denn dein Kind hat die Tendenz, dich nachzuahmen.
  • Du solltest dein Kind nicht mit “Belohnungen” bestechen. Wenn du deinem Kind bei jedem Wutanfall gibst, was es gerade möchte, fühlt es sich bestätigt und wird diese Strategie weiterhin verwenden. Tu genau das Gegenteil: Begrenze einige Lieblingsaktivitäten, wenn dein Kind grundlos gereizt oder zornig reagiert.

Wenn ein Kind schlechter Laune und reizbar ist, sollte man zuerst herausfinden, wo die Gründe dafür liegen. Es ist wichtig, mit ihm zu sprechen, um herauszufinden, was genau mit ihm los ist.

Abschließend möchten wir erwähnen, dass Kinder spontan auf ihre Umgebung reagieren. Wenn sie Sorgen, Schmerzen oder Probleme haben, äußern sie das oft durch Reizbarkeit. Du musst deshalb dein Kind genau beobachten, um zu wissen, wann die Reaktionen “normal” sind und wann eine Lösung erforderlich ist. Wenn du Zweifel hast, lasse dir auf jeden Fall von einem Experten helfen. 


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