Was tun, wenn ich zu viel Muttermilch habe?

Bei einer erhöhten Milchproduktion kann es zu einem Milchstau, zur Verstopfung der Milchgänge, Mastitis, Milchaustritt, Schmerzen an den Brustwarzen, übermäßigem Gewichtsverlust oder Schmerzen beim Stillen kommen.
Was tun, wenn ich zu viel Muttermilch habe?
Eva Maria Rodriguez Diego

Geschrieben und geprüft von der professionellen Autorin und Sportlehrerin Eva Maria Rodriguez Diego.

Letzte Aktualisierung: 08. Oktober 2022

In den ersten Wochen der Mutterschaft ist es ganz normal, dass viel Muttermilch produziert wird, insbesondere dann, wenn du Milch abpumpst, um einen Milchstau zu verhindern.

Damit gibst du nämlich deinem Körper zu erkennen, dass dein Baby großen Hunger hat und viel Muttermilch benötigt. Dein Körper ist weise und stellt lieber zu viel als zu wenig zur Verfügung! 

Zu viel Muttermilch ist jedoch kein Problem. Die Milchbildung wird sich mit der Zeit an die Bedürfnisse des Säuglings anpassen. In manchen Fällen hat die Mutter jedoch auch nach der anfänglichen Stillzeit noch zu viel Muttermilch.

Viele denken, dass dies ein Segen ist. Doch das ist nicht der Fall, denn zu viel Muttermilch kann verschiedenste Beschwerden verursachen, die sowohl  die Mutter als auch das Kind beeinträchtigen.

Was bedeutet zu viel Muttermilch für die Mutter?

Bei einer erhöhten Milchproduktion kann es zu einem Milchstau, zur Verstopfung der Milchgänge, Mastitis, Milchaustritt, Schmerzen an den Brustwarzen, übermäßigem Gewichtsverlust oder Schmerzen beim Stillen kommen.

Außerdem führt die große Last der Brüste oft zu Rückenschmerzen, Unbehagen und Schlafbeschwerden.

Frauen, die sehr viel Muttermilch haben, brauchen einen guten BH, der die Brüste stützt und so die Haltung verbessert. Mit der Bewegung der Brüste wird die Milchbildung stimuliert. Je mehr Halt die Brüste haben, desto weniger schmerzen sie. Auch Rückenbeschwerden kann damit vorgebeugt werden.

Eine gute Lösung gegen die Schmerzen ist, die überschüssige Milch nach dem Stillen abzupumpen. Damit findet die Mutter Erleichterung und kann gleichzeitig Infektionen der Milchwege und Mastitis vorbeugen.

Doch man muss aufpassen, denn die Überstimulierung der Brüste führt zu einer erhöhten Milchproduktion! 

zu viel Muttermilch abpumpen

Welche Folgen hat zu viel Muttermilch für das Kind?

Am Beginn des Stillens ist die Muttermilch fettarm und wässrig. Je länger das Kind saugt, desto fetter und cremiger wird jedoch die Milch. Damit wird der Säugling natürlich am besten gesättigt.

Doch wenn zu viel Muttermilch vorhanden ist, füllt sich das Baby anfangs mit der wässrigen Milch und hört dann zu trinken auf. Wenn es nicht ausreichend fettige Muttermilch erhält, wird es bald wieder Hunger haben. Das führt wiederum dazu, dass das Baby sehr schnell an Gewicht zulegen wird.

Dazu kommt, dass damit der Milchspendereflex angeregt wird und sich die Brüste in kürzerer Zeit füllen. Das erschwert wiederum das Stillen, da zu viel Muttermilch austreten kann, was dem Babey beim Schlucken Schwierigkeiten macht. Es muss sehr schnell trinken und kann sogar beim Atmen Probleme bekommen.

In der Folge wird es die Brustwarze oft loslassen und viel Luft schlucken. Dadurch entstehen Reizbarkeit, Blähungen, Schluckauf oder auch Bauchschmerzen. Das Kind ist dann frustriert und lehnt vielleicht die Muttermilch ganz ab.

Mutter beim Stillen

Was tun?

Du solltest etwas Milch mit einer Milchpumpe absaugen, bevor du dein Kind stillst. Dann wird der Milchfluss etwas langsamer sein, was für den Säugling bequemer ist.

Außerdem wird er so auch die fettere Milch trinken und sich viel länger satt fühlen. Deshalb musst du dein Kind nicht so oft stillen.

Damit das Saugen für dein Kind einfacher ist, legst du es am besten auf dich. So muss die Milch gegen die Schwerkraft kämpfen, was den Milchfluss verlangsamt.

Wenn dein Baby häufig absetzt, solltest du kurz unterbrechen, damit es Luft ausstoßen kann, die es geschluckt hat. So hat das Kind dann wieder mehr Platz für die Milch.

Vergiss nicht, mit den Brüsten immer abzuwechseln. Wenn du immer mit derselben Brust beginnst, wird diese immer mehr stimuliert und mehr Milch produzieren. 

Wenn der Milchspendereflex weniger stimuliert wird, wird auch weniger Milch produziert.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.



Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.