Milchbläschen: Was ist das und was kannst du tun?
Als werdende Mutter, hast du sicher viele Fragen. Sehr häufig drehen sie sich um alles, was mit dem Stillen zu tun hat. Wie zum Beispiel das Auftreten von Milchbläschen.
Ganz allgemein ist es wichtig, dass du über die Veränderungen in deinem Körper während und nach der Schwangerschaft und Geburt gut Bescheid weißt. Denn so kannst du ihnen gelassener begegnen. Und die ganze Erfahrung deiner Mutterschaft wird dadurch leichter und schöner.
Ein wichtiges Thema für alle werdenden Mütter sind die so genannten Milchbläschen. Dabei handelt es sich um weiße Punkte, die auf der Brustwarze erscheinen können. Diese sind klein, glänzend und mit einem perlmuttfarbenen Farbton.
Sie schwellen in der Regel an, wenn das Baby ohne Pause trinkt. Und sie schwellen danach ohne weitere Komplikationen wieder ab.
Nach dem Stillvorgang nimmt die Brustwarze ein weißliches Aussehen aus. Das ist ganz normal.
In den Milchgängen, die die Muttermilch transportieren, bilden sich die so genannten Milchbläschen. Es kann dazu kommen, dass diese den Milchgang verstopfen. Dabei kann ihre Größe im Laufe des Tages variieren.
Die Milchbläschen können beispielsweise entstehen, wenn das Baby seinen Mund sehr fest schließt und beim Trinken seinen Kopf stark nach hinten wendet und so an der Brust zieht.
Ursachen für Milchbläschen
Milchbläschen können spontan auftreten. Aber auch eine Infektion oder eine Brustdrüsenentzündung können sie verursachen. Was kannst du in diesen Fällen angesichts der Beschwerden tun?
- Zuerst solltest du versuchen, eine angenehme Stillposition zu finden. Sowohl du als auch dein Kind sollten sich wohl fühlen.
- Falls notwendig, kannst du bei Bedarf und den Anweisungen deines Arztes folgend auf oralem Wege entzündungshemmende Medikamente einnehmen.
- Die Behandlung ist die gleiche wie bei einem Milchstau.
- Normalerweise hilft es, die betreffende Brust mit einem Wärmekissen zu behandeln.
Das beständige Stillen und das Beobachten der Milchbläschen können Aufschluss über deren Natur geben.
Bei welchen Symptome solltest du dir Sorgen machen?
Besorgniserregende Symptome sind zum Beispiel: Wenn es zu anhaltendem Fieber oder schweren Entzündungen und häufigem Auftreten von Milchbläschen kommt. Dann solltest du zum Arzt gehen. Denn es sollte im Labor eine Kultur angelegt werden, um die genaue Ursache festzustellen. In so einem Fall kann der Arzt dir eventuell auch Antibiotika verschreiben.
Die weißen Flecken sind meistens schmerzhaft. Außerdem können sie intensiven Juckreiz erzeugen. Und es kann auch zu einem brennenden Gefühl kommen.
Trotz dieser unangenehmen Symptome gelten sie im Allgemeinen nicht als schwerwiegendes Problem. Allerdings solltest du sie unbedingt rechtzeitig von einem Arzt behandeln lassen. Denn sonst können sich die ansonsten eher harmlosen Milchbläschen durchaus zu einer ernsthafteren Beeinträchtigung entwickeln.
So kann es zu einer mikrobielle Erkrankung der Brust bis hin zu einer subakuten Mastitis kommen. Dabei handelt es sich um eine Art von Mastitis, die keine typischen Symptome hervorruft: Also kein Fieber, keine Schmerzen in der Brust, keine Rötungen oder vollständige Entzündungen der Brust.
Die krankheitserregenden Bakterien sind in der Lage, sich in den Milchgängen festzusetzen und diese dann zusammen mit Kalziumresten zu verstopfen.
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Was kannst du bei Milchbläschen tun?
Wir empfehlen dir, folgende Tipps zu beachten:
- Zuerst sei Folgendes gesagt: Wenn die Milchbläschen auf der Brustwarze erscheinen, bildet sich normalerweise eine Art Kruste. Diese löst sich nach 5 bis 7 Tagen. Oft ist es das Baby selbst, das durch das Saugen an der Brust diese Bläschen quasi auf magische Weise verschwinden lässt.
- Auch ist es sehr wichtig, dass du darauf achtest, beim Stillen nicht einzuschlafen. Denn zum einen kann das Baby sich verschlucken und dann ersticken. Oder es schluckt schlecht oder zu viel Luft. Und durch schlechtes Saugen kann es zu einer akuten Mastitis kommen.
- Wenn das Milchbläschen sehr dick und sichtbar ist, ist es das Beste, den betroffenen Bereich etwas zu wärmen. Denn so lässt sich die gebildete Kruste aufweichen und leichter entfernen.
- Außerdem besteht die Möglichkeit, dass du selbst die Brust wieder frei bekommst und entleeren kannst. Dazu kannst du die Brustwarze vorsichtig drücken, so dass der blockierte Milchgang wieder frei wird. Als Nächstes solltest du das Baby an deine Brust legen und es ihm überlassen, den Milchgang durch sein Saugen frei zu machen.
- Allerdings gibt es Milchbläschen, die bakteriellen Ursprungs sind. Diese neigen dazu, tief zu sitzen. Und sie betreffen in der Regel den gesamten Milchgang. In diesem Fall ist es ratsam, sofort einen Arzt aufzusuchen. Dieser kann darüber entscheiden, ob du das Stillen fortsetzen kannst oder unterbrechen solltest. Außerdem kann er dir gegebenenfalls eine Behandlung mit Antibiotika verschreiben. Du solltest in solchen Fällen auch immer eine Nachuntersuchung durchführen lassen, um Komplikationen zu vermeiden.
- Beim Stillen solltest du besonders auf die Hygiene der Hände und Brustwarzen achten. Denn so beugst du Infektionen vor.
- Versuche stets, einen ruhigen Ort zum Stillen zu finden. Denn beim Stillen solltet ihr beide es so entspannt und bequem wie möglich haben.
Stillen ist Liebe für dein Baby
Am besten ist es, Kinder 6 Monate lang ausschließlich zu stillen und ihnen dann bis zum 2. Lebensjahr eine Kombination aus Muttermilch und konventioneller Nahrung zu geben. Denn so bekommen sie die notwendigen Nährstoffe für ein gesundes Wachstum und eine gesunde Entwicklung.
Von dem Moment an, an dem ein Neugeborenes zum ersten Mal die Muttermilch trinkt, beginnt ein affektives Abhängigkeitsverhältnis zwischen Mutter und Baby.
Stillen ist eine wunderbare Erfahrung. Umso mehr, wenn es zu gleichen Teilen mit Liebe und Hingabe geschieht.
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