Milchstau: Wie kommt es dazu? Was kann ich tun?

Milchstau ist ein häufiges Problem, das sehr kurzfristig entstehen kann, jedoch mit der richtigen und zeitnahen Behandlung auch wieder schnell verschwindet.
Milchstau: Wie kommt es dazu? Was kann ich tun?
Eva Maria Rodriguez Diego

Geschrieben und geprüft von der professionellen Autorin und Sportlehrerin Eva Maria Rodriguez Diego.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Milchstau ist ein häufiges Problem, das sehr kurzfristig entstehen kann, jedoch mit der richtigen und zeitnahen Behandlung auch wieder schnell verschwindet.

Die Stauung der Milch kann in der ganzen Brust oder nur in Teilbereichen auftreten, wobei unangenehme Schmerzen entstehen. 

Die Brüste verhärten sich dabei und werden größer, da sich zu viel Muttermilch anstaut. Typische Symptome sind Schwellungen, Rötungen, Schmerzen oder auch Fieber mit Schüttelfrost.

Milchstau ist ein häufiges Problem

In der ersten oder zweiten Woche nach der Geburt des Babys ist ein Milchstau ganz normal. Stress ist nämlich die häufigste Ursache für dieses Problem. Dazu kommt, dass manche Frauen (zu) viel Milch haben, was einen Stau ebenfalls begünstigt.

Überlastung, Stress mit dem Partner, zu viele Besuche oder Hausarbeit führen häufig zu diesem Problem. Vielleicht hat das Baby zu wenig Milch abgetrunken oder der Still-BH ist zu eng. Doch dies sind eher seltenere Auslöser für einen Milchstau.

Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Milchproduktion in den ersten Tagen noch nicht dem Bedürfnis des Säuglings angepasst ist. Mit dem Stillen aufhören löst dieses Problem nicht, denn es wird weiterhin Milch produziert.

Zu einem Milchstau kann es auch kommen, wenn eine Stillzeit ausgelassen wird und die Milch nicht abgepumpt wird. Deshalb ist es wichtig, die Zeiten einzuhalten oder die Milch abzumpumpen. 
Milchstau bereitet Schmerzen

Fieber durch Milchstau

Insbesondere in den ersten Stillwochen kann der Milchstau auch von Fieber, allgemeinem Unwohlsein und Müdigkeit begleitet werden. Das muss zwar nicht der Fall sein, kommt jedoch häufig vor. 

Wenn die Frau in den Tagen nach der Entbindung eine höhere Körpertemperatur aufweist, jedoch keine Symptome einer Infektion zeigt, ist meist die erhöhte Milchproduktion dafür verantwortlich.

Sollte bei einem Milchstau Fieber auftreten, kann das Kind trotzdem problemlos gestillt werden. Man muss allerdings berücksichtigen, dass das Fieber auch auf eine Mastitis (Brustentzündung) hinweisen könnte.

Zwar kann man auch in diesem Fall stillen, doch es ist sehr wichtig, einen Arzt aufzusuchen, der die Situation beurteilt. Bei einer Mastitis müssen Maßnahmen getroffen werden, um Komplikationen zu verhindern. 

Was tun bei Milchstau!

Was kann man tun?

Um bei der Stauung von Milch Schmerzen und mögliche Komplikationen zu verhindern, ist es wichtig, richtig zu handeln. Es gibt verschiedene Möglichkeiten:

  • Das Baby häufig stillen, auch wenn es dafür geweckt werden muss.
  • Das Neugeborene so lange es will stillen, jedoch mindestens 20 Minuten lang.
  • Vor dem Stillen eine kleine Menge an Milch abpumpen, denn so kann das Baby die Brustwarze auch besser fassen.
  • Die Brust während des Stillvorgangs massieren, um den Milchfluss zu verbessern.
  • Nach dem Stillen immer eine kaltes Tuch auf die Brust auflegen, um Schmerzen und Schwellungen zu lindern.
  • Mit unterschiedlichen Stillpositionen abwechseln, um so alle mit Milch gefüllten Bereiche zu leeren.
  • Immer bei einer anderen Seite mit dem Stillen beginnen, um die Brüste auf ausgeglichene Weise zu entleeren.
  • Das Baby nicht zusätzlich mit Babymilch füttern.
  • Vor dem Stillen eine heiße Dusche nehmen oder heiße Tücher auf die Brüste legen, um den Milchfluss zu verbessern und einen Stau zu verhindern.
  • Ausreichend schlafen und entspannen (es gibt keine Ausrede!).

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.