Dammriss während der Geburt: Was du wissen musst

Dammrisse treten häufig bei der vaginalen Geburt auf. Im heutigen Artikel erfährst du, worauf du achten solltest.
Dammriss während der Geburt: Was du wissen musst

Letzte Aktualisierung: 14. Dezember 2018

Fast alle Frauen leiden während und nach der Geburt unter Schmerzen. Manche Frauen erleiden zudem einen sogenannten Dammriss während der Geburt.

Es stimmt, dass sich die Scheide während der Geburt dehnt. Der Druck des Babys, das das Becken passiert, kann jedoch dazu führen, dass die Haut und die darunter liegenden Muskeln angespannt werden. Dies kann wiederum bewirken, dass die Scheide reißt – ein Problem, das operativ behoben werden muss.

Ein Dammriss während der Geburt kommt häufig vor. Frauen, die am stärksten gefährdet sind, sind erstmalige Mütter und diejenigen, die ein großes Babys zur Welt bringen. Gleichzeitig ist das Risiko eines Dammrisses für die Mütter höher, die eine längere Geburt haben.

Je nach Schwere des Risses, kann es sein, dass du genäht werden musst oder eine spezielle Creme zur Heilung benötigst. Im Folgenden gehen wir auf die verschiedenen Arten von Dammrissen ein, sowie Möglichkeiten um sie zu verhindern.

Die verschiedenen Arten von Dammrissen, die während der Geburt auftreten

Es gibt verschiedene Arten von Dammrissen:

  • Riss ersten Grades: Ein kleiner Riss im Perineum, der nur die Haut betrifft. Benötigt normalerweise keine Stiche.
  • Riss zweiten Grades: Zusätzliche Verletzung des Damms, die sowohl die Haut als auch die Beckenbodenmuskulatur betrifft. Erfordert einige Nähte.
  • Riss dritten Grades: Betrifft die Beckenbodenmuskulatur stärker und reicht bis zum analen Schließmuskel.
  • Riss vierten Grades: Tritt auf, wenn der Riss vollständig von der Vagina bis zum Rektum reicht und den gesamten Damm verletzt. Erfordert die Wundnaht im Operationssaal.

Wie vermeide ich einen Dammriss während der Geburt?

Obwohl es keine Garantie gibt, so können dennoch bestimmte Maßnahmen dazu beitragen, diese Art von Verletzungen zu verhindern. Im Folgenden erfährst du, wie du vorgehen kannst, um einen Dammriss während der Geburt zu reduzieren.

Du solltest deinen Körper auf die Geburt vorbereiten, um einen Dammriss zu vermeiden

1. Bereite deinen Körper vor

In den neun Monaten vor der Geburt sollten Frauen ihren Körper auf dieses so wichtige Ereignis vorbereiten. So ist es zum Beispiel wichtig, während der Schwangerschaft körperliche Betätigung in den Alltag einzubauen.

Dadurch wird unter anderem die Durchblutung verbessert, was wiederum die Elastizität der Haut fördert. Die körperliche Betätigung verbessert zudem auch die Durchblutung des Perineums und der Scheide.

Gleichzeitig solltest du, auf eine gesunde Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten, um Haut und Muskeln zu pflegen.

Baue Lebensmittel in deine Ernährung ein, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind. Ebenso wichtig ist die Aufnahme von fettarmen Proteinen und einer großen Vielfalt an Gemüse, um deine gesunde Ernährung zu vervollständigen.

Stelle zudem sicher, dass du genügend Vitamin E, Vitamin C und Zink aufnimmst, die deinem Körper dabei helfen, sich nach der Geburt zu dehnen und zu erholen.

2. Dammmassage

Die Vorbereitung des Dammes während der Schwangerschaft verringert das Risiko von Dammrissen für erstmalige Mütter. Massagen können werdenden Müttern dabei helfen, sich mit ihrem eigenen Körper vertraut zu machen und auf diese Weise Vertrauen in ihre Geburtsfähigkeit zu gewinnen.

Wenn du dir mit der Idee einer Dammmassage jedoch schwer tust, denke immer daran, dass dies keine unabdingbare Voraussetzung ist.

3. Die Geburtsposition ist wichtig

Zweifellos hat die Position, die du beim Pressen wählst, einen großen Einfluss darauf, ob ein Dammriss während der Geburt wahrscheinlich ist oder nicht.

Du kannst dich beispielsweise auf die Seite legen, mit deinen Beinen nach oben, oder Druck auf das Steißbein und den Damm ausüben. Dies reduziert die Größe des Beckenbodens und erhöht deine Chancen, nicht zu reißen.

In den neun Monaten vor der Geburt sollten Frauen ihren Körper auf dieses wichtige Ereignis vorbereiten.

Wenn es um die Wahl der Geburtsposition geht, folge am besten deinen Instinkten. Die richtige Position ist die, in der du dich am wohlsten fühlst. Daher ist es wichtig, dass du dich frei bewegst, bis du eine Position findest, die dir durch deine Wehen hilft.

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Auf allen vieren (Hände und Knie) ist die Position, die deinen Damm am wenigsten belastet.

4. Beckenbodenübungen

Beckenbodenübungen dienen zur Stärkung der Beckenmuskulatur. Die Idee dabei ist die, dass die Muskeln nach der Geburt wieder ihre normale Form annehmen. Zudem können diese Übungen deine Inkontinenzgefahr verringern.

Außerdem ist es wichtig zu lernen, die Beckenmuskulatur zu entspannen, da dies den Raum für das Absinken deines Babys maximiert. In nur wenigen Minuten pro Tag kannst du in diesem Sinne große Fortschritte erzielen.

Die richtige Vorbereitung in den neun Monaten bis zur Geburt kann das Risiko eines Dammrisses verringern

5. Vermeide (wenn möglich) einen Dammschnitt

Bei einer Episiotomie handelt es sich um einen chirurgischen Schnitt an der Haut und den Muskeln, um die Vaginalöffnung zu vergrößern. Ironischerweise schützen Dammschnitte den Damm während der Geburt nicht. Tatsächlich erhöhen sich deine Chancen, eine Läsion zu erleiden.

Denn nach dem Schnitt reißt der Kopf des Babys den Muskel sogar noch mehr.

Bedenke aber stets, dass ein Dammriss während der Geburt leider bei einer großen Anzahl von Frauen üblich ist.

Das Beste, was du tun kannst, um dich von den Schmerzen zu erholen und diese zu lindern, ist es, Aktivitäten zu vermeiden, die Anstrengung erfordern. Bade auch in einem warmen Wasserbad, um die Schmerzen zu reduzieren und verwende Eisbeutel, um die Schwellung zu lindern.


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