Apgar-Test: Kennst du die 5 Kriterien?

Der Apgar-Test hat bereits Millionen von Babys das Leben gleich nach der Geburt gerettet. Dabei werden fünf Kriterien berücksichtigt, um den Gesundheitszustand des Neugeborenen in den ersten Minuten nach der Entbindung zu bewerten. 
Apgar-Test: Kennst du die 5 Kriterien?
Nelton Ramos

Geprüft und freigegeben von dem Arzt Nelton Ramos.

Geschrieben von Yamila Papa

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Die Ärztin Virginia Apgar entwickelte in den 50er Jahren diesen Test, um den Gesundheitszustand von Neugeborenen zu bewerten. Der Name ist gleichzeitig eine mnemotechnische Hilfe, denn jeder Buchstabe bezieht sich auf eines der fünf Kriterien, die untersucht werden.

Lies weiter, um mehr über den Apgar-Test zu erfahren. 

Wissenwertes über den Apgar-Test

Die US-amerikanische Kinderärztin Virginia Apgar entwickelte diesen Test, der bei Neugeborenen gleich nach der Geburt durchgeführt wird. Dabei hilft nicht nur der Kinderarzt, sondern auch die Krankenpfleger, Geburtshelfer und Neonatologen.

Anhand von fünf grundlegenden Kriterien wird durch diesen Test der allgemeine Gesundheitszustand des Babys bewertet.

Jedes der fünf Kriterien erhält eine Punktbewertung von 0, 1 oder 2. Das beste Ergebnis ist 10, was bedeutet, dass sich das Kind perfekter Gesundheit erfreut.

Wenn das Resultat jedoch geringer ausfällt, müssen zusätzliche Untersuchungen jener Kriterien, die schwächer ausgefallen sind, vorgenommen werden.

Baby nach Apgar-Test

Apgar-Test: Bewertungskriterien

Die Anfangsbuchstaben dieses Testes machen es uns einfach, uns daran zu erinnern, um was genau es bei jedem einzelnen Kriterum geht:

  • A steht für Atmung,
  • P für Puls,
  • G für Grundtonus,
  • A für Aussehen und
  • R für Reflexe.

Der erste Test dient dazu, die Atmung des Neugeborenen zu überprüfen. Wenn diese stark ist, erhält es zwei Punkte. Eine schwache oder unregelmäßige Atmung erhält einen Punkt. Und wenn keine erkennbare Atmung vorhanden ist, gibt es null Punkte.

Beim zweiten Test wird der Puls gemessen, um die Herzfrequenz zu bewerten. Wenn der Herzschlag höher als 100 pro Minute ist, erhält das Baby 2 Punkte. Wenn die Zahl darunter liegt, gibt es einen Punkt und wenn kein Puls messbar ist, wird 0 verzeichnet.

Beim dritten Test wird der Muskeltonus überprüft, indem die Muskeln stimuliert werden. Bei einer aktiven Bewegung gibt es zwei Punkte, bei einer trägen Bewegung einen Punkt und wenn sich das Baby nicht bewegt gibt es null Punkte.

Die vierte Bewertung erfolgt anhand der Hautfarbe des Babys. Wenn diese normal ist, bekommt es dafür zwei Punkte. Wenn die Extremitäten allerdings bläulich sind, erhält es einen Punkt. Und wenn der gesamte Körper bläuchlich ist, gibt es gar keinen Punkt.

Beim letzten Test werden die Reflexe und die Reizbarkeit des Kindes bei bestimmten Stimuli überprüft. Wenn das Kind niest, strampelt oder hustet, nachdem es entsprechend stimuliert wurde, erhält es zwei Punkte. Wenn es eine Geste macht oder leicht weint, bekommt es einen und wenn keine Antwort auf den Reiz erfolgt keinen Punkt.

Babyfüße

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Wenn ein Neugeborenes zwischen 7 und 10 Punkte erhält, befindet es sich in einem guten Gesundheitszustand. Wenn die Bewertung zwischen 4 und 6 liegt, benötigt es eine sofortige Behandlung, oft muss es dann eine Zeit im Brutkasten verbringen.

Bei einem Ergebnis zwischen 1 und 3 handelt es sich um einen Notfall. Das Kind braucht künstliche Beatmung oder intravenöse Medikamente. Bei einem Ergebnis von 0 handelt es sich wahrscheinlich um eine Totgeburt. 

Der Apgar-Test reduziert die Sterblichkeit

Dieser Test wird bereits seit über 50 Jahren durchgeführt und konnte die Sterblichkeitsrate bei neugeborenen Kindern reduzieren. Die sofortige Untersuchung nach bestimmten Kriterien ist die beste Möglichkeit, gewisse Erkrankungen oder Komplikationen schnell zu erkennen und zu behandeln. 

In den ersten fünf Lebensminuten werden damit bereits viele Kinder gerettet, insbesondere wenn es sich um eine kontrollierte Schwangerschaft, oder eine unerwartete Frühgeburt handelt, oder wenn es zu Komplikationen kommt.

Dieser Test wurde allerdings nicht entwickelt, um zukünftige Gesundheitsprobleme des Kindes zu erkennen. Damit wird nur der Gesundheitszustand direkt nach der Geburt bewertet.


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