Die sozial-emotionalen Kompetenzen bei Kindern

Es ist wichtig, dass Kinder sozial-emotionale Kompetenzen entwickeln. Denn das erlaubt ihnen, gesund und ausgeglichen aufzuwachsen. Hier erfährst du mehr zu diesem interessanten Thema.
Die sozial-emotionalen Kompetenzen bei Kindern
Ana Couñago

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Ana Couñago.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Sicherlich hast auch du schon mal von der emotionalen Erziehung und der Bedeutung, die sie für die ganzheitliche Entwicklung von Kindern hat, gehört. Das Hauptziel dieser Art von Erziehung ist es, dass die Kleinen die sozial-emotionalen Kompetenzen erwerben sollen. Man will sie darin fördern. Denn diese Fähigkeiten sind ganz grundlegend, weil nur mit ihnen Kinder sich richtig mit ihrer Umwelt in Beziehung setzen und gesund aufwachsen werden.

«Die emotionale Intelligenz beginnt sich in den ersten Jahren zu entwickeln. Der gesamte soziale Austausch, den Kinder mit ihren Eltern, Lehrern und untereinander haben, ist voller emotionaler Botschaften.»

-Daniel Goleman-

Die sozial-emotionalen Kompetenzen bei Kindern

Den Autoren Rafael Bisquerra Alzina und Nuria Pérez Escoda zufolge können die sozio-emotionalen Kompetenzen wie folgt definiert werden:

“Die Gesamtheit der Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Einstellungen, die notwendig sind, um emotionale Phänomene in angemessener Weise zu verstehen, auszudrücken und zu regulieren”.

-Bisquerra und Pérez-

Sie heben bei der Entwicklung dieser Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Einstellungen folgende Handlungen hervor:

  • Die eigenen Gefühle, Emotionen und Verhaltensweisen identifizieren und kontrollieren.
  • Auch die persönlichen Qualitäten erkennen.
  • Ebenso das Erkennen und Verstehen der Gefühle und Standpunkte anderer Personen.
  • Auf persönliche Ziele hinarbeiten und sie auch durch Anstrengungen hindurch verfolgen.
  • Auch das Akzeptieren und Respektieren der Unterschiede zwischen den Menschen.
  • Positive Kommunikation nutzen.
  • Zwischenmenschlichen Konflikten vorbeugen und mit ihnen umgehen und sie konstruktiv lösen.
  • Zudem auf der Grundlage ethischer und gesellschaftlicher Werte handeln.
  • Und auch verantwortungsvolle Entscheidungen treffen.
  • Zum Wohlbefinden der Menschen beitragen.
Mädchen mit Smiley-Karten

All dies kann man in fünf Kategorien einteilen, über die du Bescheid wissen solltest. Denn so kannst du dazu beitragen, dass deine Kinder eine ganzheitliche Erziehung erhalten.

Die sozial-emotionalen Kompetenzen: Klassifizierung

Wie bereits erwähnt: Es gib eine Reihe von wichtigen Aspekten. Diese sind bei der Vermittlung dieser Fähigkeiten an die Kinder zu beachten. Die verschiedenen sozial-emotionalen Kompetenzen lassen sich in fünf Kategorien einteilen.

Emotionales Bewusstsein

Das emotionale Bewusstsein bedeutet: Es ist ein Bewusstsein der eigenen Gefühle sowie der Emotionen anderer vorhanden. Dazu gehört es, diese Gefühle zu verstehen und sie auch jeweils benennen zu können. Außerdem geht es auch um die Fähigkeit, das emotionale Klima einer bestimmten Situation einzuschätzen.

“Emotionales Bewusstsein ist der Eckpfeiler der emotionalen Intelligenz“.

-Daniel Goleman-

Emotionsregulation

Hierbei geht es um Strategien, mit den eigenen Emotionen richtig umzugehen. Also darum, Gefühle  herzustellen und aufrechtzuerhalten. Aber auch zu wissen, wie man sie richtig zum Ausdruck bringt oder in ihrer Intensität moduliert. Dabei soll möglichst auch eine Beeinflussung der begleitenden Körperreaktionen und Verhaltensweisen möglich sein.

“Wenn ich sage, dass man Emotionen kontrollieren soll, dann beziehe ich mich auf wirklich stressige Emotionen. Oder solche, die uns geradezu handlungsunfähig machen. Gefühle zu empfinden ist das, was unser Leben reich macht.

-Daniel Goleman-

Emotionale Autonomie

Diese Kategorie bezieht sich darauf, eine Reihe von Fähigkeiten zu entwickeln, die mit dem Selbstmanagement zusammenhängen. Dazu gehören zum Beispiel:

«Es gibt keine Trennung von Geist und Emotionen. Die Emotionen, die Gedanken und das Lernen sind miteinander verbunden.»

-Eric Jensen-

Zwischenmenschliche Intelligenz

Das ist die Fähigkeit, die Absichten, Motivationen und Wünsche anderer Menschen zu verstehen und gesunde soziale Beziehungen aufzubauen. Dafür ist es nötig, sich in positiver und effektiver Kommunikation zu üben, dabei Respekt und Einfühlungsvermögen zu zeigen und prosoziale Einstellungen sowie Durchsetzungsvermögen, Kooperation usw. an den Tag zu legen.

«Das soziale Gehirn befindet sich in seinem natürlichen Lebensraum, wenn wir mit jemandem von Angesicht zu Angesicht sprechen.»

-Daniel Goleman-

Junge spielt mit Papiermund

Lebenskompetenzen und Wohlbefinden

Dies sind Fähigkeiten, die erforderlich sind, um den Alltag zufriedenstellend zu bewältigen. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Setzen von Zielen und Vorhaben.
  • Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen.
  • Unterstützung und Hilfe suchen, wenn sie benötigt wird.
  • Anerkennung und Achtung sowohl der eigenen und fremden Rechte und Pflichten.

Denn so kann man das Leben in einer ausgeglichenen Weise organisieren und ein tiefes subjektives Wohlbefinden erfahren.

«Menschen mit gut entwickelten emotionalen Fähigkeiten sind eher fröhlich und effizient im Leben. Und sie werden in der Lage sein, die mentalen Gewohnheiten zu kultivieren, die ihre Produktivität steigern.»

-Daniel Goleman-

Das Erlernen von sozial-emotionalen Kompetenzen

Es ist richtig, dass die sozial-emotionalen Fähigkeiten in der Kindheit entwickelt werden müssen. Dennoch ist zu bedenken, dass für den Erwerb einiger dieser Fähigkeiten ein gewisser Grad an Reife erforderlich ist. Kurz gesagt: Das Lernen in der emotionalen Erziehung ist ein Prozess und dieser beginnt in der Kindheit. Aber er setzt sich während des ganzen Lebens fort.


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  • Bisquerra, R. y Pérez, N. (2007). Las competencias emocionales. Educación XXI, 10, 61-82. doi: 10.5944/educxx1.

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