Resilienz bereits in der Kindheit fördern

Die Entwicklung der so genannten Resilienz, also einer psychischen Widerstandsfähigkeit, sollte schon in der Kindheit gefördert werden. Denn das ermöglicht den Kleinen ein gesünderes Leben. Dabei geht es nicht nur darum, das Gute an einer Sache sehen zu wollen. Oder das halbvolle statt das halbleere Glas. Vielmehr steht dahinter auch der Erwerb wesentlicher Lebensfertigkeiten.
Resilienz bereits in der Kindheit fördern

Letzte Aktualisierung: 15. September 2019

Resilienz ist die Fähigkeit, Krisensituationen zu bewältigen und trotz der erlebten Schwierigkeiten gestärkt daraus hervorzugehen. Natürlich ist es so, dass Kinder von Erwachsenen beschützt und betreut werden sollten. Nichtsdestotrotz ist es gut, diese psychische Widerstandsfähigkeit sowie die damit verbundenen Fähigkeiten von klein auf zu fördern. Denn sie werden deinen Kindern dazu dienen, nach und nach mehr Selbstständigkeit zu entwickeln.

Dazu stellen Forscher des Gesundheitsamts in Minnesota in den Vereinigten Staaten Folgendes fest: Resilienz ist das Ergebnis einer Reihe von dynamischen Wechselwirkungen zwischen den negativen Erfahrungen einer Person und den sie schützenden Faktoren. Das mag vielleicht zunächst etwas kompliziert klingen. Aber wir werden in diesem Artikel versuchen, dir ein wenig Klarheit zu dem Thema Resilienz zu verschaffen.

Förderung der Resilienz und ihre praktische Anwendung im Leben

Sicher kennst du auch solche Fälle. Denn es ist gar nicht so ungewöhnlich. So gibt es Personen oder auch Familien, die in ihrem Leben extreme Schwierigkeiten erleben und es dennoch schaffen, diese Krisen zu bewältigen. Auf der anderen Seite hast auch du sicher Bekannte und Freunde, die schon bei der geringsten Widrigkeit zusammenzubrechen scheinen. Was macht den Unterschied zwischen ihnen aus?

Kind mit lachendem und traurigem Mund aus Papier

Zweifellos gibt für diesen Unterschied verschiedene Faktoren: das können genetische, soziale und Verhaltensfaktoren sein. Aber verschiedene Studien sind sich einig, dass die Antwort in der sogenannten Resilienz liegt. Ursprünglich stammt der Begriff eigentlich aus der Physik. Dort bezeichnet er die Fähigkeit eines Werkstoffes, sich verformen zu lassen und dennoch in die ursprüngliche Form zurückzufinden.

Resilienz: Macht sie uns anders?

Nehmen wir das Beispiel von zwei Familien. Beide müssen den Verlust eines Kindes erleben und doch gehen sie auf unterschiedliche Art und Weise mit ihrer Trauer um. Eine der beiden Familien zerbricht an dieser Tragödie. Der anderen dagegen gelingt es, die verschiedenen Phasen der Trauer zu durchlaufen und zu überwinden. Diese bewegen sich zwischen:

  • Wut
  • Traurigkeit
  • Akzeptanz

Die Förderung der Resilienz als Quelle für grundlegende Veränderungen

Resilienz scheint also der Faktor zu sein, der eine grundlegende Veränderung bewirken kann. Zum Beispiel in der Art und Weise, wie Probleme wahrgenommen werden und wie dementsprechend gehandelt wird. Resilienz besteht aus:

Diese psychische Widerstandsfähigkeit zählt man oft zu den grundlegenden Kompetenzen im Leben. Im vergangenen Jahrzehnt hat sie einen herausragenden Platz eingenommen. Und sie hat seitdem nichts an ihrer Aktualität verloren.

Dabei bedeutet dies nicht, dass Resilienz ein Allheilmittel ist, das uns vor allen Schwierigkeiten bewahren kann. Aber es ist ganz sicher von Interesse, das Erlernen dieser Fähigkeit auch im Bereich der Schulen zu fördern.

Resilienz: Fröhliches Mädchen vor Tafel

Abschließende Bemerkungen

Resilienz ist die Fähigkeit eines Menschen, seine eigenen Probleme zu überwinden und dabei sogar die Widrigkeiten in Stärken zu verwandeln. Dabei können bestimmte biologische oder angeborene Faktoren eine Rolle spielen. Aber die gute Nachricht ist: Resilienz kann auch erlernt und gefördert werden.

Juan de Dios Uriarte von der Fakultät für Psychologie und Erziehungswissenschaften der Pädagogischen Hochschule von Bilbao (Spanien) betont Folgendes:

«Die Schule kann eine Umgebung für die integrale Entwicklung und Förderung der Resilienz aller Schüler sein. Egal, ob sie aus benachteiligten Verhältnissen stammen oder nicht. Dazu muss die Schule in der Lage sein, über die bloße kognitive Funktion des Lehrens und Lernens hinauszugehen. […] Denn so wird sie zu einem wahren Kommunikationsraum, der allen SchülerInnen die Möglichkeit gibt, positive Beziehungen aufzubauen. Und diese gleichen dann in einigen Fällen negative Erfahrungen aus anderen sozialen Kontexten aus».

-Juan de Dios Uriarte-

Dabei ist die Einbeziehung von Lehrkräften, Fachpersonal aus dem Gesundheitssektor sowie der Familie selbst in derartige Förderungsprogramme für Resilienz ein wichtiges Mittel. Zugleich ist es natürlich auch eine Herausforderung, die es anzunehmen  gilt. Denn so kann es gelingen, diese psychische Widerstandsfähigkeit aufzubauen und zu festigen.


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