Die Trennung von Bezugspersonen
Wenn ein Kind mit Liebe und Zuneigung von seinen Bezugspersonen aufwächst, und das von Geburt an, dann ist eine gute Entwicklung garantiert.
Das Kind wird dann zu einer selbstbewussten Person heranwachsen, die eigenständig gute Beziehungen pflegt und gute Voraussetzungen für ein erfolgreiches Leben mit sich bringt.
Das Wort “Bindung” bezieht sich bei einem Kind auf die primäre Bezugsperson – meist die Mutter. Sie sieht und erfüllt alle biologischen Bedürfnisse des Kindes. Diese äußern sich auf ganz unterschiedliche Weise. Das Kind lächelt, es weint, es braucht Kontakt und Ansprache und noch vieles mehr.
Emotionale Bindung und Stabilität
Eine sichere Bindung zu einer Bezugsperson sorgt dafür, dass das Kind in seiner Entwicklung emotional stabil ist. Im Gegensatz dazu kann eine schwierige Bindung in Unsicherheit, Depression und Angststörungen münden.
Wie eine Mutter mit ihrem Kind umgeht, hängt eng mit ihrer Persönlichkeit und den eigenen Erfahrungen im Leben zusammen. Darüber hinaus wirkt sich aber auch das Temperament des Kleinen auf das Verhalten der Eltern aus.
Unabhängige und sichere Mütter sind gute Bezugspersonen. Unentschlossene hingegen, die immer noch mit Vergangenem hadern, haben es schwer, diese Rolle auszufüllen.
Positive emotionale Bindungen sind förderlich für das Lernen. Kinder zwischen 10 und 18 Monaten beginnen die Welt zu entdecken. Wenn sie dabei wissen, dass immer eine schützende Person hinter ihnen steht, dann gibt ihnen das ein Gefühl der Sicherheit.
Auch wenn das Band zur Bezugsperson schon mit 2 Monaten besteht, so ist es mit 2 Jahren am stärksten. Zu dieser Zeit hat eine Trennung von wichtigen Bezugspersonen deshalb schädliche Folgen für das Kind.
Eine Trennung (zum Beispiel wenn die Bezugsperson wieder zur Arbeit geht oder das Kind in die Krippe kommt) verursacht Angst und Schmerz für das Kind. Wenn es versteht, dass die Eltern wiederkommen, dann beginnt das Kind zu lernen, dass es keine Angst haben muss.
Zweitrangige Personen rücken dann in den Vordergrund. Das können zum Beispiel Lehrer sein. Damit werden die Kinder schon unabhängiger. Sie wollen dann auch die neue Umgebung entdecken.
Phasen der Bindung
Es gibt 4 Phasen der Bindung:
- Von der Geburt bis zu 2 Monate danach akzeptiert das Kind jeden, der Trost bietet.
- Danach bis zu einem Alter von 7 Monaten protestiert das Kind üblicherweise nicht, wenn die Eltern gehen.
- Vom 7. bis 30. Monat empfindet das Kind vor Fremden Angst.
- In der vierten und letzten Phase löst ein Weggehen der sich kümmernden Person dann keine Traurigkeit mehr aus.
Einmal entstanden, ist eine Bindung sicher. Diese Bindung basiert auf der Zuwendung der Eltern. Mutter und Vater sind die ersten Bezugspersonen. Sie gehen auf die Bedürfnisse des Kindes ein und dieses wächst selbstbewusst auf.
Bindung bezeichnet die Verbindung zur direkten Bezugsperson, meistens zur Mutter, die sich um alle biologischen Bedürfnisse kümmert.
Angst und Unsicherheit
Bei unsicheren Bindungen ist die Fürsorge unzureichend. Auf der einen Seite gibt es eine Vermeidung zur Bindung, wobei das Kind sich selbst vertraut aber nicht anderen.
Bei ambivalenten Bindung dagegen hat das Kind ein negatives Bild von sich selbst und ein positives von anderen.
Bei Trennungen von Bezugspersonen vor dem 6. Monat sind die Folgen nicht ganz so schlimm. Das Kind kann sich an kurze und regelmäßige Zeiträume gewöhnen.
Vom 6. Monat bis zu 2 Jahren wird eine länger andauernde Trennung von den Bezugspersonen Probleme auslösen.
Der Verlust einer Bezugsperson kann schwerwiegende Folgen für die Persönlichkeit eines Kindes haben. Eine Adoption oder ein längerer Aufenthalt im Krankenhaus beispielsweise ziehen möglicherweise langfristige Konsequenzen nach sich.
Die Folgen einer Trennung von Bezugspersonen
Kurzfristig führt eine Trennung zu Stress, Beunruhigung und Depression.
Wenn das Kind keine neuen Beziehungsmuster aufbauen kann, dann kann die Trennung auch langfristige Folgen haben. Es kann zu einer Verzögerung der Entwicklung in verschiedenen Bereichen kommen. Außerdem treten häufig Probleme in zwischenmenschlichen Beziehungen auf.
Doch erstaunlicherweise betrifft die Trennungsangst von Bezugspersonen Erwachsene mehr als Kinder. 7% der Erwachsenen sind betroffen, bei den Kindern sind es 4%. was wir darunter verstehen, ist die Angst vor dem Verlust der Person, die Schutz und Zuneigung gewährt.
Im Alter zwischen einem und 6 Jahren ist diese besonders ausgeprägt. Sie zeigt sich in Wutausbrüchen und Tränen.
Hält dieser Zustand an, dann gibt es ein Problem. Das gilt für Erwachsene wie für Kinder. Es führt zu permanenten Ängsten, zum Beispiel der Angst vor dem Alleinsein oder der Angst vor dem Verlassen des Hauses. Der Tod einer Bezugsperson nimmt die Person mit. Oftmals sind Albträume die Folge.
Auch Kopf- und Bauchschmerzen, Schwindel und Übelkeit gehören zu den Symptomen. Wenn diese Symptome länger als 4 bis 6 Wochen anhalten, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Beziehungen zu Kindern entstehen nicht über Materielles. Was eine gute und starke Beziehung zu Kindern ausmacht, sind vor allem Reden und Zuhören. Das ist wertvolle Zeit, die eine Beziehung beständig macht.
Nur so kann verhindert werden, dass die Trennung von einer Bezugsperson ein Trauma hinterlässt.
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