Was ein Kind isst, wird auch durch die Persönlichkeit bestimmt!

Es wurde gezeigt, dass die Persönlichkeit Einfluss darauf hat, was ein Kind isst. Wie genau das passiert schauen wir uns in diesem Artikel an.
Was ein Kind isst, wird auch durch die Persönlichkeit bestimmt!
María Alejandra Castro Arbeláez

Geschrieben und geprüft von der Psychologin María Alejandra Castro Arbeláez.

Letzte Aktualisierung: 16. Juni 2018

Die Persönlichkeit beeinflusst, was ein Kind isst. Das haben Studien gezeigt. Wie genau das passiert, schauen wir uns in diesem Artikel an.

Oftmals sehen wir Kinder bei Tisch, die wählerisch und kleinlich mit ihrem Essen sind. Da kann das Abendessen schon einmal zum Kampf werden. Was ein Kind isst – darüber möchten Eltern gerne mitentscheiden.

Du kennst das sicher. Dein Kind weigert sich hartnäckig bestimmte Lebensmittel zu probieren. Oder aber es hat ein Lieblingsgericht, das es jeden Tag essen will. Das hat nicht nur mit Gewohnheit oder Geschmack zu tun, denn was ein Kind isst oder nicht, hängt auch mit der Persönlichkeit zusammen.

Jedes Kind verfügt über individuelle persönliche Eigenschaften. Sein Charakter ist etwas, was es von anderen Kindern unterscheidet. In manchen Phasen ist es ganz normal, dass Kinder bestimmte Lebensmittel ablehnen oder auf eine bestimmte Weise reagieren, wenn ihnen etwas angeboten wird.

Diese Verhaltensweisen sind jedoch nicht nur dadurch erklärbar, dass es sich um ein Kind handelt. Ebenso können sie an der Persönlichkeit liegen.

Es ist gut, wenn du dir darüber im Klaren bist. Das wird dir helfen, bessere Entscheidungen zu treffen und besser mit diesen Situationen umzugehen.

was ein Kind isst

Was ein Kind isst und was die Persönlichkeit damit zu tun hat

Kinder  kommen allmählich mit neuen Lebensmitteln in Kontakt. Zu Beginn ihres Lebens ist es erst einmal die Milch. Dadurch wachsen sie. Dann kommen nach und nach neue Gerichte auf den Tisch. Es ist wichtig Kindern die Geschmacksvielfalt zu zeigen. Ebenso sollen sie etwas über das Verhalten beim Essen und bei Tisch lernen.

Die Beziehung, die ein Kind zum Essen hat, nennen wir Essverhalten.

Dieses Essverhalten entsteht durch verschiedene Faktoren. Kinder beobachten zum einen ihre Familie und deren Verhalten. Dann spielt auch eine Rolle wie, wann und wo Essen verfügbar ist. Ebenso Einfluss haben der gesellschaftliche Status, die Zuneigung der Eltern und auch kulturelle Traditionen.

Somit ist das Essverhalten eines Kindes das Resultat verschiedener Einflussfaktoren.

Die Persönlichkeitstypen von Kindern:

Schauen wir uns verschiedene Persönlichkeitstypen und Charaktereigenschaften an:

  • Da ist das Kind, das sich gut an diverse Situationen anpasst. Dieses Kind ist zufrieden, zeigt stabile Gewohnheiten und ein einigermaßen vorhersehbares Verhalten. Für diesen Typ ist es einfach mit anderen in Kontakt zu treten. Außerdem ist sein Aufmerksamkeitslevel gut.
  • Dann gibt es das Kind, das sehr aktiv und leicht abgelenkt ist. Es zieht sich zurück, wenn die Umgebung oder die Situation sich verändert. Oft ist es auch grätig. Für diesen Typ Kind ist es schwieriger regelmäßige Gewohnheiten zu finden. Und wenn es um das Thema Essen oder Schlafen geht, sind oft Wutausbrüche an der Tagesordnung. Diese Kinder werden gemeinhin als “schwierig” bezeichnet.
  • Zu guter Letzt haben wir das Kind, das wenig aktiv ist und gleichzeitig ebenfalls Schwierigkeiten hat, sich an Veränderungen zu gewöhnen. Dieses Kind ist gesellig, braucht jedoch konstant die Akzeptanz der Eltern.

Welchen Einfluss hat die Persönlichkeit auf das Essverhalten?

Es gibt Studien, die zeigen, dass sowohl die Persönlichkeit als auch die Gefühlslage Einfluss darauf haben, was ein Kind isst.

Wut zum Beispiel führt dazu, dass ein Kind wählerischer wird, wenn es ums Essen geht. Das ist eine Emotion, die oft bei schwierigen Kindern auftritt.
Traurigkeit oder Angst können den Verlust des Appetits bewirken. Auf der anderen Seite sind glückliche und ruhige Kinder, die die wir oft als “einfach” bezeichnen, eher offen für eine Vielfalt an Essen.
was ein Kind isst

Ein Appetitverlust ist auf bestimmte Erfahrungen von Kindern zurückzuführen. Dazu gehören Erlebnisse in der Gesellschaft und natürlich auch innerhalb der Familie.

Wenn Kinder Probleme haben, wird dies in ihrem Essverhalten sichtbar. Das kann eine schwierige Beziehung zu den Eltern sein oder mit anderen Personen ihres Umfelds.

Während das mit ihren Emotionen zusammen hängt, ist die Sensibilität eines Kindes auf die Persönlichkeit zurück zu führen. Das bedeutet, dass das eine zum anderen führt.

Die Verweigerung des Essens kommt häufiger bei überfürsorglichen Eltern und dominanter Persönlichkeit des Kindes vor. Mit Letzterem haben viele Eltern sicher Erfahrung.

Kinder, die Essen ablehnen, können an den Merkmalen ihrer Persönlichkeit bestimmt werden: 

  • Es gibt Kinder, die bestimmte Sachen nicht einmal probieren wollen. Der Grund hierfür kann in Farbe oder Beschaffenheit des Essens liegen. Hier spricht man von sensorischen Kinder.
  • Kinder die perfektionistische Eigenschaften aufzeigen, brauchen extra Aufmerksamkeit. In diesen Fällen sollten beispielsweise keine Nahrungsmittel auf dem Teller vermischt werden.

Und wie verwerten wir jetzt diese Informationen?

Der Zusammenhang zwischen Persönlichkeit und Essverhalten hat etwas Gutes. Du kannst ihn nutzen, um das Verhalten deines Kindes zu beeinflussen.

Die Persönlichkeit hat Auswirkungen auf das Verhalten deines Kindes beim Essen. Auch das Alter spielt natürlich eine Rolle. Es bestimmt, ob das Essverhalten eines Kindes mehr oder weniger extrem wird.

Die Lösung bei problematischem Verhalten liegt im Zusammenspiel von Persönlichkeit und Essverhalten eines Kindes.

Eine Möglichkeit wäre, einen anderen Erziehungsansatz als Eltern zu versuchen. Oder auch, sich das Essverhalten der ganzen Familie bewusst zu machen. In jedem Fall ist eines wichtig: Geduld.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.