Warum sind Mütter eher gestresst als Väter?

Erst einmal ist es natürlich so, dass alle Eltern und Haushalte unterschiedlich sind. Auch wie mit Stress umgegangen wird, ist von Partner zu Partner verschieden. Doch Studien zeigen eines: Väter leiden grundsätzlich nicht unter derselben Art von Stress wie Mütter, wenn es darum geht, sich um die Kinder zu kümmern. 
Warum sind Mütter eher gestresst als Väter?

Letzte Aktualisierung: 28. April 2018

Warum sind Mütter eher gestresst als Väter?

Wissenschaftliche Ergebnisse zeigen, dass Frauen durch elterliche Verpflichtungen eher unglücklich sind als Männer. Warum sind Mütter eher gestresst durch diese Aufgaben? Was meinst du?

Warum sind Mütter eher gestresst als Väter?

Zum Elternsein gehört eine Reihe von Verpflichtungen, die sehr anstrengend sind. Die Alltagsabläufe, die Pflichten und der daraus resultierende Verlust von Zeit für sich selbst können überwältigend sein. Das scheint für Frauen sehr viel schwieriger zu sein als für Männer. Doch warum sind Mütter eher gestresst als Väter durch diesen neuen Alltag?

Wir glauben, dass es zum einen mit dem Streben nach Perfektion zu tun hat, das vielen Frauen eigen ist. Zum anderen liegt es oftmals an mangelnder Unterstützung durch den Partner.

Was passiert, wenn zwei Menschen mit derselben Routine aus dem Rhythmus kommen? Meistens ist es so, dass dann eine Person den Löwenanteil der Arbeit übernimmt. Wenn eine Mutter erkennt, dass der Partner nicht oder nicht richtig hilft, dann kann das für sie sehr stressig sein.

Wenn es um elterliche Fürsorge geht, dann sind es nicht die Väter, die für lange Zeit verantwortlich sind. Für gewöhnlich sind sie nur eine Weile involviert und deshalb auch nicht so sehr gestresst.

Sie wissen: Wenn die Mutter kommt, dann ist Schichtwechsel angesagt. Doch das gilt nicht anders herum. Wenn die Mutter mit den Kindern alle Hände voll zu tun hat und der Vater Heim kommt, dann löst er sie nicht ab.

Warum sind Mütter eher gestresst?

Warum sind Mütter eher gestresst als Väter? Das sagen die Daten!

Die Amerikanische Cornell Universität hat zusammen mit dem Minnesota Population Center eine Studie durchgeführt. Darin wurde die Zeit analysiert, die Männer und Frauen damit verbracht haben, nach den Kindern zu sehen. Schon das reichte aus, um den himmelweiten Unterschied aufzuzeigen.

Den Studienergebnissen zufolge verbringen Frauen nicht nur mehr Zeit mit den Kindern, sondernd sie erledigen auch mehr Pflichten, die damit einhergehen. Wenn diese einfach und voll befriedigend wären, dann hätte die dafür aufgebrachte Zeit keinen besonders negativen Effekt auf unsere Nerven.

In solchen Fällen ist es ersichtlich, dass Frauen deutlich mehr gestresst und unzufriedener sind als Männer.

Die Studie umfasst 12.000 Fälle und wurde über einen Zeitraum von 3 Jahren ausgeführt. Untersucht wurden die Gefühle der Eltern im Vergleich zur für die Kinder aufgebrachten Zeit. 

Die Indikatoren, die im Fokus standen waren zum einen die Zeit und zum anderen die Art der Aktivitäten, die von den Müttern und Vätern erledigt wurde. Auch die Umgebung der Eltern war relevant für die Studie.

Da Mütter einen Großteil der Pflichten für die Kinder erledigen, bleibt ihnen weniger Zeit, die sie mit ihren Kindern einfach genießen können. Auch haben sie kaum Zeit für sich selbst. Väter leben ihre Freizeit also eher aus als Mütter.

Mütter genießen die Zeit mit ihren Kindern weniger

Schauen wir uns folgende Situation an: ein Vater kommt nach einem langen und anstrengenden Arbeitstag heim. In der Zwischenzeit hat die Mutter das Abendessen vorbereitet und die Kinder schauen fern.

Was macht der Vater? In den meisten Fällen ruht er sich aus oder setzt sich eine Weile zu den Kindern. 

Dazu hat die Mutter jedoch keine Zeit. Sie muss kochen, das Abendessen auf den Tisch bringen und danach die Küche wieder in Ordnung bringen. Bis das erledigt ist, hat sich bei ihr ein Gefühl des Stresses eingestellt. Es resultiert aus all den Haushaltspflichten, dem Versorgen der Kinder und möglicherweise auch noch aus ihrem Job.

Nach all dem sind sie traurigerweise nicht mehr in der Lage, die verbleibende Zeit des Tages mit den Kindern oder dem Partner zu genießen.

Diese Situationen wiederholen sich auf verschiedenen Ebenen. Wenn der Vater zum Beispiel für die Kinder zuständig ist, dann geht er wahrscheinlich mit ihnen ins Kino, holt Eis oder ist auf dem Spielplatz mit ihnen.

Doch das können Mütter nicht tun, denn von ihnen wird erwartet, dass sie arbeiten, um den gesamten Rest der Familie zufrieden zu stellen.

Warum sind Mütter eher gestresst?

“Wenn Mütter mit ihren Kindern zusammen sind, dann für gewöhnlich alleine. Wenn der Vater mit den Kindern zusammen ist, dann sind sehr wahrscheinlich auch andere Erwachsene in der Nähe, die gegebenenfalls unterstützen können. Das hilft uns zu verstehen, dass Väter weniger gestresst sind mit ihren Kindern.

– Ann Meier, Soziologin 

Die Erwartungen, die auf unseren Schultern lasten

Es kommt auch häufig vor, dass eine Mutter ihren Partner bittet, mit den Kindern in den Park zu gehen oder etwas Ähnliches, damit sie währenddessen die Wäsche machen oder das Haus aufräumen kann. Wie so oft opfern wir uns für die Familie auf, und sind am Ende unzufrieden mit Etwas, was uns eigentlich sehr viel Freude bereitet.

Mutter zu sein macht uns nicht unglücklich. Es ist vielmehr die Art und Weise, wie wir mit den Forderungen und Erwartungen, die an uns gestellt werden, umgehen. 

Es ist unser Bedürfnis, dass wir dafür sorgen, dass es an nichts in der Familie fehlt, was uns Zeit für uns selbst kostet. Das ist die Zeit, die wir mit den Kindern genießen könnten.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.



Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.