Vor deinen Kindern zu streiten ist ein großer Fehler

Natürlich sind Diskussionen und Kommunikation ein unvermeidbarer Teil einer jeden Beziehung. Allerdings kann ein Streit vor deinem Kind einen bleibenden Eindruck hinterlassen. In diesem Artikel erzählen wir dir mehr über das Problem.
Vor deinen Kindern zu streiten ist ein großer Fehler
María Alejandra Castro Arbeláez

Geschrieben und geprüft von der Psychologin María Alejandra Castro Arbeláez.

Letzte Aktualisierung: 17. April 2018

In diesem Artikel reden wir über die negativen Konsequenzen von Streitereien vor deinen Kindern. Eltern streiten oft vor ihren Kindern ohne zu merken, welchen Schaden sie bei ihnen anrichten.

Zuallererst einmal sind Kinder zu klein, um zu verstehen was passiert. Als Folge dessen erfahren sie eine negative emotionale Reaktion auf diesen äußeren Reiz.

Als Eltern vergessen wir manchmal, dass Kinder nicht alt genug sind, um mit Problemen von Erwachsenen umzugehen.

In anderen Worten; wir denken, dass sie die Fähigkeit und die Reife haben, diese Situationen in einer gesunden Weise zu verarbeiten. Jedoch stimmt das ganz sicher nicht.

Kinder können den Tonfall, abrupte Bewegungen und andere nicht verbale Sprache die während Streits auftritt sehr einfach falsch verstehen. Das trifft sogar auf kleine Babys zu.

Obwohl Kinder den Inhalt des Streits der Eltern nicht immer verstehen, rufen diese Situationen sehr negative Emotionen hervor.

Dialog und die Bedeutung von Kommunikation

Diskussionen und Kommunikation sind normal für jede Beziehung. Tatsächlich können sie ein Zeichen der mentalen Gesundheit eines Paares sein. Es kommt dabei aber auf den Typ der Diskussion und das Level der Aggression an.

Es ist immer gut, ein Problem anzugehen, ohne sich aufzuregen oder einen negativen Effekt auf die Leute im Umfeld zu haben. Wenn ein Streit mit Schreien und harter Sprache einhergeht, können Kinder sehr verängstigt werden.

Es hat eine Menge an Konsequenzen zur Folge, wenn Eltern vor ihren Kindern streiten. Zum einen gibst du deinem Kind damit ein schlechtes Beispiel für eine Beziehung vor.

Dein Verhalten lässt Regeln und Grenzen zudem zweideutig für deine Kleinen werden. Auch können solche Situationen sehr verwirrend und überfordernd für so ein kleines Kind sein.

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Konsequenzen von Streit vor deinen Kindern

Wenn Kinder ihre Eltern streiten sehen, erhalten sie vor allem eine falsche Vorstellung einer Beziehung. Kinder sind wie Schwämme und nehmen laufend Informationen aus ihrer Umwelt auf.

Eine weitere Konsequenz aus Streit vor deinen Kindern ist, dass die Regeln und Grenzen die du gesetzt hast zweideutig werden. Idealerweise sollten Eltern eine Einheit bilden und als Team zusammenarbeiten, wenn es ans Regeln setzten für zuhause geht.

Auch wenn du es nicht direkt beobachten kannst, wird Streit vor deinen Kindern nach und nach dazu führen, dass du deine Autorität verlierst.

Streit vor deinen Kindern ist außerdem schlecht, da er dazu führt, dass sie sich fragen auf welcher Seite sie stehen sollen.

Kinder sollten sich nie dazu genötigt fühlen, zwischen ihren Eltern zu schlichten und zu vermitteln. Es ist nicht ihre Aufgabe, als Richter zu handeln oder eine Seite einzuschlagen. Beide Eltern sind extrem und gleich wichtig für ein Kind.

Es ist in Ordnung für dein Kind, zu wissen, dass Mama und Papa auch mal Differenzen haben und diese miteinander besprechen müssen. Es sollte jedoch niemals gezwungen werden, eine Seite zu ergreifen oder bestimmte Details des Streits mitbekommen.

Streiten vor deinen Kindern hinterlässt eine bleibende Spur

Eine der schmerzhaftesten Erinnerungen die Kinder haben können sind ohne Zweifel die von Spannungen zwischen ihren Eltern. Für Kinder sind die Eltern dazu da, um für sie zu sorgen und sie zu beschützen.

Wenn diese beiden entscheidenden Personen im Leben eines Kindes anfangen zu schreien und sich gegenseitig zu verletzten, fühlt sich ein Kind verängstigt und verletzlich.

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Das Development and Psychopathology Magazin hat eine Studie veröffentlicht, die von der New York University’s Steinhardt School of Culture, Education and Human Development (Steinhardt Schule für Kultur, Erziehung und Menschliche Entwicklung) durchgeführt wurde.

Dieser Studie zufolge werden die Emotionen von Kindern negativ geprägt, wenn sie Aggressionen zwischen ihren Eltern miterleben.

Die Forschung wertete die Daten von 1.025 Kindern zwischen 2 Monaten und 5 Jahren aus. Die Tests wurden entwickelt, um die Intensität des Chaos in Familien zu messen.

Die Forscher führten für 58 Monate Beobachtungen durch. Sie fanden heraus, dass Kinder die zu Hause größeren Intensitäten von Aggression ausgesetzt waren, es schwerer hatten, ihre eigenen Emotionen zu identifizieren und zu regulieren.

Ihre Beobachtungen zeigten außerdem, dass die Fähigkeit die eigenen Emotionen zu identifizieren und zu kontrollieren von der Entwicklung der emotionalen Intelligenz abhängt.

Ein Kind, dass Aggressionen zwischen seinen Eltern miterlebt, hat es schwerer, Emotionen wie Traurigkeit, Einsamkeit und Angst zu verarbeiten.

Wenn Kinder diese Emotionen nicht steuern und bearbeiten können, führt das dazu, dass sie Symptome von Angstgefühlen und Depressionen in späteren Jahren entwickeln.

Wir wissen, wie wichtig es in unserem täglichen Leben ist zu wissen, was wir fühlen und wie wir dies ausdrücken können.

Wenn wir unsere Kinder dieser Fähigkeit berauben, kann es zu ernsthaften Problemen in der Zukunft führen. Deshalb ist es immer am besten unter vier Augen zu streiten.


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