Laufen lernen - diese 9 Fehler solltest du vermeiden

Die Reize, die ein Kind für seine Entwicklung braucht variieren je nach Entwicklungsphase. In einigen braucht es mehr Stimulation, in anderen weniger.
Laufen lernen - diese 9 Fehler solltest du vermeiden

Letzte Aktualisierung: 08. Mai 2018

Grundsätzlich sind Anreize wichtig. Die pränatale Stimulation muss nicht unbedingt sein. Auch beim Laufen lernen ist es nicht zwingend notwendig.

In einigen Phasen der Kindheit bleiben Reize unbeachtet. Und manchmal ist es auch besser es mit den Anreizen zu lassen, anstatt sie falsch einzusetzen. Wenn Kinder das Laufen lernen, dann neigen Eltern oft zu exzessiven Anreizen – doch das hilft dem Kind oftmals nicht.

Das Setzen von Reizen ist dabei für eine adäquate Entwicklung der Kinder wichtig. Dazu gehört auch, dass du deinem Kind Werkzeuge zur Verfügung stellst, mit denen es sich in seiner Umgebung zurecht finden kann.

Aber es gibt auch einige Dinge, die Eltern vermeiden sollten, denn oftmals ist es ein bisschen zu viel des Guten. Übermäßiger Ansporn ist nicht gut für Kinder. Genauso wenig sind es einige bestimmte Anreize.

Dein Kind will Laufen lernen – diese Fehler solltest du vermeiden!

Eltern sind und sollen frei sein in der Art und Weise wie sie ihre Kinder groß ziehen. Doch einige Experten haben ein paar Fehler identifiziert, die wir nicht machen sollten – unseren Kindern zuliebe.

Man nimmt an, dass die meisten dieser Fehler in der Phase gemacht werden, wenn ein Kind lernt zu laufen. Deshalb sollten wir folgende Ratschläge berücksichtigen.

Laufen lernen kann man nicht erzwingen!

Vermeide es dein Kind an der Hand zu nehmen um beim Laufen zu “helfen”. Es ist besser ermutigend zu sein, sodass es alleine läuft. Das wird auch dabei helfen, dass dein Kind einmal unabhängig sein wird. Keinesfalls solltest du dein Kind zum Laufen zwingen wenn es nicht will oder noch nicht bereit ist. Es ist unheimlich wichtig, dass dein Kind wie und wann es möchte läuft.

Hab nicht immer Angst!

Es ist wichtig, dass dein Kind sich mit seinen Fähigkeiten vertraut macht. Wir sollten unsere Kinder begleiten ohne ihnen Druck zu machen. Niemals sollten sie überwältigt sein von übergroßen Erwartungen an oder Ängsten um sie.

Die Lauflernhilfe…

Laufen lernen

Eine Lauflernhilfe ist nicht immer eine Hilfe. Es kann sein, dass dein Kind dadurch erst später ohne Unterstützung laufen kann und will. Außerdem kann dieses Gerät langfristige Schäden verursachen, so zum Beispiel verformte Füße und Beine. Bedauerlicherweise sind Lauflernhilfen auch oftmals Ursache von Unfällen zu Hause.

Laufschuhe

Babys brauchen keine starren Schuhe, die sie beim Laufen unterstützen sollen. Ganz im Gegenteil: Babys sollten so viel wie möglich barfuß gehen. Laut Experten entwickeln sich deren Fußsohlen nämlich noch wenn sie anfangen zu laufen. Deshalb ist das Anziehen von Laufschuhen eher hinderlich für die gesunde Entwicklung unseres Kindes.

Wenn du möchtest, dass dein Kind Schuhe trägt, so ist es dennoch besser, dass es sie beim Laufen nicht an hat. Die Sohlen seiner Schuhe sollten außerdem flexibel sein. Die Funktion dieser Schuhe sollte sich zunächst darauf beschränken, dass sie das Ausrutschen und daraus folgende Verletzungen verhindern. Schuhe, die die Ausbildung der Fußwölbung behindern, können verantwortlich dafür sein, dass dein Kind weniger stabil läuft.

Zu viele Reize

Es kommt häufig vor, dass Eltern Spielzeuge benutzen um ihre Babys zum Laufen zu animieren. Möglicherweise hindert es dein Kind aber daran, sich auf die eigentliche Aufgabe zu konzentrieren, nämlich das Laufen lernen. Das Spielzeug, das du auswählst sollte etwas zum Spielen sein – mehr nicht. 

Das kann ein Objekt sein, welches zum einen keine Gefahr darstellt und zum anderen als Fokus dienen kann. Pass auf, dass du dein Baby nicht mit mehreren Dingen gleichzeitig verwirrst. Spielzeug mit blinkenden Lichtern oder eingebauten Geräuschfunktionen ist ebenfalls zu viel des Guten, denn die Sinne deines Babys sind noch sehr empfindlich.

Mobiles können nutzlos sein

Beim Dekorieren des Kinderzimmers passiert es häufig, dass Eltern ein Mobile aufhängen. Was sicherlich schön aussieht wird allerdings nutzlos, wenn es falsch platziert ist. Wenn du ein Mobile neben die Wiege oder den Laufstall hängst verliert es seinen Zweck. Das Gleiche gilt, wenn es zu hoch gehängt wird. 

Der richtige Platz dafür ist mittig über dem Kinderbett. Außerdem sollte es in einem Abstand hängen, der es deinem Kind erlaubt, das Mobile anzufassen. Das wird es motivieren sich zu bewegen und gleichzeitig Verformungen in der Haltung des Nackens vorbeugen.

Dein Kind sollte nicht ungestützt sitzen!

Laufen lernen

Wenn dein Kind sich noch nicht alleine aufrichten kann, dann sollte es gestützt werden, wann immer es sitzt. Es kommt häufig vor, dass Eltern ihre Kinder an Kissen angelehnt sitzen lassen bevor diese 5 Monate alt sind.

Das ist jedoch gefährlich, denn ihr Körper ist noch nicht in der Lage diese Position zu halten. Dadurch kann Muskelaktivität verloren gehen. Kinder sollten sich nur in Positionen befinden, die ihrem Alter und ihrer Entwicklung entsprechen.

Deinem Kind voraus rennen

Viele Eltern wollen ihre Kinder zum Laufen lernen motivieren, indem sie ihnen voraus rennen. Wenn das Kind nachkommt, gehen sie immer weiter weg, damit es nachzieht. Das ist nicht grundsätzlich schlecht, aber wenn dein Kind schon fast bei dir ist, dann solltest du nicht weiter weg rennen. 

Mit anderen Worten: Wenn dein Kind läuft und fast bei dir angekommen ist, dann lass es sein Ziel auch erreichen. So verhinderst du Frustration. Wenn du immer weiter weg gehst, dann wird es nicht mehr spielen wollen.

Mit den Armen nach oben laufen

Du unterstützt dein Baby richtig beim Laufen, wenn du es unter den Achseln hältst oder am Becken. Das empfehlen Experten deshalb, damit dein Kind richtig Laufen lernen kann, denn niemand läuft mit erhobenen Armen herum.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Cabrera, M.C. y Sánchez C. (1982). La estimulación precoz; un enfoque práctico. Editorial Siglo XXI: España.
  • Dorance, S. y Matter, P. (2001). Juegos de estimulación para los más pequeños. Madrid: AKAL.
  • Gallahue, D. (1982). Understanding motor development in children. New York: John Wiley and sons.
  • Guerrero, A. M., & Primaria, I. Y. (n.d.). La estimulación temprana. https://archivos.csif.es/archivos/andalucia/ensenanza/revistas/csicsif/revista/pdf/Numero_14/AMALIA_MORENO_1.pdf
  • Moreno, J. A. (1999). Motricidad infantil. Aprendizaje y desarrollo a través del juego. Murcia: Diego Marín.
  • Moreno, J. A., & De Paula, L. (2006). Estimulación de los reflejos en el medio acuático. Revista Iberoamericana de Psicomotricidad y técnicas corporales, 6(2), 193-206. https://www.um.es/univefd/reflejos.pdf
  • Ordoñez, M. y Tinajero, L. (2012). La importancia de la estimulación temprana en la etapa infantil. Madrid, 208-240.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.