Was ist der Unterschied zwischen Nachtangst und Albträumen?

Der Unterschied zwischen Nachtangst und Albträumen ist eingentlich recht leicht zu erkennen. Lies weiter und lerne wie du mit beidem umgehst.
Was ist der Unterschied zwischen Nachtangst und Albträumen?
María José Roldán

Geschrieben und geprüft von der Psychopädagogin María José Roldán.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Wie kannst du den Unterschied zwischen Nachtangst und Albträumen erkennen? Schläft dein Kind nachts nicht gut und du weißt nicht was du dagegen tun sollst? Wacht es schreiend auf oder schlafwandelt es und hat Albträume? 

Im Schlaf durchleben Kinder wie auch Erwachsene unterschiedliche Phasen, in denen Nachtängste oder Albträume auftreten können. Wir erklären dir heute den Unterschied.

Die Nachtangst ist mysteriös. Sie ist eine unerklärliche Störung, die auftreten kann, wenn dein Kind in seiner Tiefschlafphase ist. Höchstwahrscheinlich hatte dein Kind eine Nachtangst, wenn es weinend aufwacht oder wie erstarrt in seinem Bett sitzt.

Es gibt auch Fälle bei denen das Kind die Augen offen hat und wach erscheint aber eigentlich noch tief schläft. Es ist sich seiner Umgebung dann nicht bewusst.

Nachtängste sind nicht sehr häufig und treten nur bei einem kleinen Prozentanteil aller Kinder auf. Dieser liegt weltweit bei etwa 3% – 6%.

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Auch wenn einige Kinder schon mit 18 Monaten Nachtängste bekommen, treten diese meist erst zwischen vier und fünf Jahren auf.

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Der Unterschied zwischen Nachtangst und Albträumen

Albträume werden manchmal mit Nachtangst verwechselt. Doch es handelt sich um sehr verschiedene Schlafprobleme.

Albträume treten in der REM-Phase auf, nämlich dann wenn wir träumen. Wenn dein Kind einen Albtraum hat, wird es sich nach dem Aufwachen sehr wahrscheinlich daran erinnern, was es geträumt und was ihm solche Angst bereitet hat.

Die Nachtangst tritt im Gegensatz dazu außerhalb der REM-Phase auf. Ein Kind erlebt sie, wenn es sich noch in der Übergangsphase zum Schlaf befindet.

Sie kann nur ein paar Sekunden oder auch mehrere Minuten andauern. Da die Nachtangst außerhalb der REM-Phase auftritt, ist sich dein Kind meist nicht bewusst darüber, was geschieht. Es wacht auf und hat Angst, ohne sich daran zu erinnern, was es geträumt hat und was diese Angst ausgelöst hat.

Was sind die Gründe und Symptome für Nachtangst bei kleinen Kindern?

Gründe für Nachtangst

Die Nachtangst deines Kindes kann durch verschiedene Dinge ausgelöst werden. Einige davon haben wir für dich zusammengestellt.

  • Erkrankungen oder Fieber
  • Stressige Situationen tagsüber
  • Schlechter Schlaf oder zu wenig Schlaf
  • Eine Betäubung wegen einer Operation
  • Medikamente, die einen Einfluss auf das Gehirn oder das zentrale Nervensystem haben

Anzeichen, dass dein Kind an Nachtangst leidet

Nachtängste sind häufiger bei Vorschulkindern. Sie treten meist in der Tiefschlafphase auf, normalerweise direkt nachdem das Kind eingeschlafen ist.

Du weißt, dass dein Kind an Nachtangst leidet, wenn du eines der folgenden Symptome bemerkst:

  • Unkontrollierbares Weinen,
  • Schläge, Tritte oder Schreie oder
  • ein erschrockener Gesichtsausdruck.
  • Es scheint so, als ob dein Kind im Schlaf kämpft.
  • Dein Kind zittert, schwitzt oder atmet sehr schnell im Schlaf.
  • Es erkennt dich nicht, selbst wenn seine Augen auf sind.

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Nachtängste können mehrere Minuten andauern. In seltenen Fällen sogar bis zu 45 Minuten. 

Nachdem dein Kind aus seiner Nachtangst erwacht ist, kann es normalerweise friedlich wieder einschlafen. Am nächsten Morgen hat es keine Erinnerung daran, was geschehen ist.

Hat dein Kind allerdings einen Albtraum, wird es schwer wieder einschlafen. Die Angst vor dem Traum hält es wach. Auch am nächsten Morgen wird es sich noch an Details aus seinem Traum erinnern.

Bei Albträumen ist es wichtig, dass du deinem Kind versicherst, dass es nur ein Traum war und dass es bei dir sicher ist. Bei der Nachtangst solltest du ihm zu Hilfe kommen, ohne es unnötigerweise zu wecken.

Entferne alles aus seiner Reichweite, an dem es sich während seiner Nachtangst verletzten könnte.

Nun kennst du den Unterschied zwischen Nachtangst und Albträumen und kannst deinem Kind zur Seite stehen.


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