Kinder und Technik - die 3-6-9-12 Regel!

Dank des immensen Fortschritts in der Kommunikation und des Internets wird die Welt tagtäglich vernetzter. Doch für Kinder und Technik muss es Regeln geben. Die 3-6-9-12-Regel ist eine davon und sie ist sehr hilfreich.
Kinder und Technik - die 3-6-9-12 Regel!
María Alejandra Castro Arbeláez

Geschrieben und geprüft von der Psychologin María Alejandra Castro Arbeláez.

Letzte Aktualisierung: 04. August 2018

Dank des immensen Fortschritts in der Kommunikation und des Internets wird die Welt tagtäglich vernetzter. Doch für Kinder und Technik muss es Regeln geben. Die 3-6-9-12-Regel ist eine davon und sie ist sehr hilfreich.

Für Eltern ist die Paarung aus Kinder und Technik bzw. deren altersgemäßer Gebrauch (vor allem der des Internets) nicht einfach. Experten empfehlen deshalb besagte 3-6-9-12 Regel.

Computer, Tablets und auch Handys haben einen großen Einfluss auf Kinder. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass Eltern die Nutzung dieser Geräte so regeln, dass der Einfluss positiv ist. 

Doch nur zu sagen, dass etwas getan werden muss ist einfach. Die Frage die sich tatsächlich stellt ist: Wie kannst du das erreichen? Und was ist ein angemessenes Alter für Kinder und Technik?

Sind Regeln tatsächlich ein effektiver Weg um den Gebrauch von technischen Geräten zu kontrollieren? Wir werden es herausfinden. 

Der Effekt, den die Technik auf unsere Kinder hat

Es gibt Vieles, was die Technik erleichtert hat. Dazu kommt, dass Interaktives, Integration, Kommunikation und das Lernen vereinfacht wurden.

Kinder haben heutzutage eine unerschöpfliche und ja überwältigende Auswahl an Spielen, Medien zur Kommunikation und auch Medien zur Information.

All diese Merkmale machen die Technik zu einer Art Pflicht um ein Teil der heutigen Gesellschaft zu sein.

Doch sie kann vor allem für Kinder problematisch sein. Nämlich dann wenn sie Folgendem ausgesetzt sind:

  • Eine Menge verzerrter Information
  • Ausnutzung und Belästigung
  • Inaktivität
  • Menschen mit bösen Absichten
  • Soziale Apathie oder ein geringes Interesse an anderen.

Kinder können im Internet einer gewaltigen Menge an Information ausgesetzt sein. 

Deswegen ist es so wichtig, dass Eltern den Gebrauch regeln. Und zwar entsprechend des Alters der Kinder.

Was bedeutet die 3-6-9-12 Regel?

Diese Regel ist wie eine Leitlinie für Eltern. Sinn und Zweck ist es für jedes Alter den angemessenen Umgang mit technischen und internetfähigen Geräten zu regeln. 

Ein französischer Wissenschaftler namens  Tisseron Serge hat sie erarbeitet. Serge ist studierter Psychologe mit einem Schwerpunkt in Kinderpsychologie. Außerdem ist er Psychoanalytiker und Wissenschaftlicher Direktor der Quest Nanterre University in Paris.

Die Ambulante Vereinigung Französischer Kinderärzte hat diese Regel zur Begrenzung des Gebrauchs von Technik durch Kinder 2011 anerkannt.

Kinder und Technik

Kinder und Technik: 4 Leitlinien der 3-6-9-12 Regel

Die 3-6-9-12 Regel ist wie eine Leiter die den Gebrauch der Technik progressiv regelt. Sie lauten wie folgt:

Kinder unter 3 Jahren

In diesem Alter können Kinder noch nicht zwischen Fiktion und Realität unterscheiden. Dazu fehlt ihnen die emotionale Reife. Weil das Fernsehen ihnen keinerlei Mehrwert verschafft, wird empfohlen, dass sie bis zu diesem Alter nicht davon Gebrauch machen.

Man nimmt an, dass das Fernehen die Entwicklung von Sprache und auch des Gedächtnisses verlangsamt. Außerdem erhöht es das Risiko für Übergewicht – schon in jungen Jahren.

Eltern sollten ihre Kinder ermutigen zu spielen und sich ihrer Fantasie zu bedienen. 

“Ich fürchte mich vor dem Tag, an dem die Technologie unsere Menschlichkeit übertrifft.”

Albert Einstein

Kinder unter 6 Jahren

Video-Spiele können gefährlich sein, weil sie Suchtpotential bergen. Das kann soweit gehen, dass die Spiele das Kind kontrollieren und diese darüber die Zeit vergessen.

Kinder spielen dann stundenlang und ganz vergessen. Das jedoch kann ihre psycho-motorische Entwicklung hemmen.

Diese Spiele fesseln die Aufmerksamkeit mehr als jede andere Aktivität. Und genau darum sollten Kinder unter 6 Jahren keinen Zugang zu ihnen haben.

Kinder unter 9 Jahren

Computer bergen viele Risiken was die Entwicklung eines Kindes angeht. Unter 9 Jahren sind Kinder nicht in der Lage die Informationsflut aus dem Internet einzuordnen und zu verarbeiten. 

Wenn es soweit ist, dann kannst du deinem Kind Regeln zur Nutzung des Internets an die Hand geben.

  1. Zuerst musst du ihnen klar machen, dass alles, was sie veröffentlichen, auch jedermann zugänglich ist.
  2. Zweitens müssen sie verstehen, dass Inhalte im Internet dauerhaft bestehen.
  3. Drittens sind nicht alle Informationen aus dem Internet vertrauenswürdig. Somit sollten andere verlässliche Quellen genutzt werden.
Kinder und Technik

Kinder unter 12 Jahren

Kinder  quengeln häufig  nach einem Smartphone . Doch unter 12 Jahren sind sie dafür nicht bereit. Noch weniger sind sie in der Lage das Internet zu durchforsten. Und auch für das Erstellen von Profilen in sozialen Netzwerken sind sie noch zu jung. 

Ab 12 Jahren können sie begrenzten Zugang zum Internet haben. Das sollte allerdings unter Aufsicht der Eltern stattfinden und zeitlich begrenzt sein.

“Technologie ist nichts. Das Wichtigste ist Vertrauen in die Menschen zu haben. Wenn sie die Werkzeuge haben und gut und intelligent sind, werden sie wunderbare Dinge mit ihr machen.”

-Steve Jobs-

Kurz gefasst ist die 3-6-9-12 Regel also nicht alles. Eltern müssen Verantwortung übernehmen. Sie müssen beobachten wie ihre Kinder die Zeit vor dem Bildschirm verbringen. Und wenn nötig, müssen sie einschreiten.

Sie müssen außerdem dafür sorgen, dass Kinder die diversen Mittel zur Kommunikation immer respektvoll  einsetzen. Nur so werden Probleme in der kindlichen Entwicklung verhindert.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.