Warum nehmen manche Frauen in der Stillzeit zu?

Manche Frauen nehmen in der Stillzeit zu. Natürlich ist dies für sie schwierig, doch es gibt dafür eine Erklärung. Lies weiter, um mehr darüber zu erfahren.
Warum nehmen manche Frauen in der Stillzeit zu?

Letzte Aktualisierung: 29. März 2019

In der Stillzeit erholt sich der Körper langsam wieder von den Strapazen der Schwangerschaft, es kommt jedoch zu weiteren Veränderungen. Manche Frauen nehmen durch das Stillen ab, doch auch das Gegenteil kann der Fall sein.

Meist wird Stillen nicht nur empfohlen, weil Muttermilch für das Baby die beste Nahrung ist, sondern auch, weil man damit Energie verbraucht und das Normalgewicht schneller erreichen kann. 

Doch manche Frauen nehmen in der Stillzeit zu. Natürlich ist dies für sie schwierig, doch es gibt dafür eine Erklärung. Lies weiter, um mehr darüber zu erfahren.

Stillzeit und Milchproduktion

Experten erklären, dass die Milchproduktion viel Energie verbraucht. Das ist der wichtigste Grund dafür, dass die meisten Frauen während der Stillzeit abnehmen. Täglich ist ein Aufwand von rund 500 kcal notwendig, um die Muttermilch zu produzieren. 

Dafür wird insbesondere in den Hüften und Schenkeln eingelagertes Fett verwendet. Deshalb nehmen stillende Frauen vor allem in diesen Bereichen ab.

Es ist also aus verschiedensten Gründen sehr vorteilhaft, das Kind zu stillen! Doch in manchen Fällen ist genau das Gegenteil der Fall: Die Mutter nimmt in der Stillzeit zu. 

Warum nehmen manche Frauen in der Stillzeit zu?

Wie bereits erklärt, werden während des Stillens zusätzliche Kalorien verbrauchtDoch die Mutter ernährt sich nicht immer korrekt. Und genau da liegt eines der Probleme.

Mutter in der Stillzeit

Es ist bekannt, dass Kinder in den ersten Lebensmonaten nicht durchschlafen. Deshalb erhält auch die Mutter in der Nacht nicht ausreichend Schlaf. 

Da sie tagsüber müde ist, braucht sie mehr Energie, die sie über zusätzliche Kalorien aufnimmt.

Wenn die stillende Mutter sich also nicht gesund und ausgeglichen ernährt, kann sie zunehmen. Sie hat dann nämlich mehr Hunger und weniger Energie. Deshalb wird sie versuchen, diesen Zustand durch mehr Zucker auszugleichen, um mehr Insulin produzieren zu können.

Manche Frauen haben einen guten Stoffwechsel und nehmen deshalb nicht zu. Andere hingegen haben mit einer Gewichtszunahme zu kämpfen. Wir sprechen in diesem Fall von einer Hormonstörung.

Während der Schwangerschaft kommt es zu hormonellen Veränderungen, weshalb auch keine Menstruation stattfindet. Der Östrogenspiegel ist niedrig und verlangsamt den Stoffwechsel. Es entstehen auch Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe.

Postpartale Thyreoiditis

Nach der Schwangerschaft verändert sich der Körper allmählich wieder zur Normalität. Doch manchmal können die Hormonveränderungen zu komplexeren Störungen führen.

Diese werden durch eine Blutanalyse diagnostiziert. Es kann zu einer Postpartum-Thyreoiditis, also zu einer Entzündung der Schilddrüse kommen. 

stillende Mutter

Dies ist bei rund 16% der Mütter der Fall. Anfangs kann es zu einem Gewichtsverlust kommen, doch danach kann sich die Schilddrüsenfunktion normalisieren oder es kann sich auch Hypothyreose entwickeln.

Dadurch entstehen verschiedene Symptome, wie Depression oder eine GewichtszunahmeManchmal ist diese Störung bereits in der Schwangerschaft vorhanden, wurde jedoch nicht diagnostiziert. Dann wird sie in der Stillzeit deutlicher.

Wenn Hypothyreose während der Schwangerschaft nicht behandelt wird, kommt es danach in der Stillzeit häufig zur Gewichtszunahme. 

Meist löst sich das Problem nach ungefähr eineinhalb Jahren nach der Geburt wieder von selbst. Dies fällt mit dem Ende der Stillzeit zusammen, deshalb wird der Gewichtsverlust oft darauf zurückgeführt. 


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  • Nguyen CT., Mestman JH., Postpartum thyroiditis. Clin Obstet Gynecol, 2019. 62 (2): 359-364.

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