Geburtshilflicher Ultraschall: Was ist das und wozu dient er?

Ein geburtshilflicher Ultraschall ist ein diagnostischer Test, der die Entwicklung des Fötus und der inneren Strukturen beurteilt. In diesem Artikel erfährst du mehr darüber.
Geburtshilflicher Ultraschall: Was ist das und wozu dient er?
Leidy Mora Molina

Geschrieben und geprüft von der Krankenschwester Leidy Mora Molina.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Ein geburtshilflicher Ultraschall ist eine Technik von großer Bedeutung für die Kontrolle von Schwangerschaften. Seine Klarheit bei der Darstellung der Entwicklung des Babys und seine praktische Anwendbarkeit machen ihn zum wichtigsten diagnostischen Test in dieser Phase.

Die Durchführung von Ultraschalluntersuchungen während der Schwangerschaft ermöglicht es, das Wachstum des Fötus zu beurteilen und mögliche Fehlbildungen und Probleme in der Schwangerschaft zu erkennen. Einer Studie zufolge können mit dieser Technik schätzungsweise 65 bis 75 % der Fehlbildungen, die zu Komplikationen in der Schwangerschaft führen, diagnostiziert werden.

Diese Untersuchung wird von einem Gynäkologen/einer Gynäkologin oder von einem Ultraschallspezialisten/einer Ultraschallspezialistin durchgeführt. Am besten ist es, wenn du während der Schwangerschaft mindestens 3 Ultraschalluntersuchungen durchführen lässt. Lies weiter, um mehr über diese Diagnosemethode zu erfahren.

Was ist ein geburtshilflicher Ultraschall und wie funktioniert er?

Ein geburtshilflicher Ultraschall ist eine diagnostische Untersuchung, bei der anhand von Bildern der Fötus und die ihn umgebenden Strukturen beurteilt werden. Dazu kommt Ultraschall zur Anwendung, d.h. Hochfrequenz-Schallwellen, die Bilder von unserem Inneren, in diesem Fall vom sich entwickelnden Baby und den umgebenden Geweben, wiedergeben.

Die Durchführung des Verfahrens erfolgt mit einem Gerät, dem sogenannten Schallkopf. Dieser sendet Ultraschallwellen, die auf das zu beobachtende Gewebe treffen. Er nimmt die vom Körperinneren gesendeten Wellen auf und wandelt sie in Bilder um.

Die Weiterentwicklung dieses Geräts hat dazu geführt, dass die Bilder schärfer sind und sogar Bewegungen enthalten. Dafür gibt es verschiedene Modalitäten:

  • 2D-Ultraschall: Die erzeugten Bilder sind zweidimensional und in Graustufen. Es ist das am häufigsten verwendete Verfahren.
  • Doppler-Ultraschall: Untersucht die Blutgefäße und das Herz. Beim gepulsten Doppler lässt sich das Muster des Blutflusses in einem bestimmten Bereich beobachten.
  • 3D-Ultraschall: Ermöglicht die Betrachtung des Volumens, was ideal für eine bessere Beurteilung des Fötus ist.
  • Echosonogramm oder 4D-Ultraschall: Bei diesem Verfahren lassen sich Volumen und Bewegungen live beobachten.
  • 5D-Ultraschall: Liefert Ergebnisse wie der 4D-Ultraschall, allerdings in Farbe und mit größerer Klarheit.
Geburtshilflicher Ultraschall - Bild eines Babys im Mutterleib
Der 2D-Ultraschall ist die am häufigsten verwendete Methode. Hierbei werden die Bilder in Graustufen dargestellt. Er wird normalerweise zwischen der 18. und 20. Woche durchgeführt, um die normale Entwicklung des Fötus zu bestätigen.

Arten des geburtshilflichen Ultraschalls

Je nach Größe der Gebärmutter und des zu untersuchenden Gewebes kann der geburtshilfliche Ultraschall auf zwei Arten durchgeführt werden:

  • Transvaginal-Ultraschall: Der bildgebende Schallkopf wird durch die Vagina eingeführt, um Strukturen in der Nähe der Vagina zu untersuchen. Er wird zur Beurteilung der Schwangerschaft im ersten Trimester eingesetzt, da der Embryo noch sehr klein ist. Außerdem werden damit andere Strukturen wie der Gebärmutterhals untersucht und gemessen.
  • Bauch-Ultraschall: Der konvexe Schallkopf wird auf der Haut des Abdomens platziert. Er wird ab dem zweiten Trimester eingesetzt.

Wozu dient ein geburtshilflicher Ultraschall?

Ein geburtshilflicher Ultraschall wird eingesetzt, um bestimmte wichtige Punkte in der Schwangerschaft und ihrer Entwicklung während der 40 Wochen zu beurteilen, unter denen die folgenden hervorstechen:

  • Lebensfähigkeit und Herzfrequenz des Fötus
  • Bestimmung der Anzahl der Föten und ihrer Chorionizität
  • Schwangerschaftsalter
  • Erkennen von Problemen im Zusammenhang mit der Plazenta, der Gebärmutter, dem Gebärmutterhals und den Eierstöcken
  • Beobachtung der Anatomie des Babys und seines Wachstums während der Schwangerschaft
  • Die Lage des Fötus in der Gebärmutter
  • Die Beurteilung möglicher Chromosomenanomalien

Wann sollte er durchgeführt werden?

Die Spanische Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie empfiehlt, während der Schwangerschaft drei Ultraschalluntersuchungen durchzuführen, d. h. eine in jedem Trimester der Schwangerschaft. Der erste sollte zwischen der 10. und 14. Schwangerschaftswoche erfolgen, der zweite zwischen der 18. und 22. Woche und der dritte zwischen der 34. und 36.

Geburtshilflicher Ultraschall - werdende Eltern betrachten Ultraschallbilder ihres Babys
Ultraschalluntersuchungen sind für die Eltern etwas Besonderes, da sie das Wachstum des Babys im Mutterleib sehen und die emotionale Bindung in der Zeit vor der Geburt stärken können.

Geburtshilflicher Ultraschall im ersten Trimester

Diese Ultraschalluntersuchung wird durchgeführt, um festzustellen, ob sich die Schwangerschaft weiter entwickeln kann. Der Arzt/die Ärztin prüft, ob der Embryo lebt, ob eine Fruchtblase vorhanden ist und wie viele Embryonen vorhanden sind. Außerdem wird die Größe des Fötus gemessen, vom Schädel bis zum Steißbein, um das Schwangerschaftsalter zu bestimmen.

Geburtshilflicher Ultraschall im zweiten Trimester

Bei dieser Ultraschalluntersuchung wird die Morphologie des Fötus bewertet, d.h. es werden alle Organe des Babys bewertet, wie z.B. die Strukturen des Gehirns, des Herzens und der Unterleibsorgane. Darüber hinaus werden auch Strukturen wie die Plazenta untersucht.

Geburtshilflicher Ultraschall im dritten Trimester

In diesem Fall werden die Lage des Fötus, seine Lebensfähigkeit und sein Wachstum untersucht. Außerdem die Lage der Plazenta und die Menge des Fruchtwassers, das das Baby umgibt.

Kann der Ultraschall die Gesundheit des Babys beeinträchtigen?

Ein geburtshilflicher Ultraschall ist eine nicht-invasive und sehr sichere Technik, die während der Schwangerschaft durchgeführt wird. Die Untersuchungen sind risikolos, da sie keine ionisierende Strahlung verwenden. Außerdem sind keine schädlichen Auswirkungen auf die Mutter oder das Baby bekannt. Die Untersuchung erfordert keine vorherige Vorbereitung und dauert in der Regel zwischen 15 und 20 Minuten. Daher ist ein geburtshilflicher Ultraschall ein praktisches und sicheres Verfahren, um das gesunde Fortschreiten der Schwangerschaft zu beurteilen.

Wenn die Mutter die Entwicklung des Babys intensiver beobachten möchte oder wenn in der Schwangerschaft ein Problem festgestellt wurde, kann der Arzt/die Ärztin häufigere Ultraschalluntersuchungen anordnen.

Der geburtshilfliche Ultraschall ist ein technologischer Fortschritt, der es dem Facharzt/der Fachärztin ermöglicht, rechtzeitig therapeutische Entscheidungen zu treffen. Außerdem ist dies ein schöner Moment für die werdende Mutter, denn sie kann das Baby im Mutterleib wachsen sehen und schon vor der Geburt eine intensive Bindung zu ihrem Kind aufbauen.


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