Wie kannst du deine Kinder im Internet schützen?
Eine der größtern Herausforderungen, mit denen Eltern heutzutage konfrontiert sind, ist der Schutz ihrer Kinder, wenn diese im Internet surfen. Viele Kinder haben schon sehr früh eigene Tablets, Smartphones und einige haben sogar einen eigenen Computer. Daher ist es für die Eltern sehr schwierig, jederzeit zu wissen, wie ihre Kinder diese Geräte nutzen und mit wem sie im Internet kommunizieren.
Die Kinder sind heute Digital Natives. Sie wachsen mit dem Internet auf und können sich gar nicht vorstellen, dass dies nicht immer so war. Daher ist der Umgang mit den Technologien der heutigen Zeit für sie völlig normal. Die Benutzung einer Maus oder eines Touchscreens ist für sie so selbstverständlich wie das Lesen und Schreiben.
In unserem heutigen Artikel wollen wir dir einige Gefahren des Internets aufzeigen. Außerdem werden wir dir erklären, wie du deine Kinder vor diesen Gefahren im Internet schützen kannst.
Grundsätzlich basieren viele der Tipps auf gesundem Menschenverstand. Dennoch gibt es einige kleine Änderungen, die du vornehmen kannst. Dadurch kannst du die Inhalte und Apps einschränken, auf die deine Kinder mit ihren Smartphones, Tablets oder Computern zugreifen können.
Eine aktuelle Studie über die Sicherheit von Kindern im Internet
Kürzlich wurde am Oxford Internet Institut (OII), das zur Universität von Oxford gehört, eine Studie zu diesem Thema durchgeführt. Dazu wurden 515 Kinder, die zwischen 12 und 15 Jahre alt waren, zu ihren Erfahrungen im Internet befragt. Die Studie kam zu folgenden Ergebnissen:
- 14 % der befragten Kinder haben im vergangenen Jahr negative Erfahrungen im Internet gemacht.
- 8 % wurden von Fremden kontaktiert.
- Außerdem haben beinahe 4 % der Kinder im Internet jemanden getroffen, der vorgab, jemand anders zu sein.
- 2 % der Befragten stießen auf sexuelle Inhalte, die ihnen unangenehm waren.
- Darüber hinaus sahen 3 % etwas, das ihnen Angst machte.
Sicherheit von Kindern im Internet
Elternfilter: ja oder nein?
Die überwiegende Mehrheit der Eltern dieser Kinder (ca. 90 %) wussten entweder nicht, welche Filter sie verwenden konnten oder benutzten gar keine Elternfilter. Außerdem können unzureichende Filter die Kinder im Internet sogar noch anfälliger und verletzlicher machen.
Das OII empfiehlt daher, dass du deine Kinder gut über die Gefahren im Internet aufklären solltest, anstatt Elternfilter zu benutzen. Außerdem sollten weitere Studien über die Sicherheit von Kindern im Internet untersuchen, wie effektiv diese Filter langfristig sind. Darüber hinaus muss geprüft werden, ob mit diesen Filtern Kinder in einer größeren Altersbandbreite geschützt werden können.
Letztendlich entscheiden die Eltern und die Lehrer, ob sie die Kinder über die Gefahren im Internet aufklären wollen oder Elternfilter einsetzen. Es ist nicht ausreichend, alles nur durch die rosarote Brille zu betrachten. Es ist wichtig, Kinder jeden Alters im Internet ausreichend zu schützen.
Um deine Kinder im Internet zu schützen, solltest du einige Regeln aufstellen
Manchmal scheint es, dass die Kinder sich besser im Internet auskennen als ihre Eltern. Dennoch liegt es in deiner Verantwortung, dafür zu sorgen, dass sie ausreichend geschützt sind. Dabei ist es sehr wichtig, dass du auch deinen gesunden Menschenverstand benutzt.
Zunächst einmal empfehlen wir, dass Kinder technische Geräte nicht alleine in ihrem Zimmer benutzen sollten. Dabei sprechen wir von Laptops, Tablets und Smartphones. Wenn du deine Kinder dazu aufforderst, diese Gerät im Wohnzimmer zu benutzen, dann kannst du dadurch bereits verhindern, dass sie diese Medien nicht in deinem Sinne verwenden.
Rede mit deinen Kindern über die Gefahren
Außerdem ist es sehr wichtig, dass du mit deinen Kindern sprichst und ihnen die Gefahren erklärst, die das Internet birgt. Dabei solltest du darauf achten, dass du dies auf altersgerechte Weise tust, damit sie die Informationen auch wirklich begreifen und erfassen können. Darüber hinaus solltest du ihnen erklären, warum sie die Geräte nicht in ihrem Zimmer benutzen dürfen.
Ermutige sie auch dazu, dir umgehend zu sagen, wenn sie etwas im Internet sehen, das sie irritiert oder ängstigt. Dazu gehören auch alle unerwarteten Dinge.
Wenn sie ungewöhnliche oder bedrohliche Textnachrichten oder Emails erhalten, dann sollten deine Kinder wissen, dass sie dich umgehend darüber informieren sollten. Oftmals genügt es, dass du den Absender dieser Nachricht ganz einfach blockierst.
Erkläre deinen Kindern, was sie im Internet tun dürfen und was sie nicht dürfen
Außerdem musst du deinen Kindern ganz genau erklären, was sie im Internet tun dürfen und was nicht akzeptabel ist. Wenn du deinen Kindern keine klaren Grenzen setzt, dann werden sich auch nicht wissen, ob sie etwas falsch machen. Daher musst du diese Entscheidung für sie treffen und sie ihnen erklären.
Eine Regel könnte sein, dass deine Kinder keine Apps oder Dateien herunterladen dürfen, ohne dich vorher um Erlaubnis gefragt zu haben. Darüber hinaus sollte diese Regel auch für das Teilen von Dateien oder Fotos gelten.
Außerdem musst du entscheiden, welche Instant Messaging Apps deine Kinder benutzen dürfen: WhatsApp, Apple Messenger usw. Darüber hinaus solltest du ihnen erklären, dass sie nicht auf unerwünschte Emails antworten dürfen. Ein weiteres Thema ist die Registrierung bei kostenlosen Konten. Deine Kinder sollten dies nur tun dürfen, nachdem du genau überprüft hast, worum es sich dabei handelt.
Online-Spiele: Wie du deine Kinder schützen kannst, wenn sie im Internet spielen
Wenn wir über die Sicherheit von Kindern im Internet sprechen, dann beziehen wir uns meistens auf soziale Medien. Viele Probleme treten bei der Nutzung von Facebook, Snapchat und Instagram auf. Dennoch sollten deine Kinder gar keinen Account dort haben, wenn sie jünger als 13 Jahre sind. Jüngste Forschungen der Kaspersky Laboratorien haben ergeben, dass auch Online-Spiele Anlass zur Sorge geben.
Eine Studie, in der Kaspersky Kinder im Alter von 11 bis 16 Jahren befragte, ergab, dass 38 % der Kinder beim Spielen von Online-Spielen mit Menschen in Kontakt gekommen sind, die vorgaben jemand anderes zu sein. Außerdem gaben 23 % der Kinder an, dass ihnen verdächtige Fragen gestellt wurden, während sie online waren.
Dennoch war das erschreckendste Ergebnis, dass 20 % der Kinder sagten, sie hätten Personen aus den Online-Spielen im richtigen Leben getroffen. Darüber hinaus wissen wir, dass fast ein Drittel der Kinder angab, dass ihre Eltern nicht wüssten, mit wem sie sich in Chats austauschten, während sie Spiele im Internet spielten.
Es gibt einige Programme, mit denen du die Aktivitäten deiner Kinder im Internet kontrollieren kannst. Qustodio ist eines dieser Programme. Wenn du dich dazu entscheidest, ein solches Programm zu benutzen, dann solltest du deine Kinder darüber informieren. Andernfalls würdest du deine Kinder damit sehr verletzen und riskieren, dass sie ihr Vertrauen in dich verlieren, weil du sie heimlich beobachtest.
Facebook und Kinder
Wenn wir über Facebook sprechen, dann wissen wir, dass beinahe alles möglich ist. Es gibt keine Filter, mit denen du Inhalte einschränken kannst. Allerdings hängen die Inhalte, die im Newsfeed gezeigt werden, davon ab, welche Freunde du hast. Außerdem kannst du deinen Kindern zeigen, wie sie bestimmte Apps in den Facebook-Einstellungen blockieren können .
Darüber hinaus ist das Mindestalter, um einen Facebook Account zu eröffnen, 13 Jahre. Kinder, die noch nicht 13 sind, dürfen keinen eigenen Facebook-Account haben. In vielen Softwarepaketen für die Familiensicherheit, die es heute auf dem Markt gibt, sind spezielle Funktionen für soziale Medien enthalten. Wenn deine Kinder also regelmäßig Facebook nutzen, dann solltest du beispielsweise “Guardian Kids” benutzen.
Abschließende Gedanken
Das Wichtigste, um die Sicherheit deiner Kinder im Internet zu gewährleisten, sind nicht komplizierte technische Programme und Tools. Du musst auch nicht viel Geld ausgeben. Am besten schützt du deine Kinder, indem du mit ihnen sprichst. Erkläre ihnen die Risiken und zeige ihnen, dass sie dir vertrauen können. Dann werden deine Kinder auch verstehen, dass du sie nicht einfach nur kontrollieren willst.
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