Kindersitze: Vorschriften und Richtlinien
Die Vorschriften für Kindersitze haben sich in den vergangenen Jahren immer wieder geändert. Du solltest wissen, dass all diese Änderungen nur einen einzigen Zweck verfolgen: Sie gewährleisten eine größere Sicherheit für Kinder, wenn sie im Auto unterwegs sind.
Außerdem ist es wichtig zu wissen, dass Verkehrsunfälle die Haupttodesursache bei Kindern unter 14 Jahren sind. Rückhaltesysteme, wie Sicherheitsgurte für Erwachsene und Kindersitze tragen wesentlich dazu bei, die Anzahl tödlicher Unfäller und schwerer Verletzungen zu reduzieren.
Daher geht es nicht nur darum, Strafen oder Bußgelder zu vermeiden, wenn du die geltenden Vorschriften beachtest. Es geht vielmehr darum, dass Kindersitze das Leben deiner Kinder schützen. Nachfolgend werden wir dir einige Elemente nennen, die dir dabei helfen werden, die Vorschriften zu verstehen.
Die häufigsten Verletzungen
Die Verletzungen, die Kinder bei einem Autounfall erleiden können, sind mitunter sehr schwerwiegend. Bis zum Alter von zwei Jahren treten am häufigsten Nackenverletzungen auf. Dies ist auf die Größe der Köpfe von Kleinkindern und die Fragilität ihrer Wirbelsäulen zurückzuführen.
Bei Kindern im Alter zwischen zwei und vier Jahren treten am häufigsten Kopfverletzungen auf. Dies liegt daran, dass die Halswirbel noch nicht stark genug sind, um einen ruckartigen Aufprall abzufangen.
Wenn die Kinder zwischen vier und zehn Jahre alt sind, erleiden sie besonders häufig Verletzungen im Bauchraum. In diesem Alter sind ihre Organe noch nicht vollständig mit der Bauchstruktur verbunden. Daher besteht für Kinder ein höheres Risiko, innere Blutungen oder Bauchverletzungen zu erleiden.
Durch die korrekte Verwendung von Kindersitzen und Rückhaltesystemen für Kinder reduziert sich bei Autounfällen die Todesrate um 75 % und die Verletzungsrate um 90 %. Daher regeln die Vorschriften auch, welche Art der Sicherung du für deine Kinder verwenden solltest. Sie ist abhängig vom Alter, der Größe und dem Gewicht des Kindes.
Vorschriften für Kindersitze
Alle Kindersitze müssen zertifiziert sein und bestimmte Prüfnormen erfüllen, damit sie den deutschen Verkehrsregeln entsprechen. Wenn du im Ausland unterwegs bist, solltest du dich vorher über die jeweils geltenden länderspezifischen Regelungen und Vorschriften informieren.
Darüber hinaus solltest du unbedingt sicherstellen, dass du den für dein Kind geeigneten Kindersitz verwendest. Außerdem solltest du wissen, wann du ihn durch einen anderen ersetzen musst. Alle Kinder, die das 12. Lebensjahr noch nicht vollendet haben oder die kleiner als 150 cm sind, müssen durch Kindersitze zusätzlich gesichert werden. Diese sollten für das jeweilige Gewicht und die Größe des Kindes geeignet und auf dem Rücksitz des Fahrzeugs angebracht sein.
Des Weiteren sollten Kinder niemals auf dem Schoss eines Mitfahrers sitzen, das gilt ohne Ausnahmen. Und sie sollten auch keinen Sicherheitsgurt für Erwachsene benutzen.
Es gibt unterschiedliche Kindersitze je nach Gewicht und Größe der Kinder
Die Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (UN/ECE) hat für Kindersitze eine Einstufung in vier Gewichtsklassen vorgenommen.
Die erste Klasse 0+ ist für Babys und Kleinkinder mit einem Gewicht von bis zu 13 Kilogramm geeignet. Diese Sitze sollten auf dem Rücksitz und stets nach hinten gerichtet sein. Dadurch wird der Kopf der Kinder besser geschützt. Darüber hinaus sollte der Sitz einen 5-Punkt-Gurt enthalten. Wenn du den Sitz auf dem Vordersitz montierst, musst du unbedingt darauf achten, dass der Airbag ausgeschaltet ist.
Die zweite Klasse I, ist für Kinder mit einem Gewicht von 9 bis 18 Kilogramm geeignet. Diese Sitze sollten mit einem Sicherheitsgurt oder mit Isofix befestigt werden. Darüber hinaus solltest du unbedingt genau die Einbauanweisungen des Herstellers beachten.
Außerdem solltest du dein Kind niemals in einen Kindersitz setzen, bevor du diesen korrekt eingebaut hast und dir sicher bist, dass er auch wirklich gut hält. Anschließend kannst du dein Kind mit dem 5-Punkt-Gurt anschnallen.
Die dritte Klasse II ist für Kinder mit einem Gewicht von 15 bis 25 Kilogramm bestimmt und diese Kindersitze sind meistens Sitzerhöhungen. Die Kinder, die diese benötigen, sind meistens schon zu groß für die klassischen Kindersitze, aber gleichzeitig noch zu klein für den normalen Sicherheitsgurt.
Der Zweck dieser Sitzerhöhungen besteht darin, die Sitzposition des Kindes zu erhöhen, sodass sie die Sicherheitsgurte auf sichere Weise nutzen können. Die Sitzerhöhungen mit Rückenstütze sind die beste Wahl, da sie zusätzliche Sicherheit bieten. Diese Rückenstütze schützt die obere Lendengegend und den Nacken der Kinder.
Weitere Regelungen und Neuerungen
Die vierte Klasse III ist für Kinder, die zwischen 22 und 36 Kilogramm wiegen. Da Kinder aber häufig aus dem Sitz herauswachsen, obwohl sie das Gewichtslimit noch nicht erreicht haben, trat im Jahr 2013 eine weitere ECE/UN-Regelung in Kraft (Nr.129). Sie unterteilt Kindersitze in sechs Größenklassen, um dieses Problem zu beheben.
Kinder, die größer als 150 cm sind, dürfen Sicherheitsgurte benutzen und benötigen keinen speziellen Kindersitz mehr.
Bedenke, dass dies generelle Richtlinien sind, die sich immer wieder verändern können. Bevor du Kindersitze für deine Kinder kaufst, solltest du dich daher über die jeweils gültigen Regelungen und Vorschriften informieren, um die richtige Wahl zu treffen. Und zum Abschluss möchten wir dir noch eine letzte Sicherheitsempfehlung mitgeben. Denke immer daran, dass deine Kinder niemals mit einer Winterjacke im Kindersitz sitzen sollten.
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