Wie funktioniert das Gehirn von Kindern mit ADHS?
Das Gehirn von Kindern mit ADHS weist Anomalien in bestimmten Bereichen auf. Bevor wir uns näher damit befassen, ist es wichtig, die verschiedenen Arten von ADHS zu kennen.
Bei einem Aufmerksamkeitsdefizit mit oder ohne Hyperaktivität handelt es sich um eine neuropsychiatrische Störung, die sich in der Kindheit und Jugend entwickelt.
Es kann, muss aber nicht zu Hyperaktivität und Impulsivität kommen. Was allen Arten gemeinsam ist: mangelnde Aufmerksamkeit und Konzentrationsschwierigkeiten.
Dadurch kann die Leistung im schulischen Bereich und auch zu Hause negativ beeinflusst werden.
Meist wird diese Störung in der Kindheit diagnostiziert, wirkt sich jedoch auch auf das Erwachsenenalter aus. Wird sie nicht frühzeitig erkannt und behandelt, kann sie sogar zu lebenslangen Folgen führen.
3 Arten von AHDS bei Kindern: Welche Unterschiede gibt es?
Es gibt drei Haupttypen von ADHS, die sich nach den jeweiligen genauen Krankheitsbildern unterscheiden.
1. Vorwiegend hyperaktiv-impulsiver Typ
Bei dieser Form reagieren Kinder sowohl hyperaktiv als auch impulsiv. Sie sind unruhig, zappelig und reagieren sehr spontan, ohne sich zuvor die Dinge zu überlegen.
2. Vorwiegend unaufmerksamer Typ
Betroffene sind insbesondere unaufmerksam. Oft sind sie nur wenig oder gar nicht hyperaktiv und fallen deshalb zum Beispiel im Unterricht nicht auf. Häufig wirken sie verträumt und schalten einfach ab.
3. Mischtyp
Bei diesem Typ treten alle zuvor genannten Symptome auf: Betroffene sind hyperaktiv, impulsiv und gleichzeitig auch unaufmerksam. Es handelt sich um die häufigste Form von ADHS.
Wie funktioniert das Gehirn von Kindern mit ADHS?
In diesem Abschnitt konzentrieren wir uns auf die verschiedenen Aspekte, die das Gehirn von Kindern mit ADHS betreffen:
1. Beteiligte Hirnareale
Spezialisten stehen verschiedenste bildgebende Technologien zur Verfügung, um zu verstehen, wie das Gehirn von Kindern mit ADHS funktioniert. Wir wissen deshalb, dass eine Fehlfunktion in bestimmten Gehirnbereichen vorhanden ist.
Dabei sind zwei Gehirnareale besonders betroffen:
- Der Frontallappen. Dieser Bereich des Gehirns ist normalerweise für die Hemmung, Organisation und Modulation der Reaktionen verantwortlich. Diese drei Funktionen fehlen bei hyperaktiven Kindern.
- Das Striatum. Dies ist ein Bereich des Gehirns, der mit der Feinmotorik und mit der sozialen Interaktion zusammenhängt.
Das Gehirn ist kein Glas, das gefüllt wird, sondern eine Lampe, die leuchtet.
– Plutarch-
2. Dopamin und Noradrenalin
Insbesondere den Neurotransmittern Dopamin und Noradrenalin kommt im Zusammenhang mit ADHS eine sehr wichtige Bedeutung zu:
- Diese Neurotransmitter stehen in den notwendigen Bereichen nicht in ausreichender Menge zur Verfügung. Deshalb ist die Signalübertragung gestört. Dies wirkt sich nicht nur negativ auf die Aufmerksamkeit, sondern auch auf die Motivation aus.
Profil eines Kindes mit ADHS
Kinder mit ADHS zeigen Anzeichen von mangelnder Aufmerksamkeit, Hyperaktivität und erhöhter Impulsivität in besonderer Weise. Am häufigsten treten folgende Symptome auf:
1. Mangelnde Aufmerksamkeit
- Die Kinder sind leicht abzulenken.
- Manchmal scheinen sie nicht zuzuhören.
- Sie befolgen häufig keine Anweisungen und beenden keine Schul- oder Hausaufgaben.
- Oft haben sie Schwierigkeiten, ihre Aktivitäten zu organisieren.
- Sie vermeiden oder erledigen unfreiwillig Aufgaben.
- Zumeist verlieren die Kinder Gegenstände.
- Zusätzlich werden sie leicht durch externe Reize abgelenkt.
- Ferner vergessen sie Dinge.
ADHS steht in engem Zusammenhang mit einer unzureichenden Menge von Dopamin und Noradrenalin in bestimmten Gehirnbereichen.
2. Hyperaktivität oder Impulsivität
- Betroffene sind tändig in Bewegung.
- Die Kinder haben Probleme, lautlos zu spielen.
- Zudem reden sie häufig zu viel und können nicht still sein.
- Im Gespräch unterbrechen sie andere.
- Sie haben Schwierigkeiten, ihre Taten und Worte in Zeiten von Stress zu kontrollieren.
- Überdies leiden sie oft an Stimmungsschwankungen.
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Allerdings kann jedes Kind diese Erkrankung anders erleben und es müssen auch nicht alle Symptome auftreten. Die genannten Symptome müssen nicht immer auf ADHS hinweisen.
ADHS tritt gewöhnlich vor dem Alter von 5 Jahren auf. Die Diagnose ist aber sehr schwierig zu stellen, da Bewegung und mangelnde Aufmerksamkeit bei Kindern vor diesem Alter üblich sind.
Diese Attribute sind ein wesentlicher Bestandteil der normalen psychischen und motorischen Entwicklung und dadurch sind sie nicht unbedingt problematisch.
Eine allgemeine, gründliche Beurteilung des Kindes ist unerlässlich, da manche Symptome von ADHS andere Ursachen haben können. Manchmal können auch körperliche Probleme dieselben Symptome hervorrufen.
Darüber hinaus können einige andere psychische Probleme, wie zum Beispiel Depressionen oder auch Angstzustände ähnliche Symptome zur Folge haben.
Wenn ein Verdacht auf ADHS vorlieg, solltest du dein Kind fachärztlich untersuchen und behandeln lassen.
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