Wie kann ich meinem Kind Gefahren beibringen?

Das Kind ist neugierig und will alles erkunden, es hat keine Angst und kennt keine Gefahr. Die Mutter hingegen macht sich Sorgen, dass ihm etwas passieren könnte. 
Wie kann ich meinem Kind Gefahren beibringen?
María Alejandra Castro Arbeláez

Geprüft und freigegeben von der Psychologin María Alejandra Castro Arbeláez.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Wenn das Kind mit Krabbeln oder Laufen beginnt, tut sich ihm eine Welt voller Gefahren auf, was Müttern viele Sorgen und so manchen Schrecken bereitet.

Man muss ständig hinter dem Kind her sein und darf es nie aus den Augen verlieren, um es vor möglichen Verletzungen, Stürzen oder Unfällen zu retten. Denn noch sind seine Bewegungen ungeschickt und es weiß nicht, wo sich Gefahrenquellen befinden.

Das Kind ist neugierig und will alles erkunden, es hat keine Angst und kennt keine Gefahr. Die Mutter hingegen macht sich Sorgen, dass ihm etwas passieren könnte. 

Deshalb ist es grundlegend, verschiedene Gefahrenquellen zu beseitigen, das Kind vor möglichen Unfällen zu schützen und ihm beizubringen, wo sich Gefahren verstecken. 

Erfahre anschließend mehr zu diesem Thema.

Kind vor Gefahren schützen

Warum sieht mein Kind keine Gefahren?

Psychologen wissen, dass zuerst Hirnstrukturen entwickelt werden, die für Emotionen, Affekte, Sensorik, Motorik usw. zuständig sind. Zwar entwickeln sich auch die Verinnerlichung von Regeln, das Konzept der Gefahr, die Abstraktionsfähigkeit und bestimmte Verhaltensmuster schon sehr früh, doch diese Entwicklung erstreckt sich bis ins Alter von 18 Jahren. 

Mit 10 bis 12 Jahren kann ein Kind bereits abstrakt denken und hat die Fähigkeit, Risiken vorherzusehen. Doch dies hängt auch von seiner Umgebung, der Erziehung und den Informationen ab, die ein Kind über Gefahren im Alltag erhält.

Ein Kind über Gefahren zu informieren, bedeutet nicht, Angst zu schüren

Nicht jede Gefahr kann vermieden werden, denn Kinder verfügen über unendliche Energie und Wissensdurst, die zu gefährlichen Situationen führen kann. Der Erwerb neuer psychomotorischer Fähigkeiten bewirkt, dass Kinder das Risiko und schwierige Dinge lieben.

Du musst deshalb immer aufpassen, um Unfälle und unnötiges Erschrecken zu vermeiden. Doch sollte tatsächlich Gefahr entstehen, musst du deinem Kind erklären, warum die Situation gefährlich ist und was passieren könnte. 

Es geht nicht darum, dem Kind Angst zu machen, sondern ihm grundlegende Sicherheitsmaßnahmen beizubringen, um es vor Gefahren zu schützen. Es muss lernen, welche Konsequenzen bestimmte Handlungen oder Situationen haben können. Sei dabei geduldig und insistent, um Erfolg zu haben.

Bestimmte Gefahrenquellen im Haus können natürlich auch beseitigt werden, es gibt viele Möglichkeiten: Sicherheitsstecker, Sicherheitsverschluss für Fenster oder Türen, sicheres Geländer für Stiegen oder Terrassen usw.

Du solltest jedoch nicht den Fehler machen, dein Kind zu sehr beschützen. Es muss die Möglichkeit haben, aus eigenen Fehlern zu lernen und sollte nicht zu sehr eingeschränkt werden. Es geht nur darum, das Kind vor Gefahr zu warnen, ihm Sicherheitsmaßnahmen zu zeigen und es so zu erziehen, dass es in bestimmten Situationen vorsichtig reagiert.
Gefahren beim Sport

Bewusstsein für Gefahren

Sobald das Kind 5 bis 6 Jahre alt ist, lernt es immer mehr über seine Umgebung und mögliche Risiken. Es hat sicher auch unangenehme Erlebnisse, wie Stürze, die Schmerzen verursachen, und fühlt sich in gewissen Situationen ängstlich und nervös.

Experten weisen darauf hin, dass ein Kind erst in fortgeschrittenem Alter lernt, wann etwas gefährlich ist. Oft meiden sie gefährliche Situationen nicht, weil sie diese als gefährlich einstufen, sondern weil sie keine Schmerzen auf sich nehmen möchten.

Im Alter von 10 bis 12 Jahren entwickelt sich der Frontallappen und die Inhibitionsfähigkeit. Kinder können dadurch allmählich abstrakte Konzepte besser verstehen. Durch praktische Intelligenz werden sie sich dann auch über Gefahren bewusst.

Experten versichern, dass das Bewusstsein über Gefahren bei Kindern am besten geweckt wird, indem man sie klar und deutlich informiert. Es sind keine langen, langweiligen und übertriebenen Dialoge notwendig, allerdings können Spiele und Symbole sehr hilfreich sein.

Weise sie auch auf mögliche Folgen hind, bleibe dabei jedoch ruhig und mache ihnen damit keine Angst. Geschichten und Erzählungen oder bestimmte Fernsehfilme können ebenfalls sehr hilfreich sein, um auf Gefahrenquellen und ihre Folgen hinzuweisen. Sie enden mit einer Moral, aus der Kinder viel lernen können.

Wie zeige ich meinem Kind, wo sich Gefahren verstecken?

Experten auf dem Gebiet der geistigen Gesundheit weisen darauf hin, dass Kinder ihre Welt selbst entdecken müssen. Die Eltern sollten sich darauf begrenzen, sie zu unterstützen, Risiken zu minimieren und Unfälle zu verhindern.

Folgende Tipps können dabei helfen:

  • Zeige deinem Kind, Ruhe zu bewahren.
  • Nähre sein Selbstvertrauen, damit es seine Umgebung alleine erforschen kann.
  • Erkläre ihm, was eine Gefahr ist und welche Folgen sie haben kann.
  • Klare Beispiele, um Gefahren zu vermeiden, sind sehr hilfreich.
  • Verwende Spiele und Fabeln, um deinem Kind zu zeigen, wo sich Gefahren verstecken könnten.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.