Streiten vor den Kindern: Keine gute Idee!

Versetze dich einmal in deine Kinder hinein. Wie würdest du dich fühlen, wenn sich deine Eltern vor dir streiten würden? Selbst, wenn du keine Ahnung hast, worüber? Es ist eine sehr verstörende Erfahrung - eine, die potentiell negative Auswirkungen haben kann.
Streiten vor den Kindern: Keine gute Idee!
María Alejandra Castro Arbeláez

Geschrieben und geprüft von der Psychologin María Alejandra Castro Arbeláez.

Letzte Aktualisierung: 26. September 2018

Momente der Verzweiflung und Wut können dazu führen, dass wir die falschen Entscheidungen treffen. Doch Streiten vor den Kindern solltest du immer verhindern!

Auch wenn du wütend auf deinen Partner bist, wenn du dich im Recht fühlst und sich Ärger in dir anstaut: Streiten vor den Kindern hat Auswirkungen, die es zu verhindern gilt.

Natürlich kann es in einer Partnerschaft zu streit kommen. Auch das glücklichste Paar hat manchmal Meinungsverschiedenheiten! 

 

Schwere Zeiten gehören zum Leben und geben dir die Chance, daraus zu lernen. Es geht darum, Gemeinsamkeiten zu finden und Kompromisse zu schließen, die für alle Seiten vorteilhaft sind.

Du solltest jedoch Streiten vor den Kindern verhindern und deine Wut falls nötig unterdrücken. Versuche, einen besseren Zeitpunkt zu finden, um deine Meinungsverschiedenheiten mit deinem Partner in Ruhe zu besprechen. 

Das Wohlbefinden deiner Kinder steht im Vordergrund!

Warum du das Streiten vor den Kindern vermeiden solltest

1. Sie sind noch nicht reif genug, um zu verstehen, was los ist

Kleine Kinder sind nicht darauf vorbereitet, mit Erwachsenenproblemen umzugehen.

Wenn ihr euch vor den Kindern streitet, zieht ihr sie mit hinein in euren Konflikt, obwohl es in keiner Weise ihre Schuld oder Verantwortung ist, euer Problem zu lösen.

Kinder können eigene Interpretationen für die Wörter haben, die sie hören. Dadurch können sich negative Emotionen wie Schuld, Unsicherheit, Traurigkeit und Angst entwickeln.

Streiten vor den Kindern

Das Streiten vor den Kindern zu vermeiden wird dabei helfen, ihre emotionale Entwicklung gesund und friedlich zu ermöglichen.

2. Wir gehen mit einem schlechten Beispiel voran

Es ist nichts Neues, dass Kinder zu ihren Eltern aufsehen und sie als Vorbilder betrachten. Welche Lektionen erteilen wir ihnen, wenn wir uns über Uneinigkeiten streiten, sogar mit jemanden den wir so sehr lieben wie unseren Partner?

Wir müssen genau das Gegenteil tun: Ihnen zeigen, wie man den Dialog sucht, Verständnis hat und sich gegenseitig zuhört, wenn man Konflikte lösen möchte. 

Egal, wie wütend wir werden: Wir dürfen die Kontrolle nicht vor ihren Augen verlieren.

3. Verwirrte Kinder

Wenn Eltern sich vor den Kindern streiten, dann können die Kleinen das Gefühl bekommen, dass sie sich auf die Seite der Mutter oder des Vaters stellen müssen. 

In diesem Falle können sie sehr verwirrt sein, nachdem sie die Perspektive jedes Elternteils gehört haben – auch wenn sie es nicht immer zeigen.

Diese Emotionen können zu Misstrauen und Groll gegenüber den Eltern führen. Offensichtlich braucht es Zeit, solch erheblichen Schaden in der Beziehung zwischen Elternteil und Kind wieder zu beheben.

4. Stress

Es kann Kinder sehr stressen, wenn sie die traumatische Erfahrung machen, einen heftigen Streit ihrer Eltern mitzubekommen.

Es kommt dazu, dass sie von ihren Hausaufgaben und ihrem Lernen abgelenkt werden, weil sie sich nicht konzentrieren können.

Stress in der Kindheit kann körperliche und psychologische Symptome zur Folge haben. Außerdem kann er schwere Störungen verursachen: Angst, Panikattacken und Lernprobleme.

Wenn Kinder anwesend sind, ist es am besten, deine Wut für eine kurze Weile zu unterdrücken und euren Streit erst fortzusetzen, sobald ihr alleine seid. 

5. Es kann ein Vorbot für Gewalt sein

Leider können wir die Tatsache nicht außer Acht lassen, dass viele Streitereien zu Gewalttätigkeiten von einem oder mehreren der Beteiligten führen.

Abgesehen von dem offensichtlichen Schaden, den das Gewaltopfer davonträgt, hat kaum etwas einen negativeren Einfluss auf Kinder, als solche Vorfälle bezeugen zu müssen.

Nicht nur stellen solche Vorfälle Gewalt als einen möglichen Lösungsweg dar, sie führen auch zu ernsthaft negativen Konsequenzen, was die mentale und emotionale Gesundheit des Kindes betrifft.

Streiten vor den Kindern

Müssen Kinder zusehen, wenn sich die Eltern wieder vertragen?

Manche sind allerdings auch der Meinung, dass man das Streiten vor den Kindern nicht immer verstecken muss. Sie glauben, dass Kinder dadurch lernen können, dass es im Leben auch zu Problemen kommen kann und dass nicht immer alles perfekt ist.

Offensichtlich ist es wichtig, ihnen zu zeigen, wie man Probleme richtig löst. Diese Lösungen sollten vor allem auf Respekt basieren und auf Mitgefühl und Kommunikation.

Wir müssen vernünftig und umsichtig sein, wenn wir diese Art von Unterhaltungen mit unseren Kindern führen.

Wenn es Zeit geworden ist, sich zu vertragen, ist es gut, die guten Eigenschaften deines Partners hervorzuheben und deine Zuneigung durch Umarmungen und Liebkosungen auszudrücken.

Sobald sich der Sturm gelegt hat, könnt ihr eurem Kind gemeinsam mitteilen, dass ihr bereut, was soeben geschehen ist und dass ihr es vermeiden möchtet, dass ein erneuter Streit entsteht.

Es ist äußerst wichtig, dass das Kind den Eindruck bekommt, dass die Einheit eurer Familie wieder intakt ist.

Schließlich musst du klarstellen, dass es dazu nur kommen darf, wenn diese Interaktion auf jeden Fall erfolgreich verlaufen wird.

Ansonsten wird das Kind und sein Wohlergehen verletzt und den Risiken ausgesetzt, die wir bereits erläutert haben.


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