Einleitung der Geburt: 5 medizinische Gründe
Die Einleitung der Geburt ist ein heikler Prozess, bei dem das Baby auf künstlichem Wege einen Anstoß in die Welt bekommt. Dies ist beispielsweise notwendig, wenn die Wehen nicht auf natürliche Weise einsetzen.
Normalerweise führen medizinische Gründe zur Einleitung der Geburt. Nur in sehr seltenen Fällen steht dahinter eine persönliche Entscheidung oder ein Notfall.
Doch trotzdem entscheiden sich immer mehr Eltern dafür, um den besten Zeitpunkt zu wählen und beispielsweise berufliche Verpflichtungen oder einen Geburtstag in der Planung zu berücksichtigen.
Ärzte raten davon jedoch ab. Der amerikanische Kongress der Geburtshelfer und Gynäkologen geht davon aus, dass die Einleitung einer Geburt eine rein medizinische Entscheidung sein sollte.
Das bedeutet, dass das Leben des Babys oder der Mutter auf dem Spiel steht, wenn keine Geburt eingeleitet wird.
Wie treffen Ärzte die Entscheidung, eine Geburt künstlich einzuleiten?
- Wenn die Mutter bestimmte gesundheitliche Probleme hat: Zum Beispiel häufige Blutungen, Herzprobleme, Bluthochdruck oder Diabetes. Dadurch kann auch das Baby gefährdet sein. Meist ist die Einleitung der Geburt die beste Lösung.
- Wenn das Baby nicht ausreichend Sauerstoff erhält, kann es ebenfalls notwendig sein, die Geburt einzuleiten. Denn in diesem Fall läuft das ungeborene Kind Gefahr.
- Wenn die Mutter nach dem Platzen der Fruchtblase in einem Zeitraum von 24 bis 48 Stunden keine Wehen bekommt, müssen diese normalerweise eingeleitet werden.
- Die Versorgung des Säuglings mit Nährstoffen wurde aufgrund einer länger als 42 Wochen andauernden Schwangerschaft vermindert.
- Wenn die Mutter mit Chorioamnionitis diagnostiziert wurde. Das ist eine Infektion im Uterus, die das Risiko von Komplikationen für die Mutter und das Baby erhöht.
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– Anonym –
Wie erfolgt die Einleitung der Geburt?
Es gibt verschiedene medizinische Verfahren, um eine Geburt einzuleiten. Dafür können Medikamente oder ein mechanischer Eingriff verwendet werden. Anschließend erfährst du mehr darüber.
Medikamentöser Eingriff
Meist werden Prostaglandin und Oxytocin verwendet, um die Geburt künstlich einzuleiten. Es handelt sich um synthetische Hormone, die in Form eines Zäpfchens in die Vagina eingeführt werden.
Meist werden diese Medikamente nachts verabreicht, damit die Geburt am nächsten Morgen beginnen kann.
Oxytocin wird in Form von Pytocin und Syntocinon intravenös verabreicht. Damit werden die Wehen eingeleitet.
Allerdings besteht dabei das Risiko, dass die Geburt damit zu sehr beschleunigt wird. Dies kann für die Mutter schmerzhaft sein, denn die Stärke der Wehen kann nicht kontrolliert werden.
Künstliches Platzen der Fruchtblase
Normalerweise platzt die Fruchtblase, damit danach die Geburt beginnen kann. Wenn dies jedoch nicht erfolgt, kann die Produktion von Prostaglandin medikamentös erreicht werden.
Durch den Anstieg dieses Hormons beginnen die Wehen. Mit einem kleinen Plastikhaken, durch die Scheide eingeführt wird, sticht der Arzt ein kleines Loch in die Fruchtblase. So wird die Kontraktionsfähigkeit des Uterus stimuliert.
Es handelt sich um ein schnelles und einfaches Verfahren. Man kann die Flüssigkeit der Fruchtblase gleich untersochen.
Doch es kann auch das Risiko bestehen, dass das Baby sich nicht in der richtigen Lage befindet, nachdem die Fruchtblase künstlich zum Platzen gebracht wurde.
Es können darüber hinaus weitere Komplikationen auftreten. So kann sich die Nabelschnur verwickeln oder eine Infektion auftreten.
Natürliche Stimulation
Es gibt auch eine sehr effektive, natürliche Möglichkeit, die Geburt einzuleiten. Ärzte empfehlen die Brustwarzen der Mutter zu stimulieren. Diese Stimulation löst die Produktion des Hormons Oxytocin aus, welche zum Start der Wehen führt.