Ist es normal, dass mein Baby nicht weint? Gründe und Ratschläge

Von Geburt an kommunizieren Babys normalerweise durch weinen. Wenn dein Baby also nicht weint, wunderst du dich vielleicht, ob alles in Ordnung ist.
Ist es normal, dass mein Baby nicht weint? Gründe und Ratschläge
María Alejandra Castro Arbeláez

Geschrieben und geprüft von der Psychologin María Alejandra Castro Arbeláez.

Letzte Aktualisierung: 07. Februar 2019

Wenn dein Baby nicht weint, kann das sehr anstrengend sein, da du dann nicht einfach erkennst, ob es hungrig ist, ihm kalt ist oder ob es etwas anderes braucht.

Du fragst dich vielleicht, ob dein Kind krank ist, einen Hörfehler oder ein Kommunikationsproblem hat. Du fragst dich bestimmt auch: “Ist es normal, dass mein Baby nicht weint?”

Weinen ist das Hauptkommunikationsmittel deines Babys. Allerdings nutzt es das vielleicht noch nicht. Erfahre anschließend mehr zu diesem Thema. 

Warum hat mein Baby nach der Geburt nicht geweint?

Du glaubst vielleicht, dass alle Babys nach der Geburt automatisch weinen, oder spätestens, wenn sie vom Arzt stimuliert werden. Das ist jedoch nicht ganz wahr.

Babys, die auf natürlichem Wege geboren werden, erleiden eine Menge Stress. Diese Art von Geburt erzeugt ein Trauma, welches dann automatisch zum Weinen führt.

Dadurch aktivieren sich seine Atemwege. Dennoch werden viele Babys ohne Weinen geboren. Sie sind meist schläfriger und ruhiger als andere Kinder. 

Wenn dies geschieht, werden Arzt oder Hebamme das Kind zum Weinen anregen, damit sich seine Atemwege, die noch voller Fruchtwasser sind, leeren können.

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Auch Babys, die durch einen Kaiserschnitt auf die Welt gekommen sind, neigen eher dazu zu gähnen oder zu husten, anstatt zu weinen. 

Wenn dein Baby nicht weint, kann das ein Anzeichen für ein gesundheitliches Problem sein. Du solltest dein Kind daher untersuchen lassen, um jegliche Krankheiten ausschließen zu können.

In diesen Fällen wird der Arzt für Neugeborene den sogenannten Apgar Test durchführen. Damit werden unter anderem fünf spezifische Faktoren beurteilt:

  • Muskeltonus
  • Reflexe
  • Hautfarbe
  • Herzrate
  • Atmung

Anhand der Resultate können die Mediziner dann feststellen, ob sie dem Baby Sauerstoff geben müssen. 

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Mögliche Gründe, warum dein Baby nicht weint

Ist es normal für ein Baby niemals zu weinen? Keine Sorge, das Wichtigste ist, dass all seine Bedürfnisse erfüllt werden. Abgesehen davon ist jedes Neugeborene anders.

Es kann sich hungrig fühlen oder ihm kann kalt sein, ohne dass es dies durch Weinen mitteilt. Wenn dir dein Arzt schon gesagt hat, dass alles gut ist, liegt das daran, dass dein Baby noch nicht so weit ist.

Du musst dann lernen seine Bedürfnisse durch seine Bewegungen und Gesten zu entziffern. Nur weil dein Kind nicht weint, heißt das nicht, dass Probleme vorliegen.

Du solltest also seine Bedürfnisse protokollieren, zum Beispiel wann es isst, schläft und wann du das letzte Mal die Windel gewechselt hast.

Es ist sehr wichtig, dass du als Mutter lernst, dich um all diese Dinge zu kümmern. Du musst interpretieren, wie sich dein Baby verständigt, und dementsprechend handeln.

Wie identifizierst du ein hungriges Baby?

Weinen ist die letzte Zuflucht eines Babys. Es ist sein gewaltsamer Weg zu zeigen, dass es hungrig ist. Um dein Baby nicht all zu lange ohne Essen auskommen zu lassen, musst du auf diese Zeichen achten:

  • Das Baby dreht seinen Kopf, um die Brust der Mutter zu finden. Die meisten Neugeborenen suchen instinktiv die Brustwarze der Mutter. Indem du dieses Verhalten beobachtest, verstehst du, dass dein Kind hungrig ist.
  • Wenn du merkst, dass dein Kind viel zittert oder sich viel bewegt, kann das ein Anzeichen dafür sein, dass etwas nicht stimmt. Es muss nicht unbedingt hungrig sein, aber vielleicht musst du seine Windel wechseln.
  • Du kannst auch merken, dass dein Kind hungrig ist, wenn es mit seiner Zunge saugt. Es hört sich so an, als ob es an deiner Brust oder an einer Flasche saugt. Dies ist ein Zeichen zum Stillen.
Baby nicht weint - Baby_nicht_weint

Anzeichen, dass dein Kind schlafen möchte

Wenn dein Baby angespannt wirkt, mit geschlossenen Fäustchen daliegt und sich oft die Augen reibt, ist das ein Zeichen dafür, dass es müde ist und schlafen will.

Es gähnt auch häufiger und kann seine Augen kaum noch offen halten. All dies sind Zeichen für ein Nickerchen.

Es ist sehr wichtig, dass du als Mutter lernst, dich um all diese Dinge zu kümmern. 

Wie erkennst du, ob du die Windel wechseln musst?

Das erste Zeichen wird der Geruch sein. Wenn es schon eine Weile her ist, dass du zuletzt die Windel gewechselt hast, sieht dein Baby wohl unwohl und ruhelos aus. 

Wenn es schläft, wacht es plötzlich auf. Du wirst die Anspannung und den Ärger in seinem Gesicht erkennen.

Wenn dein Baby seinen Bedürfnissen noch immer nicht mit Tränen Ausdruck verleiht, musst du all diese Zeichen beobachten. Hast du Fragen, ob sein Verhalten noch normal ist, solltest du deinen Kinderarzt konsultieren.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.