Grooming: Was es ist und wie man es verhindert

Grooming ist eine neue Form des Missbrauchs, bei der eine Person versucht, das Vertrauen eines Kindes über Internet zu erlangen, um sexuellen Kontakt zu haben. 
Grooming: Was es ist und wie man es verhindert
María Alejandra Castro Arbeláez

Geschrieben und geprüft von der Psychologin María Alejandra Castro Arbeláez.

Letzte Aktualisierung: 07. Januar 2019

Grooming ist eine neue Form des Missbrauchs, bei der eine Person versucht, das Vertrauen eines Kindes über Internet zu erlangen, um sexuellen Kontakt zu haben.

Der Missbrauch erfolgt über digitale Medien, meist entseht der erste Kontakt durch soziale Netzwerke. Der Sexualverbrecher ist ein Meister der Manipulation und gibt sich zunächst freundlich und hilfsbereich.

Doch er bezweckt von Anfang an, sexuelle Kontakte herzustellen. Oft verabredet sich der Täter sogar mit dem Opfer in der realen Welt, was für das Kind ein großes Risiko darstellt. 

Deshalb müssen die Eltern immer aufmerksam sein und eine gesunde Kommunikation mit ihren Kindern fördern. Natürlich ist auch Aufklärung grundlegend, damit Kinder lernen, Gefahren im Internet zu erkennen. 

Was ist Grooming?

Der anfängliche Kontakt mit dem Täter entsteht meist über Social Media, wobei das Opfer gut gewählt wird, um eine emotionale Bindung herzustellen, die dann missbraucht wird.

Es geht anfangs darum, das Vertrauen des Kindes zu gewinnen. Der Täter zeigt großes Verständnis und bringt das Opfer dazu, Gefühle und Geheimnisse mit ihm zu teilen. So hat er Kontrolle und auch die Möglichkeit, das Kind zu erpressen.

Der Täter gibt dem Kind das Gefühl, einzigartig und besonders zu sein. Er zeigt Zuneigung und Einfühlungsvermögen. Manchmal gibt er sich sogar als Kind aus, um das Vertrauen seines Opfers schneller zu gewinnen. 

Doch alle Taktiken und Strategien zielen darauf ab, kinderpornografische Aufnahmen des Opfers zu erhalten oder sexuellen Missbrauch zu verüben.

Wie erkennt man die Absichten des Täters?

Beachte Folgendes und informiere dein Kind ausreichend, damit es kein Grooming-Opfer wird:

  • Jedes Kind kann zum Opfer werden.
  • Grooming beginnt mit Freundschaft.
  • Die Täter nutzen Gefälligkeiten, Versprechungen und Geschenke, um ein Vertrauensverhältnis aufzubauen.
  • Durch das Austauschen von Geheimnissen und viel Verständnis findet das Opfer einen Freund, ohne zu wissen, welche Absichten dieser versteckt.
  • Der Täter versucht dann, sexuelle Bilder und Videos des Kindes zu erhalten.
  • Du musst dein Kind informieren, es kontrollieren und ihm Grenzen setzen, um Gefahren zu vermeiden. Auch eine ehrliche Gesprächsbasis zwischen Kind und Eltern ist grundlegend. 
Achtung vor Grooming.

Die einzelnen Phasen

1. Kontaktaufnahme mit dem Opfer

Der Täter kontaktiert das Kind und bewertet seine Verletzlichkeit. Dies geschieht über verschiedene soziale Netzwerke, da es keinen Filter gibt, der den Kontakt verhindert.

2. Das Vertrauen des Opfers gewinnen

Der Täter gewinnt dann das Vertrauen des Kindes und sammelt Information. Er findet die Bedürfnisse des Kindes heraus und sucht nach Möglichkeiten, es in der realen Welt kennenzulernen.

In diesem Sinne können Sexualstraftäter verantwortlich und vertrauenswürdig erscheinen. Sie haben die Fähigkeit, Wärme und Aufmerksamkeit zu vermitteln, die das Kind zu etwas Besonderem macht.

Wenn dein Kind zurückgezogen und gereizt erscheint…. wenn es den Bildschirm ausschaltet, wenn du in den Raum gehst…. wenn dein Kind seltsam reagiert, während es soziale Medien benutzt…. solltest du der Sache unbedingt nachgehen!

3. Verständnis

Der Täter spielt im Leben des Kindes eine immer wichtigere Rolle. Er bringt ihm viel Verständnis entgegen, schenkt ihm Aufmerksamkeit und auch Geschenke. Du musst in diesem Fall sofort etwas unternehmen, um weitere Risiken zu verhindern! 

Grooming vorbeugen.

4. Sexualisierung der Beziehung

Sobald der Täter genügend Vertrauen und emotionale Abhängigkeit gewinnt, wird er versuchen, das Kind sexuell auszunutzen. Der Täter nutzt die aufgebaute Beziehung, um sexuelle Bilder oder Videos zu erhalten.

5. Kontrolle behalten

In dieser Phase versucht der Täter, die Kontrolle über das Kind zu bewahren. Er verwendet jetzt ausgetauschte Geheimnisse und lässt das Kind schuldig fühlen. Er muss erreichen, sein Opfer zum Schweigen zu bringen.

Denn Täter kennen die Konsequenzen ihrer Handlungen ganz genau. Sie manipulieren ihre Opfer ganz geschickt und bedrohen sie, wenn nötig, um an ihr Ziel zu gelangen. 

Wenn dein Kind zurückgezogen und gereizt erscheint…. wenn es den Bildschirm ausschaltet, wenn du in den Raum gehst…. wenn dein Kind seltsam reagiert, während es soziale Medien benutzt…. solltest du der Sache unbedingt nachgehen!

Es könnte sich um Anzeichen für Grooming handeln. Nur eine gute Kommunikation mit deinem Kind gibt dir die Möglichkeit, diese neue Form des sexuellen Missbrauchs zu bekämpfen.


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