3 Dinge, die du über den Kaiserschnitt wissen solltest
Du näherst dich dem Ende deiner Schwangerschaft und eine Frage taucht jetzt bei Familientreffen oder bei Freunden häufig auf: “Natürliche Geburt oder Kaiserschnitt?”. Du wirst als Antwort das Gleiche sagen, was du auch mit deinem Frauenarzt besprochen hast. Aber das muss nicht bedeuten, dass es im Moment der Geburt auch so kommen wird.
Auch in deinem Kopf schwirren sicher unzählige Zweifel herum, weil eine der unvermeidlichen Debatten infolge dieser Frage die Vor- und Nachteile der natürlichen Geburt und des Kaiserschnittes sind. Es gibt so viele Geschichten, die dich sogar zuweilen an deiner Entscheidung zum einen oder zum anderen zweifeln lassen.
In diesem Artikel erfährst du, was der Kaiserschnitt ist, was ihn notwendig macht und welche Nachsorge erforderlich ist. Achte auf diese 3 Dinge, die du über den Kaiserschnitt wissen solltest.
Kaiserschnitt, was ist das?
Der Kaiserschnitt ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem im Mutterleib eine Öffnung geschaffen wird, durch die der Arzt bis in die Gebärmutter gelangt, aus der dann das Baby entnommen wird. Dieses Verfahren, das keine Vollnarkose erfordert, kann im Voraus geplant werden oder im Notfall und bei Komplikation auch unvorhergesehen erfolgen.
Um den Kaiserschnitt durchzuführen, der maximal eine Stunde dauert, muss die Mutter anästhesiert werden. Entweder mit einer Spinalanästhesie, bestehend aus einer Einzeldosis, oder mit einer Periduralanästhesie, indem durch ein allmählich eingeführtes Röhrchen die Betäubung kontinuierlich im Periduralraum erfolgt.
Ist der Körper von der Brust bis zu den Füßen betäubt, macht der Chirurg einen Einschnitt am Bauch knapp über dem Schambereich und öffnet die Gebärmutter und Fruchtblase, um schließlich das Baby zu entnehmen. Es wird gereinigt, indem die Flüssigkeiten von Nase und Mund entfernt werden und die Nabelschnur durchtrennt wird.
Das Team wird überprüfen, ob die Atmung des Babys normal ist und andere Lebenszeichen stabil sind, während der Geburtshelfer die Plazenta entfernt und dann den Schnitt schließt. Natürlich kann die Mutter ihr Baby bereits im Kreißsaal sehen und sogar in ihren Armen halten.
In welchen Fällen wird eine Kaiserschnittentbindung durchgeführt?
Es gibt mehrere Gründe, warum eine schwangere Frau ihr Kind durch Kaiserschnitt anstatt durch natürliche Geburt entbindet. Der Gynäkologe entscheidet die Art der Geburt nicht nur aufgrund der gesundheitlichen Verfassung und Position des Babys, sondern auch auf der Basis der früheren Geburten der Frauen und ihrer Krankengeschichte.
Wie wir bereits gesagt haben, können sich Ärzte angesichts eines Notfalls für einen Kaiserschnitt entscheiden oder ihn vorher ansetzen. Das kann bei folgenden Situationen der Fall sein.
Wann ist ein geplanter Kaiserschnitt erforderlich:
- Wenn du zuvor einen „klassischen“ Kaiserschnitt mit einem vertikalen Schnitt hattest (selten) oder schon mehr als einen Kaiserschnitt hattest, weil das Faktoren sind, die das Risiko einer Uterusruptur während einer vaginalen Entbindung erhöhen.
- Wenn du dich einer anderen Gebärmutteroperation unterzogen hast, z. B. einer Myomektomie (Entfernung von Myomen).
- Bei Steiß- oder Seitenlage des Kindes.
- Wenn das Baby eine Krankheit oder fetale Anomalie hat, und eine natürliche Geburt es in Gefahr bringen kann.
- Bei Mehrlingsgeburten. Einige Zwillinge können durch vaginale Geburten geboren werden, aber bei Drillingen oder mehr Babys wird es zwingend notwendig sein, einen Kaiserschnitt durchzuführen.
- Wenn du ein sehr großes Baby erwartest, besonders wenn du Diabetikerin bist, oder wenn du ein anderes Baby von gleicher Größe oder kleiner bekommen hast, das während der vaginalen Entbindung ein schweres Trauma erlitt.
- Bei einer Plazenta praevia, also wenn die Plazenta eine Fehllage hat und den Geburtskanal bedeckt.
- Wenn eine Obstruktion, wie ein Myom, die vaginale Entbindung erschwert.
Wann ist ein Notfall-Kaiserschnitt notwendig
- Bei vorzeitiger Ablösung der Plazenta von der Gebärmutterwand.
- Wenn der Gebärmutterhals sich nicht genug weitet oder das Baby nicht in den Geburtskanal absinkt, und alle Versuche, den Vorgang fortzusetzen, nicht gelingen.
- Wenn die Herzfrequenz des Babys instabil wird.
- Ein Nabelschnurvorfall führt unweigerlich zu einer Kaiserschnittentbindung, das heißt die Nabelschnur rutscht vor das Kind und kann die Sauerstoffversorgung gefährden.
Genesung und Pflege nach einem Kaiserschnitt
Nach einem Kaiserschnitt erfordert die langsame Genesung der Frau sehr viel Umsicht: Der Krankenhausaufenthalt der Mutter dauert bis zu 4 Tage. Es ist wichtig, die Narbe zu versorgen, um Infektionen zu vermeiden, und es ist sogar notwendig, vier Wochen lang zu Hause zu bleiben. Daher ist es notwendig, Hilfe für deine Pflege und die deines Babys zu organisieren.
Zu Beginn wirst du Schmerzen haben, wenn du niest, hustest oder irgendeine Bewegung durchführst, bei der Druck auf den Unterleib ausgeübt wird. Bleib ruhig und nutze deine Hände oder ein Kissen, um den Schnitt zu stützen, wenn du lachst, hustest oder niest. Nun, diese Beeinträchtigung wird schnell vergehen und wenn du dein Baby siehst, wirst du verstehen, warum du diesen Schmerz auf dich genommen hast.
Auch die Ansammlung von Luft im Bauch kann noch zwei Tage nach der Entbindung durch Kaiserschnitt Beschwerden verursachen. Dies liegt daran, dass der Darm nach der Operation langsamer funktioniert. Es kann helfen, ein paar Runden den Gang entlang zu gehen, so dass dein Verdauungssystem wieder in Aktion tritt.
Sicher werden dir Schmerzmittel verordnet, um den Schmerz zu lindern, sowie leichte Abführmittel. Es ist außerdem wichtig viel zu trinken, damit keine Verstopfung entsteht. Bald schon wird dieser kleine Einschnitt nicht mehr wahrnehmbar sein und die Beschwerden nur eine Erinnerung an den Kampf sein, dessen Ergebnis das größte Glück gebracht hat.