Sollten Eltern die Freunde ihrer Kinder auswählen?

Die Wahl der Freund:innen ist eine sehr persönliche Angelegenheit, die Kinder treffen dürfen. Aber auch die Einbeziehung der Eltern ist von großer Bedeutung.
Sollten Eltern die Freunde ihrer Kinder auswählen?
Elena Sanz Martín

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Elena Sanz Martín.

Letzte Aktualisierung: 05. September 2023

Freundschaften haben einen großen Einfluss auf unser gesamtes Leben, sind aber in der Kindheit und Jugend besonders wichtig. Freund:innen begleiten uns beim Erwachsenwerden und haben einen wichtigen Einfluss auf unser Selbstwertgefühl und unser Weltbild. Aus diesem Grund können viele Eltern versucht sein, sich die Freund:innen ihrer Kinder auszusuchen, um ihnen eventuelles Leid zu ersparen.

Die falschen Freunde während der Schulzeit zu haben, kann Kindern und Jugendlichen nicht zuträglich sein. Es kann dazu führen, dass sie sich abgelehnt und unzulänglich fühlen. Die falschen Freunde könnten sogar einen schlechten Einfluss haben, der den Nachwuchs zu falschen Entscheidungen drängt.

Angesichts dieser Tatsachen ist es legitim, als Eltern eine gewisse Angst vor dem sozialen Leben der Kinder haben und dieses so befriedigend wie möglich gestalten möchten. In keinem Fall ist es allerdings ratsam, dass Erwachsene eine derartig persönliche Entscheidung treffen und Kindern das Recht nehmen, selbst zu entscheiden, mit wem sie die Zeit verbringen.

Wie wäre es mit folgendem Artikel? Eltern und Kinder – beste Freunde?

Sollten Eltern die Freunde ihrer Kinder auswählen?
Kinder pflegen den Wert der Freundschaft.

Eltern sollten nicht die Freunde ihrer Kinder aussuchen

Es ist wahrscheinlich, dass Eltern bestimmte Vorlieben bezüglich der Art von Menschen haben, mit denen ihr Kind Zeit verbringen soll.

Durchaus möglich also, dass man zu verschiedenen Zeiten Zweifel an der Wahl der Freund:innen des eigenen Kindes hat. Kritisieren und verurteilen Eltern jedoch die Menschen, die ihrem Kind zu einem bestimmten Zeitpunkt so wichtig sind, wird nur ein Keil zwischen beide Generationen getrieben.

Denke auch daran, dass ein übermäßiges Beschützen seitens der Eltern für die Kinder negative Folgen haben kann, wie beispielsweise Unsicherheit, Mangel an Selbstvertrauen und geringes Selbstwertgefühl. Und zweifellos wirkt es sogar übertrieben, zu entscheiden, wie die Freundschaften der Kinder aussehen sollen.

Jedoch ist unsere Rolle als Eltern in dieser Angelegenheit, wenn auch indirekt, von grundlegender und entscheidender Bedeutung. Tatsächlich können wir viel tun, um sicherzustellen, dass unsere Kinder gesunde und glückliche soziale Beziehungen haben.

Wie können wir als Eltern dem Nachwuchs zu gesunden Freundschaften verhelfen?

Im Folgenden besprechen wir einige der Strategien, mit denen man Kindern helfen kann, gesunde Freundschaften zu führen.

Bringen wir Kindern bei, was ein guter Freund oder eine gute Freundin ist

Da Kinder oder Jugendliche diejenigen sind, die entscheiden, mit wem sie sich umgeben möchten, ist es wichtig, ihnen beizubringen, was einen guten Freund oder eine gute Freundin ausmacht. Wir müssen vermitteln, dass ein Freund jemand ist, der uns liebt, uns respektiert, uns in guten und schlechten Zeiten begleitet, mit dem wir Spaß haben und dem wir vertrauen können.

Doch Worte allein reichen nicht: Unsere Kinder werden nicht tun, was wir ihnen sagen, sondern was sie uns tun sehen. Lassen wir sie also Ihre eigenen Beziehungen und die gesunde, liebevolle Art und Weise beobachten, wie die Eltern selbst mit ihren Freund:innen umgehen. Versuche als Elternteil, dich mit der Art von Menschen zu umgeben, mit denen auch deine Kinder sich umgeben sollen; zeige dem Nachwuchs am eigenen Beispiel den Wert der Freundschaft.

Die eigene Wahl fördert das Selbstwertgefühl

Achte auch auf die Art und Weise, wie du deine Kinder behandelst und ansprichst. Kinder lernen in der Familie, wie viel sie wert sind und wie sie behandelt werden sollen. Deshalb erwarten sie von anderen das Gleiche, was sie zu Hause erfahren. Stelle also sicher, deine Kinder zu lieben, zu respektieren, zu akzeptieren und zu unterstützen, damit sie in dem Wissen aufwachsen, dass sie dies in allen Bereichen ihres Lebens verdienen.

Sollten Eltern die Freunde ihrer Kinder auswählen?

Eltern sollten nicht die Freunde ihrer Kinder aussuchen, sondern zuhören und beraten

Kinder können manchmal Konflikte mit Freund:innen haben und dann die Eltern um Rat fragen. Denke in diesen Momenten daran, dass es viel wertvoller ist, ihnen zu helfen, die Situation zu analysieren und selbst Lösungen zu finden, als ihnen zu sagen, was sie tun sollen.

Vor allem, wenn der Freund oder die Freundin, mit dem oder der es aktuell Probleme gibt, ein Mensch ist, den du nicht magst. Versuche in dieser Situation unparteiisch zu sein. Verurteile die Freundschaft nicht und versuche sie nicht absichtlich zu boykottieren. Hilf den Kindern, selbst darüber nachzudenken.

Freund:innen auszuwählen ist eine persönliche Aufgabe

Schließlich solltest du Mut und Geduld aufbringen und deinen Kindern erlauben, ihre eigenen Wege zu gehen und aus ihren Rückschlägen zu lernen. Sei für sie da, unterstütze sie und biete deinen Rat an, wann immer er gebraucht wird. Aber lasse die Kinder letztendlich entscheiden und vertraue darauf, dass du ihnen die Werte vermittelt hast, die für gute Entscheidungen erforderlich sind.

Kinder, die sich geliebt fühlen und Selbstbewusstsein haben und denen zudem die Möglichkeit gegeben wurde, verschiedene Arten von Menschen kennenzulernen, werden wissen, wie sie diejenigen auswählen können, die ihrer Persönlichkeit und ihren Idealen entsprechen.


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