Wenn dein Kind Probleme hat, Freunde zu finden

Wenn Kinder Probleme damit haben, Freunde zu finden, kann das ganz unterschiedliche Ursachen haben. Daher ist es wichtig, dass du zunächst die Ursache des Problems verstehst. Dann kannst du ihnen dabei helfen, Freundschaften zu schließen.
Wenn dein Kind Probleme hat, Freunde zu finden
Patricia Alfonso Molina

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Patricia Alfonso Molina.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Freundschaften sind in jeder Lebensphase sehr wichtig. Wenn deine Kinder schon in jungen Jahren ein gesundes und aktives soziales Leben führen, wird sich dies sehr positiv auf ihr Selbstwertgefühl auswirken. Daher solltest du unbedingt unseren heutigen Artikel lesen, wenn dein Kind Probleme damit hat, Freunde zu finden.

Es ist sehr wichtig, dass deine Kinder die Bedeutung und Wichtigkeit von Freundschaften verstehen. Die Grundvoraussetzungen für eine gesunde Freundschaft sind folgende:

  • Gegenseitige Zuneigung
  • Wechselseitige Unterstützung und Gegenseitigkeit. Es ist wichtig zu wissen, dass dein Gegenüber die gleichen oder ähnliche Empfindungen hat wie du selbst. Außerdem tut es gut zu spüren, dass eine Freundschaft bedingungslos ist.
  • Vertrauen und Ehrlichkeit. Wenn du deinem Freund oder deiner Freundin all deine Sorgen und Nöte erzählen kannst und weißt, dass er oder sie dich nicht dafür verurteilt. Darüber hinaus hast du in einer echten Freundschaft genügend Vertrauen, um ehrlich deine Meinung zu äußern.
  • Gegenseitiges und aufrichtiges Interesse aneinander. Dadurch verbessert sich die Kommunikation, ihr könnt die gemeinsam verbrachte Zeit genießen und werdet mehr über einander erfahren.

Wenn du deinem Kind dabei helfen möchtest, Freunde zu finden, solltest du zunächst herausfinden, warum es Probleme damit hat, Freundschaften zu schließen. In unserem heutigen Artikel werden wir dir einige mögliche Gründe dafür nennen.

Freunde - Kind, das alleine einen Apfel isst

Einige Gründe, warum dein Kind Probleme haben könnte, Freunde zu finden

Reife

Die Fähigkeit, Freunde zu finden, verbessert sich mit zunehmendem Alter der Kinder. Normalerweise geschieht dies im Alter von vier oder fünf Jahren. Dennoch kann die Entwicklung von Kind zu Kind verschieden sein. Außerdem gibt es noch weitere Faktoren, die Einfluss darauf haben.

Persönlichkeitsmerkmale: einer der möglichen Gründe, warum dein Kind Probleme damit hat, Freunde zu finden

Introvertierte Kinder neigen häufig dazu, sich von anderen Menschen zu distanzieren. Außerdem kann es sein, dass sie sich von Lärm und großen Gruppen überfordert fühlen. Schüchterne Kinder hingegen (oder Kinder mit geringem Selbstwertgefühl) sind oftmals unsicher und warten darauf, dass ein anderer Mensch die Initiative ergreift. Daher fällt es diesen Kindern schwer, ihre Bedürfnisse auszudrücken und auf andere Menschen aktiv zuzugehen.

Verhaltensprobleme

Wenn Kinder sich aggressiv, wild und unvorhersehbar verhalten, haben sie ebenfalls häufig Probleme damit, Freunde zu finden. Die anderen Kinder könnten sich in ihrer Gegenwart unwohl fühlen und wollen daher nicht mit diesen Kindern spielen.

Körperliche Probleme (Sprechen, Hören, Beweglichkeit, usw.)

Körperliche Probleme und Einschränkungen können die Kommunikation mit anderen Kindern erschweren. Darüber hinaus verstehen Kinder oftmals nicht, dass dein Kind eine körperliche Einschränkung hat.

Sie nehmen das Kind lediglich als anders war und wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen. Daher werden diese Kinder häufig ausgegrenzt oder nicht beachtet. Das führt dazu, dass sich dein Kind nicht verstanden fühlt und sich ebenfalls zurückzieht. So wird es dann noch schwerer, Freundschaften zu knüpfen.

Hyperaktivität oder Aufmerksamkeitsstörungen

Hyperaktive Kinder wirken auf viele Menschen sehr anstrengend und störend. Darüber hinaus könnte ihr Verhalten bei anderen Kindern den Eindruck erwecken, dass sie gar nicht an ihnen interessiert seien. Daher fühlen sich diese Kinder häufig von ihren Altersgenossen und vielen Erwachsenen abgelehnt.

Hochbegabte Kinder

Wenn Kinder überdurchschnittliche kognitive Fähigkeiten haben, fühlen sie sich in Gesellschaft Gleichaltriger häufig unterfordert und unwohl. Daher fällt es ihnen oftmals schwer, gleichaltrige Freunde zu finden, die ihre Interessen teilen. Das führt dann dazu, dass sie sich deplatziert, unverstanden oder auch abgelehnt fühlen.

Kinder, die gemobbt werden

Wenn Kinder gemobbt werden, führt das häufig dazu, dass sie ein geringes Selbstwertgefühl bekommen. Daher fällt es ihnen auch sehr schwer, anderen zu vertrauen. Und das wiederum führt dazu, dass sie nicht auf neue Kinder zugehen, weil sie Angst vor erneutem Mobbing haben.

Wie kannst du deinem Kind helfen, wenn es Probleme hat, Freunde zu finden?

Kinder lernen von ihren Eltern, Kontakte zu knüpfen und den Wert von Freundschaften zu schätzen. Du bist das beste Vorbild für deine Kinder. Daher solltest du ihnen stets zuhören, um ihre Bedürfnisse und Gefühle zu verstehen. Darüber hinaus wirst du auch erfahren, wie sie sich im Umgang mit anderen Kindern verhalten.

Wenn deine Kinder Probleme damit haben, Freunde zu finden, dann solltest du unsere nachfolgenden Empfehlungen beachten, um ihnen zu helfen:

  • Erzähle deinen Kindern, wie du deine eigenen Freundschaften pflegst. Anhand deiner Erfahrungen werden sie eigene soziale Fähigkeiten erlernen können. Darüber hinaus solltest du darauf achten, dass in eurem Umfeld gleichaltrige Kinder sind, mit denen deine Kinder spielen können.
Freunde - Kind sitzt alleine am Sandkasten
  • Erkläre deinem Kind die Bedeutung von Freundschaft. Darüber hinaus solltest du ihm auch verdeutlichen, dass nicht jeder Mensch ein guter Freund ist und es auch enttäuscht werden könnte. Außerdem ist es wichtig, dass deine Kinder verstehen, dass nicht jede Freundschaft ein Leben lang hält, obwohl es Freunde gibt, die sie ihr ganzes Leben haben werden. Letztendlich hängt alles von den persönlichen Lebensumständen ab und auch von der Art der Freundschaften, die sie schließen werden.
  • Frage deine Kinder, welche Kinder sie kennen und in welcher Beziehung sie zu diesen Kindern stehen. Dabei ist es sehr wichtig, dass du deinen Kindern das Gefühl vermittelst, dass du dich wirklich dafür interessierst, was sie über andere denken und wie sie sich in Gesellschaft Gleichaltriger fühlen. Dadurch lernen sie, wie man mit anderen Menschen auf angenehme und empathische Weise kommuniziert.

Was kannst du außerdem unternehmen?

  • Finde heraus, welche Interessen deine Kinder haben. Gibt es außerschulische Aktivitäten, die sie gerne unternehmen möchten? Dann solltest du ihnen die Gesellschaft anderer Kinder ermöglichen, die die gleichen Interessen haben. Dadurch bekommen deine Kinder das Gefühl, zu einer Gruppe zu gehören und das wird es ihnen leichter machen, Freundschaften zu knüpfen.
  • Darüber hinaus solltest du deinen Kindern dabei helfen, Probleme zu lösen, die sie in ihren Beziehungen haben. Allerdings solltest du dich nicht sofort einmischen, sondern nur dann, wenn es wirklich keine andere Möglichkeit mehr gibt. Viel besser ist es, wenn du ihnen beibringst, wie sie ihre Probleme selber lösen können. Auf diese Weise verbessert sich ihr Selbstwertgefühl und sie fühlen sich unabhängiger.
  • Wenn dein Kind Opfer von Mobbing wird, solltest du die Schule unverzüglich informieren und die erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um dein Kind zu schützen.

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