Was ist eine Adenose der Vagina?

Eine Adenose der Vagina sollte zeitnah behandelt werden, auch wenn es eine gutartige Erkrankung ist. Doch langfristig können dadurch Schmerzen entstehen.
Was ist eine Adenose der Vagina?

Letzte Aktualisierung: 26. Januar 2019

Die Häufigkeit einer Adenose der Vagina (Adenosis vaginae) liegt bei 3 pro 1.000.000 Frauen. Es handelt sich um eine Geschwulst aus Drüsengewebe, das die Vagina bedeckt.

Dieses Gewebe nennt man Epithel und es hat eine zylindrische Form. Um zu verstehen, warum dieses Epithel in der Schleimhaut eine Erkrankung ist, musst du bestimmte Details kennen. 

Die Vagina ist ein dehnbarer, muskulös-bindegewebiger Schlauch, der ungefähr 9 cm lang ist. Dieses Organ befindet sich zwischen Rektum und Blase und streckt sich vom Uterus bis zur Vulva aus.

Die Scheidenwand wird von quergestreiften Muskeln umgeben, die gitterartig angeordnet sind. Die unterschiedlichen Lagen der Scheidenwand sind sehr elastisch, werden jedoch stark vom Hormonhaushalt der Frau beeinflusst. 

Der innere Teil der Vagina besteht aus einer rauen muskulösen Membrandie mit charakteristischen Querfalten ausgestattet ist.

In diesem Sinne ist das Epithel oder die Haut, die sich an den Wänden der Vagina formt oft oberflächlich und tief und streckt sich sogar bis in die Vulva aus, wenn man es nicht rechtzeitig behandelt.

Die Adenose der Vagina ist gutartig, kann sich jedoch zu einer Art Karzinom entwickeln, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird.

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Typen von Adenose vaginae

Es gibt zwei Arten dieser Erkrankung, die auf natürliche Weise oder durch eine hormonelle Behandlung entstehen können.

  • Spontan oder natürlich: Diese Art entsteht ab und an bei Erwachsenen Frauen, die bestimmte Medikamente einnehmen. Laut Forschungen erhöht das Medikament Diethylstilbestrol, welches zwischen 1940 und 1978 gegen Fehlgeburten verschrieben wurde, das Risiko einer Adenose der Vagina.
  • Induziert oder provoziert: In diesen Fällen sollte man auf einen Zusammenhang mit einem klaren Adenokarzinom der Zelle achten. Demnach kann diese Art der Adenose bei Frauen auftreten, die an einem humanen Papillomavirus (HPV) erkrankt sind und sich einem chirurgischen Eingriff unterziehen müssen, um die durch das Virus gebildeten Warzen zu entfernen.

Symptome der Adenose

1. Schmerz in der Vagina

Die Schmerzen sind ähnlich wie Bauchkrämpfe, die kurz vor der Periode auftreten, mit viel Druck auf den Wänden der Vagina. Dies ist ohne Zweifel das nervigste Symptom im täglichen Leben der Patientinnen.

2. Ausfluss

Es kommt zu vermehrtem Ausfluss mit gallertartiger Konsistenz und heller Farbe.

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Auch wenn der Ausfluss geruchsneutral ist, kann er sehr unangenehm sein. Er lässt sich leicht mit dem Ausfluss bei einer Pilzerkrankung verwechseln.

3. Schmerz während des Geschlechtsverkehr

Eine sexuelle Beziehung kann bei dieser Krankheit zu starken Schmerzen führen. Es muss auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden, denn die Adenose ist auch ansteckend.

4. Blutungen zwischen der Periode

Blutungen in den Zeiten zwischen der Periode sind ein eindeutiges Anzeichen dafür, dass eine Störung vorliegt.

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Behandlung einer Adenose der Vagina

Normalerweise empfiehlt sich der Gebrauch von 50% Trichloressigsäure.

Diese Art der Behandlung ist weniger schmerzhaft als Kryotherapie oder ein chirurgischer Eingriff, man kann dieses Mittel jedoch nicht bei inneren oder tiefen vaginalen Verletzungen anwenden.

Auch eine Exzision mit einer Diathermieschlinge ist möglich. Bei diesem Verfahren wird ein sehr dünner Draht in Form eines Griffs an Hochfrequenzstrom angeschlossen.

Mit diesem Instrument kann man den betroffenen Bereich der Vagina mit großer Präzision behandeln.

Dies ist ebenfalls eine der weniger schmerzhaften Behandlungen, mit dem das abnormale Epithel entfernt und von einem Spezialisten untersucht werden kann.

Manchmal wird das Gewebe auch mit einem Kohlendioxidlaser entfernt. Dieser wird verwendet, weil er auf einer Wellenlänge arbeitet, die sehr gut von Wasser und dadurch von lebendem Gewebe absorbiert wird.

Zwar ist die Adenosis vaginae gutartig, doch trotzdem sollte man sie rechtzeitig behandeln, um Folgebeschwerden zu verhindern. Zur Vorsorge sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Frauenarzt wichtig. 


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