Zweijährigen Grenzen zu setzen schafft verantwortungsbewusste Erwachsene

Viele Eltern sehen ihre Zweijährigen als zu klein an, um ihnen Grenzen zu setzen. Jedoch ist es wichtig schon früh damit zu beginnen, damit sich Wutanfälle nicht als bevorzugte Methode einspeichern, um seinen Willen durchzusetzen. 
Zweijährigen Grenzen zu setzen schafft verantwortungsbewusste Erwachsene
María José Roldán

Geprüft und freigegeben von der Psychopädagogin María José Roldán.

Geschrieben von María José Roldán

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Zweijährigen Grenzen zu setzen ist keine einfache Aufgabe. Es ist normal, dass Kinder in diesem Alter unabhängig sein wollen und machen was sie wollen. Außerdem denken sie, dass ein Wutanfall ihnen gibt was sie wollen. Daher ist es wichtig, ruhig zu bleiben und die Kontrolle zu behalten.

Wenn Eltern Regeln und Grenzen setzen, tun sie dies, um Kinder davon abzuhalten immer ihren Willen durchzusetzen. Zudem bringen sie ihnen bei, sich selbst am meisten wertzuschätzen und zu respektieren. 

Mit diesem Gedanken im Hinterkopf – wie schaffen wir es Zweijährigen Grenzen zu setzen? Und was sind die Vorteile davon?

Wer ist dafür verantwortlich einem Zweijährigen Grenzen zu setzen?

Beide Eltern sind verantwortlich dafür, Grenzen für ihr Kind zu setzen. Mutter und Vater müssen sich über die Regeln einig sein und den Rest der Familie darüber informieren, so dass die Regeln respektiert und eingehalten werden.

Deshalb solltest du beim Festlegen der Regeln die Möglichkeiten jedes einzelnen Kindes im Hinterkopf behalten.

7 Tricks, um Zweijährigen Grenzen zu setzen

Grenzen sind ein Muss für Kinder, um zu lernen wie weit sie mit Eltern oder anderen Familienmitgliedern gehen können. 

Hier sind einige nützliche Vorschläge, wenn du Regeln für dein Kind aufstellen willst:

1. Eltern sollten gezielte und konkrete Anweisungen geben

Da es bekannt ist, dass Zweijährige nicht in der Lage sind abstrakte Nachrichten aufzufassen, solltest du genau erklären, welches Verhalten du von ihnen erwartest. Es reicht nicht aus, ihnen zu sagen “Benimm dich” oder “Sitz gerade”.

Du musst gezielt erklären, was mit “sich benehmen” oder “gerade sitzen” gemeint ist.

Zweijährigen Grenzen zu setzen - Wutanfall einer zweijährigen

2. Sprich entschieden und ruhig

Wenn dein Kind sich daneben benimmt, solltest du erklären, welche Regeln es verletzt. Dabei solltest du in einem ruhigen und ernsten Ton reden.

Hilfreich kann es sein, die Regeln aufzuschreiben und an einem für alle sichtbaren Ort aufzuhängen. Selbstverständlich musst du auf eine bildliche Darstellung der Regeln zurückgreifen, damit dein Zweijähriger sie auch verstehen kann.

Wenn ein Kind eine Regel bricht, ist es gut, ihn oder sie an die Regeln zu erinnern aber ohne dabei laut zu werden, da dies zu noch schlechterem Verhalten führen kann.

3. Gib nicht nach, auch wenn dein Kind wüten wird

Eltern müssen entschieden bleiben wenn die Antwort NEIN lautet und dürfen nicht nachgebenKinder neigen oft dazu zu betteln, weinen oder sogar auszurasten wenn sie ihren Willen nicht bekommen.

Wenn dein Kind es schafft, damit deine Antworten zu beeinflussen, wird es auch in der Zukunft auf die bewährten Methoden zurückgreifen. 

Wenn du jedoch unnachgiebig bleibst und die Regeln durchsetzt, wird auch dein Kind diese in der Zukunft eher beachten.

4. Drücke deine Erwartungen positiv aus

Kinder neigen eher dazu Regeln zu beachten, wenn sie in einer positiven Weise ausgedrückt sind. Anstatt deinem Kind zu sagen, dass es nicht weinen soll, sag ihm, dass es mit einer ruhigen, sanften Stimme reden soll.

Wenn dein Kind zum Beispiel ein anderes Kind geschlagen hat, sag ihm, dass es andere mit Liebe und Respekt behandeln soll, anstatt zu sagen, dass es andere nicht schlagen soll.

Denk daran, dass dein Kind seine Sprachfähigkeiten noch entwickelt und noch nicht in der Lage ist die Wörter “nein” und “nicht” vollständig zu verstehen.

5. Berücksichtige die eigenen Personalität deines Kindes

Du musst die eigene Personalität deines Kindes berücksichtigen und daran denken, dass nicht alle Kinder gleich sind. Manche brauchen eine milde Warnung, während andere etwas mehr Strenge brauchen um zu hören.

Wenn dein Kind beim ersten Mal nicht hört, beharre darauf, bis es hört.

6. Eltern müssen eine Einheit sein

Wenn die Mutter etwas verbietet, muss der Vater hinter ihr stehen und andersherum. Wenn nicht, wird dein Kind nicht lernen zu gehorchen, sondern eher den Elternteil aufsuchen, der nachgiebiger ist.

Dies erzeugt eine verwirrende Situation für dein Kind und endet oft darin, dass die Autorität eines oder sogar beider Elternteile missachtet wird.

7. Routinen erstellen

Routinen sind extrem wichtig für Kinder, also sollten wir sie erstellen und auch einhalten. Wenn du Essenszeiten oder Bettzeiten gesetzt hast, müssen diese Routinen auch eingehalten werde.

Es wird deinem Kind helfen zu wissen, was es über den Tag verteilt zu erwarten hat und was von ihm erwartet wird.

Wenn dein Kleines nicht Schlafen gehen will, solltest du es trotzdem zu Bett bringen und ihm erklären, wenn es nicht genug Schlaf bekommt, wird es morgen müde und schläfrig sein.

Zweijährigen Grenzen zu setzen - schlafendes Baby

Vorteile davon, deinem Zweijährigen Grenzen zu setzen

Wenn Eltern Regeln und Grenzen für ein Kind setzten, dann nimmt dieses daraus eine Menge Vorteile für sich mit, unter anderem:

  • Wenn dein Kind heranwächst, wird es lernen, wie wichtig es ist Regeln zu befolgen. Das wird besonders in den Teenager- und Erwachsenenjahren wichtig sein.
  • Es wird deinem Kind Verantwortung beibringen
  • Dein Kind wird wissen, welches Verhalten und welche Einstellung von ihm erwartet wird und es wird einen besseren Sinn für Richtig und Falsch haben
  • Lernen Regeln zu folgen, hilft deinem Kind ein positives Selbstbewusstsein zu entwickeln

Abschließend gesagt: Zweijährigen Grenzen zu setzten ist nötig um Gehorsam und Verantwortungsbewusstsein zu erreichen. Obwohl es kompliziert scheint, ist es unerlässlich für die Entwicklung deines Kindes.

Wir hoffen, dass du erkannt hast, dass es viel einfacher ist als du dachtest. Erziehe dein Kind mit Liebe und Grenzen und es wird dir als Erwachsener dafür danken.


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