Worum geht es bei der Anti-Impf-Bewegung?
Die Anti-Impf-Bewegung ist eigentlich nichts Neues. Sie existiert bereits, seitdem die ersten Impfstoffe auf den Markt kamen. Ihre Aktivitäten sind allerdings sehr bedenklich, da sie die öffentliche und individuelle Gesundheit gefährden.
Darüber hinaus gibt es keine wissenschaftlichen Belege, die gegen Impfungen sprechen würden. Kinder und Menschen mit geschwächtem Immunsystem gehören zu den Bevölkerungsgruppen, die durch die Anti-Impf-Bewegung am meisten gefährdet werden.
Wie ist die Anti-Impf-Bewegung entstanden?
Die Anti-Impf-Bewegung ist ein Kollektiv von Menschen, die Impfungen grundsätzlich ablehnen. Sie sind davon überzeugt, dass die gesundheitlichen Risiken der Impfstoffe oder auch der Impfungen selbst schwerwiegender sind, als die zu erwartenden Vorteile. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Gründe, weshalb Menschen Impfungen ablehnen; es können religiöse, politische, philosophische oder auch gesundheitliche Gründe sein.
Der erste Impfstoff wurde bereits im Jahr 1796 entdeckt. Damals beschrieb der englische Landarzt Edward Jenner, wie die Ausbreitung von Pocken verhindert werden kann. Was genau tat er? Er impfte gesunde Menschen mit dem Eiter, den er zuvor aus der Wunde eines an Pocken erkrankten Patienten gewonnen hatte.
Und genau zu dieser Zeit gab es auch die ersten Impf-Skeptiker, darunter sogar einige Mediziner. Seit damals und noch bis zum heutigen Tag sind in vielen Ländern vermeidbare Krankheiten ausgebrochen, weil die Anti-Impf-Bewegung immer wieder notwendige Impfungen verhindert hat.
Einer der bekanntesten Artikel der Anti-Impf-Bewegung wurde im Jahr 1998 in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift The Lancet veröffentlicht. In diesem Artikel wurde der Masern-Mumps-Röteln-Impfstoff mit Autismus und Darmerkrankungen in Verbindung gebracht.
Allerdings wurde sechs Jahre nach dem Erscheinen des Artikels bekannt, dass der Hauptautor, Andrew Wakefield, finanzielle Interessenkonflikte hatte. Aus diesem Grund hatte er die Studienergebnisse zu seinem Vorteil verändert und modifiziert.
Nachdem der Artikel zurückgezogen wurde, haben einige Co-Autoren dieses Artikels die Schlussfolgerungen, die sie aus der Studie gezogen hatten, ebenfalls zurückgezogen und revidiert.
Dennoch war der Schaden bereits entstanden. Durch diesen betrügerischen Artikel wurde eine große Panik unter den Menschen ausgelöst, die zu einem Rückgang der Schutzimpfungen führte. Daher sind seither viele vermeidbare Erkrankungen wieder ausgebrochen.
Wie argumentiert die Anti-Impf-Bewegung?
Mehrere Studien haben die Inhalte der Websites verschiedener Impfgegner-Gruppierungen analysiert. Dabei wurden zahlreiche Argumente identifiziert, die die Impfgegner aufführen. Diese Argumente lassen sich folgendermaßen kategorisieren:
- Religiöse Überzeugungen. In manchen Religionen werden Impfungen als äußere und unnötige Eingriffe in den menschlichen Körper angesehen.
- Philosophische Gründe. Diese Gruppen sind der Meinung, dass eine Impfpflicht (die es in einigen Ländern gibt) eine Verletzung der individuellen Persönlichkeitsrechte eines Menschen darstellt.
- Mangelnde Wirksamkeit der Impfungen. Außerdem sind einige Impfgegner davon überzeugt, dass der Rückgang der durch Impfungen vermeidbaren Krankheiten nicht auf die Impfungen selbst zurückzuführen ist. Sie behaupten, dass dieser Rückgang vielmehr das Ergebnis sozioökonomischer Verbesserungen sei.
- Risiken und Konsequenzen, die mit Impfungen einhergehen. Hierbei stehen die möglichen Nebenwirkungen der Impfstoffe und die Risiken der Impfung selbst im Zentrum der Argumentation. Dabei stellen die Impfgegner einen Zusammenhang zwischen Impfungen und bestimmten Erkrankungen her. Insbesondere geht es um idiopathische (unerklärliche) Erkrankungen und solche, die das eigene Immunsystem beeinträchtigen.
- Wirtschaftlicher Profit der Pharmaunternehmen. Diese Argumente beziehen sich auf die Profite, die Pharmaunternehmen und Labore mit den Impfungen erzielen. Darüber hinaus weisen sie auf die mangelnde Transparenz zwischen den Parteien hin, die in der Impfkette involviert sind.
- Andere Argumente. Darüber hinaus gibt es Impfgegner, die auf die Schmerzen hinweisen, die Impfungen verursachen können. Außerdem verweisen sie auf mögliche Konsequenzen durch mangelhafte Technik bei der Anwendung von Impfstoffen usw.
Welche Vorteile bieten Impfungen?
Impfstoffe gehören zu den größten Errungenschaften und Fortschritten in der Geschichte der Medizin. Außerdem ist es wissenschaftlich erwiesen, dass durch Impfungen jedes Jahr Millionen von Todesfällen verhindert werden.
Allerdings sterben weltweit auch jeden Tag viele Millionen Menschen an den Folgen von Krankheiten, die durch Impfungen vermieden werden könnten. Dies kann daran liegen, dass diese Menschen keinen Zugang zu Impfstoffen haben. Außerdem könnte es auch eine direkte Folge der Argumentationen der Anti-Impf-Bewegung sein.
Wir möchten dir einige wichtige Informationen über Impfstoffe geben:
- Impfstoffe sind sicher. Tatsächlich gehören sie zu den sichersten Medizinprodukten, die es gibt, da sie zahlreichen Prüfungen und Tests unterzogen werden.
- Der Impfstoff löst nicht die Erkrankung aus, gegen die du dich impfen lässt.
- Impfungen sind nicht die Ursache für Autismus. (Außerdem verhindern Impfungen weitaus ernsthaftere und lebensbedrohliche Erkrankungen).
- Natürlich besteht ein gewisses Risiko für Nebenwirkungen. Allerdings überwiegen die Vorteile, die Impfungen bieten, die möglichen Risiken deutlich.
- Impfstoffe sind sehr wirksam.
- Die meisten Impfungen bieten einen sehr langanhaltenden Impfschutz. Allerdings gibt es auch Mehrfachimpfungen.
- Außerdem sind Impfungen erforderlich, um den Schutz vor Erkrankungen in der gesamten Bevölkerung aufrechtzuerhalten.
- Der Schutz der Gesundheit eines Kindes ist eine ethische und moralische Verantwortung.
- Darüber hinaus befürworten unabhängige wissenschaftliche Studien die Verwendung von Impfstoffen.
Weitere Vorteile von Impfungen
Momentan gibt es keine Alternativen zu den bisherigen Impfstoffen, die sich als besser oder annähernd gleichermaßen wirksam erwiesen haben. In jedem amerikanischen Bundesstaat müssen Kinder geimpft sein, damit sie in die Schule gehen dürfen. Dennoch sind in 47 Bundesstaaten aus religiösen oder philosophischen Gründen Ausnahmen von dieser Impfpflicht möglich.
Gleichermaßen haben Eltern eine bürgerliche und moralische Verpflichtung dazu, ihre Kinder zu schützen. Dadurch erschaffen wir eine bessere Gesellschaft, in der wir uns selber und inbesondere auch diejenigen schützen, die nicht die Möglichkeit haben, sich impfen zu lassen.
Heutzutage sind wir uns häufig der Schwere vieler Kinderkrankheiten gar nicht bewusst, weil wir selber nicht erlebt haben, welche dramatischen Konsequenzen sie nach sich ziehen können. Obwohl die verbesserte Hygiene zweifelsohne dazu beigetragen hat, das Auftreten dieser Erkrankungen zu reduzieren, lässt sich gleichermaßen auch der Einfluss von Impfungen bei ihrer Bekämpfung nicht verleugnen.
Leider gefährdet die Anti-Impf-Bewegung die Gesundheit kleiner Kinder und anderer besonders anfälliger Menschen, da sie sich mit Erkrankungen infizieren könnten, die durch Impfungen vermeidbar wären.
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