Lebensmittel bei Anämie bei Kindern

Ein gesunder Eisenspiegel ist lebenswichtig. Deshalb empfehlen wir einige Lebensmittel gegen Anämie bei Kindern. Lies weiter!

Die ernährungsbedingte Anämie gilt als eine der häufigsten Blutkrankheiten bei Kindern. Sie ist häufig auf eine eisenarme Ernährung zurückzuführen und führt zu Müdigkeit, Schwäche, Kopfschmerzen und in schweren Fällen zu psychomotorischen und Gedächtnisstörungen. Deshalb ist es besonders wichtig, Lebensmittel in den Speiseplan aufzunehmen, die der Blutarmut bei Kindern vorbeugen.

In den nächsten Absätzen findest du eine Liste der besten Lebensmittel zur Vorbeugung und Behandlung von Anämie bei Kindern. Die ernährungsbedingte Vorbeugung dieser Krankheit ist ein Garant für eine bessere Gesundheit und Leistungsfähigkeitunserer Kinder.

Was ist Anämie?

Die Weltgesundheitsorganisation definiert Anämie als einen Zustand, bei dem der Hämoglobingehalt des Blutes unter dem Normalwert für ein bestimmtes Alter, Geschlecht und den physiologischen Zustand liegt. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation leiden 25,4 % der Vorschulkinder und 47,4 % der Schulkinder an einer Blutarmut.

Hämoglobin ist ein Bluteiweiß, das in seiner Struktur Eisen enthält. Es bildet die roten Blutkörperchen, die den Sauerstoff zu den verschiedenen Geweben im Körper transportieren. Ist die Eisenzufuhr unzureichend oder wird das Eisen schlecht aufgenommen, sinkt der Hämoglobingehalt und es kommt zu einer ernährungsbedingten Anämie.

Symptome einer Blutarmut

Um eine Anämie bei Kindern zu erkennen, müssen wir auf folgende Anzeichen und Symptome achten:

• Schwäche
• Müdigkeit und ständige Schläfrigkeit
• Blässe
• Reizbarkeit

In schwereren und chronischen Fällen können Kurzatmigkeit, Schwellungen an Händen und Füßen, Kopfschmerzen, Schwindel, Ohnmacht und ein schneller Herzschlag auftreten. Mit der Zeit können auch kognitive Störungen auftreten.

Lebensmittel gegen Blutarmut bei Kindern

Einige Lebensmittel sind besonders gute Eisenlieferanten und sollten daher bei Kindern mit ernährungsbedingter Anämie vermehrt verzehrt werden. Es ist jedoch darauf zu achten, ob es sich um resorbierbares Eisen handelt oder nicht. Je nach Herkunft kann es sich um Häm- oder Nicht-Häm-Eisen handeln. Aber was bedeutet das?

• Häm-Eisen: Es wird in die Häm-Gruppe von Hämoglobin und Myoglobin eingebaut und kann zu 20 bis 30 % absorbiert werden. Es kommt in tierischen Lebensmitteln außer Milch und Käse vor.
• Nicht-Häm-Eisen: Es liegt in Form von Salzen oder als Teil von Molekülen, die es einschließen, vor und wird nur zu 3 bis 8 % absorbiert. Es ist hauptsächlich in Gemüse enthalten.

Zum anderen ist es wichtig zu wissen, wie man eisenhaltige Lebensmittel kombiniert. Während Kalzium die Aufnahme von Eisen vermindert, erhöht Vitamin C diese deutlich.

Welche Eisenquellen sind die wichtigsten?

Die folgenden Lebensmittel sind die wichtigsten Eisenlieferanten:

Fisch, Weich- und Schalentiere

Der Eisengehalt von Fisch liegt ähnlich wie bei anderen weißen Fleischsorten zwischen 1 und 2 %. Sardinen in Dosen können jedoch bis zu 4 mg Häm-Eisen enthalten.

Einige Weich- und Krustentiere sind außergewöhnliche Eisenlieferanten. Nach Angaben der Spanischen Stiftung für Ernährung liefern Venusmuscheln beispielsweise 24 Milligramm pro Prozent und Austern bis zu 7 Milligramm. Schnecken enthalten mehr als 10 Milligramm und Muscheln 4,5 Milligramm pro 100 Gramm der essbaren Teile der Tiere.

Weißes und rotes Fleisch

Weißes Fleisch wie Pute und Huhn enthält zwischen 1 und 2 Milligramm Eisen pro Kilogramm. Rotes Fleisch kann bis zu 3 Milligramm enthalten. Auch wenn der Gehalt nicht sehr hoch ist, enthalten weißes und rotes Fleisch Hämeisen, das sehr gut resorbiert wird.

Innereien

Alle Innereien gelten als ausgezeichnete Eisenquelle. Die Kalbsleber liefert 7 mg, die Nieren 6 mg und das Herz etwa 5 mg pro Prozent. Mit diesen Werten können fast drei Viertel des Tagesbedarfs von Kindern gedeckt werden. Schweineleber mit 15 Milligramm pro 100 Gramm Fleisch verdoppelt den Bedarf.

Hülsenfrüchte

Unter den Gemüsesorten gelten Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen, Kichererbsen, Erbsen und Sojabohnen als die besten Eisenlieferanten. Ihr Eisengehalt liegt zwischen 5 und 7 Milligramm pro Kilogramm. Wie ein Artikel aus dem Jahr 2020 zeigt, schränken jedoch Phenole wie Tannine und Phytinsäure, die mit verschiedenen Mineralien Salze bilden, die Verfügbarkeit von Eisen für die Aufnahme ein.

Glücklicherweise können durch bestimmte Verfahren wie Einweichen, Keimen und Fermentieren von Hülsenfrüchten bestimmte Enzyme im Korn aktiviert werden, die diese Bindungen aufbrechen und das Eisen freisetzen. Gleichzeitig ist es eine gute Idee, Hülsenfrüchte einzuweichen und Sprossen oder gekeimte Hülsenfrüchte zu essen, um die Eisenaufnahme bei Anämie im Kindesalter zu verbessern.

Grünes Blattgemüse

Zu den Gemüsesorten mit dem höchsten Eisengehalt gehören in aufsteigender Reihenfolge Brunnenkresse, Mangold und Spinat. Die Werte liegen zwischen 2 und 4 Milligramm pro 100 Gramm Lebensmittel. Grüne Blätter enthalten jedoch Oxalate, die eine vollständige Aufnahme verhindern. Diese Gemüse enthalten z. B. Phytinsäure. Deshalb kann das Kochen der Blätter die Verfügbarkeit dieses Mineralstoffs verbessern.

Nüsse

Eine Auswahl von Nüssen ist eine ausgezeichnete Quelle für Eiweiß, gesunde Fette, Antioxidantien und Mineralstoffe. Besonders hervorzuheben ist der Eisengehalt, der zwischen 5 und 7 Milligramm pro 100 Gramm liegt.

Neben dem Nährwert mögen Kinder auch den Geschmack, die Konsistenz und das Aroma von Nüssen. Die Nüsse mit dem höchsten Eisengehalt sind Pistazien (7 mg %), Sonnenblumenkerne (6,4 mg %), Pinienkerne (5,6 mg %), Haselnüsse und Mandeln (beide 4 mg %).

Bierhefe

Hefe ist ein lebender Mikroorganismus, der zur Vergärung von Früchten und Getreide eingesetzt wird. Sie enthält viel Eisen, bis zu 20 Milligramm pro 100 Gramm. Sie wird zur Herstellung von Pizza, Brot und anderen fermentierten Produkten verwendet. Es kann auch zur Anreicherung bestimmter Fruchtgetränke, Soßen, Cremes oder Suppen verwendet werden.

Wie kann man das in Lebensmitteln enthaltene Eisen nutzen?

Laut der Zeitschrift Farmacia Profesional kann die Bioverfügbarkeit von Eisen mit einigen Tipps verbessert werden, die wir dir im Folgenden geben:

• Erhöhe den Verzehr von Obst, das reich an Vitamin C ist, wie z.B. Guaven, Erdbeeren, Kiwis oder Zitrusfrüchte. Besonders, wenn du Hülsenfrüchte und Gemüse isst. Vitamin C erhöht die Aufnahme von Eisen.
• Vermeide Produkte, die die Eisenaufnahme hemmen, wie Kaffee, Tee und Schokolade. Koffein und Thein binden Eisen und verringern seine Aufnahme um 60 %. Sie sollten daher nicht zu den Mahlzeiten eingenommen werden.
• Vermeide Lebensmittel, die unlösliche Ballaststoffe enthalten, wie Weizenkleie, Vollkornprodukte, Vollkornbrot und Vollkornnudeln, um nur einige zu nennen. Auch diese Ballaststoffe binden Eisen.
• Der Verzehr von Milchprodukten neben den Mahlzeiten, die den höchsten Eisengehalt aufweisen.

Die Erhöhung der Eisenzufuhr ist entscheidend

Bei einer Anämie im Kindesalter sollte man sich zunächst von einem Kinderarzt oder einer Kinderärztin und einem Ernährungsberater oder einer Ernährungsberaterin beraten lassen. Es ist wichtig, den Verzehr von Lebensmitteln zu erhöhen, die reich an bioverfügbarem Eisen sind, wie Fleisch, Leber, Sardinen aus der Dose, Nüsse, Hülsenfrüchte, Weich- und Schalentiere. Diese Lebensmittel sollten in neuen und attraktiven Zubereitungen angeboten werden, um sie für Kinder attraktiv zu machen.