Kinderhygiene im Alltag: Ein kurzer Leitfaden für Eltern

Du solltest deinem Kind möglichst früh die eigenständige Körperhygiene beibringen, damit es mit einem gesunden Verhältnis zu seinem Körper aufwächst und regelmäßige Rituale gewohnt wird.
Kinderhygiene im Alltag: Ein kurzer Leitfaden für Eltern

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 23. November 2023

Die Kinderhygiene ist für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kleinsten des Hauses von zentraler Bedeutung. Für frisch gebackene Eltern gibt es dabei einiges zu beachten: Wie können Kinder ihre Zähne effektiv putzen? Welche Methoden eignen sich optimal zum Händewaschen? Und wie gelingt es, die kleinen Wirbelwinde mit knotenfreien Haaren durch den Tag zu bringen? Wir haben einige einfache und praktische Tipps für dich.

Die richtige Zahnhygiene: System und Regelmäßigkeit

Eine korrekte Zahnhygiene in der Kindheit ist von entscheidender Bedeutung, um Zahnerkrankungen vorzubeugen. Lernen die Kinder bereits in jungen Jahren, wie sie ihre Zähne am besten pflegen, können sie damit aktiv Karies oder andere Zahnprobleme verhindern.

Ab einem Alter von drei bis vier Jahren können Kinder mit der richtigen Putztechnik selbst ihre Zähne reinigen. Das KAI-System hat sich dabei bewährt, denn es hilft ihnen, systematisch vorzugehen und keine Zähne zu vergessen:

  • K steht für Kauflächen, die zuerst mit kurzen Hin- und Herbewegungen geputzt werden.
  • A steht für Außenflächen, die mit kreisenden Bewegungen gereinigt werden. Das Kind beginnt in der Mitte und putzt dann nach rechts und links.
  • I steht für Innenflächen, die zuletzt mit Drehbewegungen an der Reihe sind, und zwar “von Rot nach Weiß”. Das bedeutet, dass das Kind vom Zahnfleisch ausgehend zum Zahn vorgeht.

Das Zähneputzen erfolgt etwa eine halbe Stunde nach jeder Mahlzeit und insbesondere nach dem Verzehr von Süßigkeiten.

Besonders wichtig ist die Wahl der Zahnbürste. Elektrische Zahnbürsten haben gegenüber manuellen Bürsten einige Vorteile. Durch ihre vibrierende oder rotierende Bewegung bieten sie eine gründlichere Reinigung. Das ist für Kinder sehr praktisch, die sich bei den Putzbewegungen noch schwertun.

Außerdem hat die elektrische Zahnbürste für Kinder meistens unterhaltsame Zusatzfunktionen wie Musik oder blinkende Lichter, die zum Zähneputzen motivieren und dem Kind die Zahnputzdauer signalisieren.

Mit der richtigen Zahnhygiene kann sich dein Kind schmerzhafte Erfahrungen sparen!

kinderhygiene zähne putzen

Händewaschen: Wasser und Seife als Spielgefährten

Dass Händewaschen wichtig ist, sollten Kinder frühzeitig lernen. Du kannst das Vorgehen spielerisch gestalten, damit dein Kind dabei Spaß hat und sich an die regelmäßige Handhygiene gewöhnt. Es gibt sogar Gadgets zum Händewaschen, um das alltägliche Ritual für Kinder angenehmer zu machen.

Erkläre deinem Kind, dass es durch die Handhygiene Viren und Bakterien entfernen kann, die Krankheiten verursachen könnten. Es sollte sich deshalb zur Gewohnheit machen, vor jedem Essen gründlich die Hände zu waschen und danach abzutrocknen. Wenn du selbst vorbildhaft handelst, wird das schnell zur Routine.

Auch in folgenden Situationen ist Händewaschen angesagt:

  • Nach dem Toilettenbesuch,
  • nach dem Niesen, Husten oder dem Putzen der Nase,
  • nach dem Nachhausekommen
  • und nach dem Berühren von Tieren.

Regelmäßiges Händewaschen kann die Ansteckungsgefahr reduzieren.

Dein Kind muss wissen, dass Krankheitserreger mit Wasser allein nicht entfernt werden können. Es sollte beim Händewaschen immer Seife verwenden und sich 20 bis 30 Sekunden Zeit dafür nehmen. Zeige ihm, wie es seine Finger, die Handinnenflächen und die Handrücken gründlich reinigen kann. Wenn du ihm eine lustige Seife kaufst, kannst du es zur Handhygiene motivieren. Eine sanfte Nagelbürste hilft bei hartnäckigem Schmutz.

Haarpflege für lange Mähnen: Knotenfrei und fröhlich durch den Tag

Um Knoten in langem Kinderhaar vorzubeugen, sollten die Spitzen regelmäßig geschnitten werden. Außerdem können hochwertige, kinderfreundliche Shampoos und Haarspülungen die Kämmbarkeit verbessern. Präventiv kannst du deinem Kind Zopffrisuren machen, die sowohl tagsüber als auch beim Schlafen Knoten vermeiden.

Ein Wasserspray, der das Kämmen erleichtert, bunte Haargummis, die nicht ziehen, und Kinderhaarbürsten machen die Haarpflege angenehmer.

Dein Kind lässt sich die Haare nicht gerne waschen? Es kann sich dabei eine Taucherbrille anziehen, um seine Augen zu schützen. Erzähle ihm dabei eine unterhaltsame Geschichte…

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Hautpflege: Zarte Haut mit Liebe pflegen

Dein Kind sollte lernen, morgens und abends sein Gesicht mit einem Waschlappen oder einem kleinen Handtuch sanft zu waschen. Nicht vergessen, Ohren und Hals zu säubern! Mache die Morgen- und Abendhygiene zu einem selbstverständlichen Ritual, das Spaß macht!

Zur Pflege zarter Kinderhaut eignen sich milde Naturprodukte mit Kamille oder Ringelblume ausgezeichnet. Sind Allergien vorhanden, ist allerdings Vorsicht geboten. In der Regel reicht eine leichte Gesichtscreme, um die Kinderhaut vor Kälte und Wind zu schützen. An kalten Tagen ist eine Kälteschutzcreme ohne Wasser ratsam, bei Sonnenexposition ist unbedingt Sonnenschutz nötig. Am Strand, in den Bergen oder an anderen Orten mit intensiver Sonnenstrahlung empfiehlt sich UV-Kleidung.

Zur Pflege der Körperhaut gibt es rückfettende Öl- oder Cremebäder. Entscheide dich am besten für dermatologisch getestete Kinderprodukte und zertifizierte Naturkosmetik mit einer milden Formulierung. Parabene, Nanopartikel, Parfüm, aggressive Tenside sowie andere Reizstoffe sollten vermieden werden.

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Kinderhygiene: Kinder brauchen Routinen

Routinen vermitteln Kinder das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Sie wissen zu jedem Zeitpunkt, was zu tun ist und gewöhnen sich an einen gesunden Rhythmus. Du solltest deinem Kind möglichst früh die eigenständige Körperhygiene beibringen, damit es mit einem gesunden Verhältnis zu seinem Körper aufwächst und regelmäßige Rituale gewohnt wird.

Einmal in der Woche Finger- und Fußnägel schneiden sollte auch zur Routine gehören!


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.