Co-Sleeping: Welche Vor-und Nachteile hat es?

Viele Eltern sind absolut gegen das sogenannte Co-Sleeping. Damit ist gemeint, dass Kinder bei ihren Eltern schlafen. Sie sehen darin einen Verlust ihrer Privatsphäre und sind der Meinung, dass Einschlafschwierigkeiten die Folge sind. Befürworter glauben jedoch, dass sich eine Mutter durch das Co-Sleeping besser ausruhen kann, weil sie auf diese Weise ihr Kind stets in der Nähe hat und eine engere Verbindung aufgebaut wird.
Co-Sleeping: Welche Vor-und Nachteile hat es?

Letzte Aktualisierung: 16. Juli 2018

Co-Sleeping wird immer beliebter, gleichzeitig entsteht aber auch eine Debatte über die Vor-und Nachteile. Es gibt sowohl Befürworter, die ihre Kinder bei sich im Bett schlafen lassen, als auch absolute Gegner.

Ob alle Familienmitglieder im selben Bett schlafen oder nicht, sollte hier vom Standpunkt der Kinder aus betrachtet werden. Gibt es bestimmte Vorteile für die Kleinen?

Vorteil: Das Co-Sleeping erleichtert das Stillen und man hat das Kind ständig im Auge

Schläft das Kind im selben Bett, kann man sich sofort seinen Bedürfnissen widmen und muss nicht erst in einen anderen Raum gehen. Viele Mütter sehen einen Vorteil darin, wenn ihr Baby im selben Bett schläft wie sie, da sie es so jederzeit stillen können. Besonders in den ersten Lebensmonaten kann dies sehr hilfreich sein. Es ist daher nur logisch, dass viele Mütter das Co-Sleeping bevorzugen, da sie so ein wenig mehr Schlaf bekommen. Schließlich ist es immer von Vorteil, wenn sich sowohl das Baby als auch die Mutter ausruhen können. 

Nachteil: Kinder können sich von ihren Eltern abhängig machen

Ein Kind, das neben seinen Eltern schläft, fühlt sich sicherer und beschützt. Dies könnte jedoch für Kinder später einmal Schwierigkeiten verursachen, wenn sie alleine in ihrem Zimmer schlafen müssen.

Aus dieser Perspektive betrachtet, fühlen sich Kinder möglicherweise übermäßig geschützt und abhängig. Die Folge könnte sein, dass sie sich unwohl fühlen, wenn sie später in ihrem eigenen Zimmer schlafen sollen. In jedem Fall sollten Eltern darüber nachdenken, wie sie ihren Kindern bei der Überwindung ihrer Ängste helfen können.

Einige Experten sind der Meinung, dass das gemeinsame Schlafen in einem Bett zu Einschlafschwierigkeiten bei den Kindern führen kann. Sie brauchen nicht nur länger, um einen erholsamen Schlaf zu finden, sondern schlafen generell weniger und wachen häufiger nachts auf.

Mutter und Tochter beim Co-Sleeping

Vorteil: Schläft die ganze Familie im selben Bett, wirkt sich dies positiv auf die Gesundheit von Mutter und Kind aus

Es wird angenommen, dass Kinder, die neben ihren Müttern schlafen, dreimal mehr Milch trinken als diejenigen, die in getrennten Räumen schlafen. Hinzu kommt die Nähe, die es der Mutter ermöglicht, während der nächtlichen Pausen leichter wieder einzuschlafen.

Es wird vermutet, dass das Co-Sleeping dabei hilft, das Stadium des REM-Schlafes leichter zu erreichen. Eine schnelle Versorgung durch die Mutter würde das Einschlafen erleichtern.

Nachteil: Es können Risiken für das Baby entstehen

Ein Nachteil des Co-Sleepings ist, dass das Kind meistens zwischen den beiden Matratzen schläft. Dadurch entsteht immer ein gewisses Risiko, dass die Eltern ihm nicht genug Platz lassen. Haben sie zudem einen besonders tiefen Schlaf, kann die Gefahr noch größer werden.

Mit dem Wachstum reduziert sich auch der Platz des Kindes. Sowohl Eltern als auch Kinder schlafen unruhiger und können an Muskelschmerzen leiden. Dies hängt mit der ungesunden Körperhaltung durch den Platzmangel zusammen. Schlussendlich hängt alles von den Schlafgewohnheiten aller Beteiligten ab.

Vater und Baby beim Co-Sleeping

Vorteil: Die familiäre Bindung wird angeregt

In den meisten Fällen wirkt sich das gemeinsame Schlafen positiv auf die Familie aus. Die Wärme und der Kontakt sind zwei Elemente, die für die Methode des Co-Sleeping stehen.

Der ständige Körperkontakt verbindet Kinder und Eltern. Das Kind fühlt sich integriert und umsorgt. Auf diese Weise schafft man eine sehr enge Bindung. Das Co-Sleeping verbindet also die gesamte Familie miteinander.

Nachteil: Als Paar spürt man einen Verlust der Sexualität

Beide Partner sind tagsüber meist ziemlich beschäftigt. Nachts ist also der einzige Moment, indem man Zeit als Paar verbringen kann. Schläft allerdings ein Baby mit im Bett, reduziert sich die Zweisamkeit erheblich.

Kritiker behaupten, dass das Co-Sleeping zu einer Distanzierung des Partners bis hin zu einer Scheidung führen kann. Sollte man bemerken, dass man sich als Paar voneinander entfernt, gilt es etwas an der Situation zu ändern. In diesem Fall gewöhnt man sein Kind besser daran, im eigenen Zimmer zu schlafen. Der Verlust an Sexualität ist einer der Hauptnachteile des Co-Sleepings.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Agudelo Cañas, S. (2014). Papel de la lactancia materna en la respuesta al estrés: estudio comparativo y correlacional de los niveles de cortisol y alfa amilasa de madres y sus hijos lactantes con diferentes tipos de alimentación. Departamento de Ciencias Fisiológicas.
  • Ball, H. L., Hooker, E., & Kelly, P. J. (2000). Parent–infant co‐sleeping: fathers’ roles and perspectives. Infant and Child Development: An International Journal of Research and Practice, 9(2), 67-74. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/1522-7219(200006)9:2%3C67::AID-ICD209%3E3.0.CO;2-7
  • Camacho Game, M. G., & Guzmán Vega, A. C. (2018). Consecuencias Emocionales Derivadas del Colecho en Niños de 3 a 5 Años (Bachelor’s thesis, Universidad del Azuay). https://dspace.uazuay.edu.ec/bitstream/datos/8703/1/14362.pdf
  • del Carmen, P., Milagros, V., & Isabel, A. Colecho y muerte súbita, opinión de las familias. development, 110(1), 16-26. http://www.index-f.com/para/n25/pdf/048.pdf
  • González Rodríguez, C. (2011). El sueño en el primer año de vida:¿ cómo lo enfocamos?. Pediatría Atención Primaria, 13, 95-99. https://scielo.isciii.es/scielo.php?script=sci_arttext&pid=S1139-76322011000400010
  • Horsley T, Clifford T, Barrowman N, Bennett S, Yasdi F, Sampson M, et al. (2007). Benefits and harms associated with the practice of bed sharing. Arch Pediatr Ado- lesc Med. 2007;161:237-45.
  • Landa Rivera, L., Díaz-Gómez, M., Gómez Papi, A., Paricio Talayero, J. M., Pallás Alonso, C., Hernández Aguilar, M. T., … & Lasarte Velillas, J. J. (2012). El colecho favorece la práctica de la lactancia materna y no aumenta el riesgo de muerte súbita del lactante: Dormir con los padres. Pediatría Atención Primaria, 14(53), 53-60. http://scielo.isciii.es/pdf/pap/v14n53/revision1.pdf
  • Martin Martin, R., Sanchez Bayle, M., & Teruel de Francisco, M. C. (2017). El colecho en nuestro medio: estudio de casos y controles en las consultas pediátricas de Atención Primaria. Pediatría Atención Primaria, 19(73), 15-21. http://scielo.isciii.es/scielo.php?script=sci_arttext&pid=S1139-76322017000100003
  • Rana, Mandeep, Riffo Allende, Claudia, Mesa Latorre, Tomás, Rosso Astorga, Karina, & Torres, Alcy R. (2019). Sueño en los niños: fisiología y actualizacion de los últimos conocimientos. Medicina (Buenos Aires), 79 (Supl. 3), 25-28. http://www.scielo.org.ar/scielo.php?script=sci_arttext&pid=S0025-76802019000700007&lng=es&tlng=.
  • Rodríguez Villar, V., Moreno, M., & Navío, C. PRACTICANDO EL COLECHO. ASESORAMIENTO DE LA MATRONA. http://www.trances.es/papers/TCS%2005_3_6.pdf

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.