Wie kann man zu Kindern auf positive Art nein sagen?
Eine positive Kommunikation mit deinem Kind fördert nicht nur ein angenehmes Zusammenleben. Du ermöglichst deinem Nachwuchs damit auch, bessere soziale Beziehungen zu anderen Kindern zu haben. Deshalb haben wir heute ein paar Tipps für dich, damit du lernst, auf positive Art nein zu sagen.
Es gibt verschiedene positive Erziehungsmodelle, die eine gesunde Bindung durch konstruktive und liebevolle Kommunikation bezwecken.
Es ist viel einfacher, Kindern richtiges Verhalten beizubringen, wenn wir möglichst wenige Verneinungen im Alltag verwenden. Experten gehen davon aus, dass man dadurch auch viel bessere Ergebnisse erzielt, als wenn man ständig zu allem nein sagt: “Tu das nicht!”, “Renne nicht!”, “Berühre das nicht!”…
Vielleicht liegt dir das Nein ständig im Mund und du fühlst dich dadurch nicht nur unwohl, sondern verlierst auch schnell die Geduld und wirst frustriert.
Darüber hinaus darfst du nicht vergessen, dass deine Kinder dich nachahmen und auch ständig nein sagen werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, andere Techniken zu kennen, um auf positive Art zu antworten, auch wenn man Kindern etwas verbieten möchte.
Wärst du selbst nicht auch frustriert, wenn du immer ein “Nein” als Antwort bekommst? Das Kind wird dadurch eingeschränkt, weiß jedoch nicht warum. Es kann also keine konstruktive Perspektive erkennen, oder lernen, eine Lösung für Schwierigkeiten zu finden. Wenn du einfach nein sagst, ohne eine Erklärung zu geben, lernt dein Kind nicht, selbständig zu denken.
Auf positive Art nein sagen: Tipps für die Eltern
»Die Erziehung ist keine Vorbereitung auf das Leben. Die Erziehung ist das Leben!»
-John Dewey-
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Wenn du ständig das Wort “nein” wiederholst, gibst du deinem Kind eine negative Botschaft. Das heißt jedoch noch lange nicht, dass du immer “ja” sagen oder alles akzeptieren musst. Ganz im Gegenteil, es geht darum, sich positiv auszudrücken, um zu erreichen, was man möchte.
Wichtig ist, bei allen Entscheidungen ein Gleichgewicht zu finden. Damit förderst du das Bewusstsein und die Verantwortung deines Kindes über seine Handlungen, wobei es auch lernt, welche Konsequenzen daraus entstehen.
Es wird dadurch selbständiger und unabhängiger werden und kann auch ein gesundes Selbstwertgefühl entwickeln. Außerdem wird dein Kind so weniger Zornanfälle haben, wovon natürlich auch du sehr profitierst.
Versuche also, nicht ständig nein zu sagen, denn es gibt effektivere Alternativen. Bewahre dir dieses Wort nur für extreme Fälle auf! Folgende Tipps können dir helfen, auf positive Art zu deinem Ziel zu kommen:
- Gib deinem Kind immer eine Alternative. Sag ihm nicht einfach, dass es etwas nicht tun darf, sondern mach deinem Kind den Vorschlag, etwas anderes zu tun.
- Erkläre deinem Kind, was passieren könnte, wenn es so weitermacht. Kinder müssen die Konsequenzen ihrer Handlungen verstehen lernen.
- Erstelle einige Verhaltensregeln, an die sich dein Kind halten muss und erkläre ihm auch, warum das so ist. Verbiete ihm nicht definitiv alle Süßigkeiten oder den Fernseher, sondern erkläre ihm, welche Folgen gewisse Dinge haben und warum diese eingeschränkt werden. So lernt es besser, sich selbst zu kontrollieren.
- Verschiebe seine Bitte auf einen anderen Zeitpunkt. Wenn dein Kind beispielsweise mit dir spielen möchte, du jedoch gerade keine Zeit hast, erkläre ihm das. Sag ihm, dass du zu einem anderen Zeitpunkt mit ihm spielen wirst und erfülle dein Versprechen!
Eine positive Erziehung ist einfacher und hilft, bessere Menschen für die Zukunft zu erziehen. Das Geheimnis heißt Geduld!
Auf positive Art mit anderen Kindern sprechen
Die Strategien einer positiven Erziehung haben verschiedenste Vorteile. Ein sehr wichtiger Aspekt dabei ist die Interaktion mit anderen Kindern (Geschwister, Cousins und Cousinen, Mitschüler, Freunde…).
Wenn das Kind ein harmonisches Familienleben erlebt und an einer konstruktiven Kommunikation teilnimmt, wird es dieses Modell auch verwenden, um mit Gleichaltrigen in Kontakt zu treten. Es kann also im Spiel und durch gesundes Verhalten gute Beziehungen aufbauen.
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Kinder gewöhnen sich damit auch daran, aggressive Verhaltensweisen in der Schule abzulehen. Wenn sie sehen, dass ein Mitschüler nicht richtig reagiert, werden sie nicht auf ihn eingehen, oder vielleicht sogar fragen: “Was ist mit ihm los?”, “Warum macht er das?”
Diese Fragen kannst du auch nutzen, um mit deinem Kind zusammen über gewisse Situationen nachzudenken, wobei du natürlich das Alter deines Kindes berücksichtigen musst. Du kannst ihm im Gespräch Werkzeuge mitgeben, um Dinge besser zu verstehen und folglich richtig handeln zu können.
Zeige ihm, wie man auf positive Art mit anderen Kindern Beziehungen aufbauen kann. Denn so kann es definitiv mit der ständigen Negativität Schluss machen und eine freundschaftliche Umgebung erreichen. Dadurch werden ihm auch Lernprozesse leichter von der Hand gehen.
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