Sinn für Humor: Babys lernen das Lachen von uns

Von unseren ersten Monaten nach der Geburt an lernen wir, indem wir unsere Eltern imitieren und ihre Reaktionen in unterschiedlichen Situationen nachahmen.
Sinn für Humor: Babys lernen das Lachen von uns
María Alejandra Castro Arbeláez

Geprüft und freigegeben von der Psychologin María Alejandra Castro Arbeláez.

Geschrieben von Zuleyvic Adriana Cuicas

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Den Sinn für Humor haben wir alle von unseren Eltern gelernt. Dieser Prozess beginnt im Alter von 6 Monaten. Zu diesem Zeitpunkt erleben Babys die emotionalen Reaktionen der Eltern, wie beispielsweise das Lachen, bewusst.

Wenn der Vater eines 6 Monate alten Kindes eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber einem bestimmten Ereignis zeigt, wird das Baby es wahrscheinlich auch zeigen. Lachen die Eltern hingegen laut, werden die Babys fasziniert sein und dasselbe tun.

Eine Studie der British Psychological Association (BPS, zu Deutsch: Britische Psychologische Vereinigung), die von einem Expertenteam durchgeführt wurde, zeigt, dass ein Baby im Alter von 6 Monaten immer noch nicht entscheiden kann, ob etwas Spaß macht oder nicht. Deshalb orientiert es sich an der Reaktion seiner Eltern, und was am Faszinierendsten ist: Es kopiert sie.

So entwickelt sich der Sinn für Humor

Für die Entwicklung dieses Tests wählten Experten, darunter Gina Mireault vom Johnson State College und John Sparrow von der University of New Hampshire, Babys zwischen 6 und 12 Monaten. Alle Kinder nahmen an dem Experiment mit ihren Eltern teil. Dabei zeigten die Forscher ihnen kuriose und absurde Szenen, die die Eltern zum Lachen brachten.

Die Babys beobachteten die komischen Szenen mit einem Hauch Gleichgültigkeit, drehten sich dann zu ihren Eltern oder sahen auf, sobald diese lachten und schauten in ihre Gesichter. Als sie dort ein Lachen sahen, begannen auch die Babys zu lachen.

Wann entwickeln Babys ihren Sinn für Humor?

Auf diese Weise entwickelt sich der Sinn für Humor, so die Forscher. Babys zwischen 6 und 12 Monaten suchten nach der Reaktion ihrer Eltern, was als “soziale Referenz” bezeichnet wird.

Die Ärzte entdeckten, dass die Reaktionen der Babys nach sechs Monaten in gewisser Weise von den Reaktionen der Eltern abhingen, besonders wenn sie lachten.

Wohingegen Babys ab einem Jahr ihren eigenen Humor zeigten. Diese Kinder suchten nicht mehr nach den Reaktionen ihrer Eltern. Sie beobachteten aufmerksam die komische Situation und begannen zu lachen.

Die Forscher folgerten, dass der Sinn für Humor nicht vererbt, sondern erlernt wird. Weder das typische Lachen von Babys noch die schlechte Laune sind angeboren. In Wirklichkeit müssen die Eltern viel mit all dem zu tun haben, da ein Baby ihre Emotionen nachahmt.

Lachen ist für die Entwicklung deiner Kinder wichtig

Für viele scheint Humor ein frivoles Thema zu sein, aber das ist es nicht. Tatsächlich ist es ein sehr interessantes und ernsthaftes Mittel, um die Entwicklung von Säuglingen zu verstehen und was ihre sozialen Bezugspunkte sind.

Auf diese Weise werden die Eltern für die Forscher dieser Studie zu einer wichtigen Quelle, aus der die Babys emotionale Informationen entnehmen. Sie sind zudem ein außergewöhnliches Mittel, um die emotionale und soziale Entwicklung von Kindern zu verstehen.

Vererben wir unseren Sinn für Humor?

Daraus ergeben sich ein paar Fragen, wie zum Beispiel: Warum Brüder dann so verschieden sein können. Warum ist man an einem Tag fröhlich und an einem anderen sehr ernst? Laut Experten lautet die Antwort: Gute Laune wird nicht vererbt, sondern gelernt, aber das Temperament selbst ist angeboren und hängt wiederum von anderen Faktoren wie der Persönlichkeit, dem Selbstwertgefühl und dem Charakter ab.

Ärzte sind sich sicher, dass es viele Vorteile gibt, wenn man ein Leben voller guter Laune führt. Wer gute Laune hat, zieht positive Situationen und Menschen an. Außerdem entwickelt sie Empathie bei einem Kind und hilft ihm im Umgang mit anderen Kindern.

Gute Laune und lachen erhöht das Vertrauen des Kindes. Es fördert seine Intelligenz und hilft ihm, mit schwierigen Situationen schneller fertig zu werden. Versuche also, vor deinem Kind eine positive Ausstrahlung zu haben, damit es das Beste von dir nachahmen kann, besonders weil du sein emotionaler Wegweiser in den ersten Lebensmonaten bist.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.