Känguru-Methode für Frühchen: Kraft durch Liebe
Wir Menschen sind Teil der Natur und wir können viel von ihr lernen. So hat die Natur den Müttern den Mutterinstinkt gegeben. Und dieser sagt den Frauen, die Mütter sind, dass ihr Baby ihre Berührung und die Wärme ihrer Haut braucht. Daher ist Körperkontakt fundamental bei der Känguru-Methode für Frühchen.
Dein Baby muss spüren, dass es ein Teil von dir ist. Denn es braucht die Sicherheit, die dein Geruch und deine Hände ihm geben. Auch muss es deinen Herzschlag hören, um sich zu beruhigen. Genau wie zu der Zeit, als es noch in deinem Bauch war.
Diese Art der Pflege und Versorgung von neugeborenen Babys bringt zahlreiche positive Auswirkungen mit sich. Vor allem wird die Känguru-Methode für Frühchen angewendet.
Was ist die Känguru-Methode für Frühchen?
Die Känguru-Methode für Frühchen ist der beste Weg für Mütter, ihren Frühgeborenen Liebe zu geben. Denn gerade die brauchen sie, um sich gut weiterzuentwickeln und stark zu werden.
Einst lagen Frühchen häufig nur in Brutkästen. Und die Eltern ließ man aus Angst vor Infektionen nicht in ihre Nähe. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei. Denn ein Neugeborenes braucht doch vor allem seine Mutter bzw. seine Eltern.
Nicht nur, um die Bindung herzustellen. Auch, um sich in den ersten Lebenswochen besser entwickeln zu können.
Die Känguru-Methode für Frühchen wird angewendet, wenn ein zu früh geborenes Baby einen Brutkasten benötigt. Aber auch für alle anderen Neugeborenen ist sie eine wunderbare Sache.
Heutzutage müssen dafür beide Eltern mehrmals täglich ins Krankenhaus kommen. Dort können sie dann ihr Baby auf den Arm nehmen und es sich auf die nackte Brust legen.
Dadurch entsteht der direkte Hautkontakt zwischen Kind und dem jeweiligen Elternteil. Genau wie bei einem Kängurubaby im Beutel seiner Mutter. Daher kommt auch der Name der Methode.
Ein Lesetipp: Gesundheitliche Probleme bei Frühchen
Die Känguru-Methode für Frühchen ist emotional wichtig für Mutter und Kind
Eine Mutter möchte nach der Entbindung eigentlich nur das Eine: ihr Baby so oft und so lange in den Armen zu halten, wie sie es als notwendig empfindet.
Denn so kann sie es ganz nah bei sich spüren. Und sie kann ihm vom ersten Moment seines Lebens an ihre Wärme geben. Nimmt man ihr diese Möglichkeit, leidet die Mutter meist schreckliche Qualen.
Daher ist die Känguru-Methode für Frühchen einerseits für das emotionale Wohlergehen der Mutter positiv und notwendig. Dasselbe gilt aber auch für das Baby.
Bei Neugeborenen, bei denen die Känguru-Methode für Frühchen angewendet wurde, sieht man zahlreiche positive Auswirkungen:
So haben sie höhere Abwehrkräfte. Auch atmen sie besser. Und ihre Körpertemperatur ist in der Regel stabiler. Außerdem nehmen sie schneller zu. Nicht zuletzt sind sie spürbar glücklicher.
Das kommt sicher nicht von ungefähr. Denn natürlich kann ein Brutkasten und gutes medizinisches Personal für das Überleben eines Frühgeborenen sorgen. Aber die Ärzte oder KrankenpflegerInnen haben ja keine emotionale Bindung zum Baby. Zumindest keine, die sich mit der Liebe der Eltern vergleichen ließe.
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Nicht nur Frühchen brauchen die Känguru-Methode
Es ist zwar richtig, dass die Känguru-Methode für Frühchen besonders zu empfehlen ist. Aber im Grunde brauchen alle Neugeborenen diesen engen Kontakt zu ihrer Mutter. Denn sobald sie hier auf der Welt sind, haben die neuen Erdenbürger das dringende Bedürfnis nach der mütterlichen Sicherheit und Geborgenheit.
Durch den direkten Hautkontakt, bei dem das Baby auf der Brust der Mutter liegt, stabilisiert sich der Zustand des Kindes besser als in einem Brutkasten oder einem beheizten Kinderbett.
Das Baby wird ruhig, wenn es den Herzschlag seiner Mutter hört. Auch ihr Geruch und der Klang ihrer Stimme beruhigen das Kleine.
Der Atem der Mutter regt die Atmung des Babys an. Und die Körperwärme der Mutter hilft bei der Regulierung der Körpertemperatur des Neugeborenen. Tatsächlich erhöht sich die Temperatur der Brust der Mutter um zwei Grad, um das Kleine zu wärmen.
Dazu kommt es aufgrund der thermischen Synchronisation zwischen Mutter und Kind. Darüber hinaus wird das frühzeitige Stillen gefördert, bei dem das Baby das so genannte Kolostrum, also die erste Muttermilch, zu sich nimmt.
All dies macht die ersten Erfahrung des Neugeborenen außerhalb des Mutterbauchs etwas einfacher und sanfter. Und es kann sich willkommen und zu Hause fühlen.
Die Känguru-Methode für Frühchen ist auch für Väter!
Sicher ist etwas dran an der Meinung, dass von Natur aus erstmal vor allem die Mutter diejenige ist, die die Känguru-Methode anwenden wird. Denn sie ist es ja, die das Baby während der neun Monate der Schwangerschaft in sich getragen hat.
Doch man sollte auf keinen Fall vergessen, dass auch der Vater bei der ganzen Sache eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Denn die Stimme des Vaters ist ebenso vertraut wie die der Mutter. Und sie hat ebenso entspannende Wirkung auf das Baby.
Genauso kann auch der Vater helfen, für eine gute Körpertemperatur des Kindes zu sorgen. Darüber hinaus sollte das Kleine ja auch eine emotionale Bindung zu beiden Elternteilen aufbauen.
Daher hat der frühe Körperkontakt bei der Känguru-Methode für die ganze Familie positive Auswirkungen.
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