Wer behauptet, einen Kaiserschnitt bekommen sei einfach?
In gewissen Situationen ist einen Kaiserschnitt bekommen die sicherste Vorgehensweise, wenn es Komplikationen mit der vaginalen Geburt gibt.
In vielen Fällen weiß die Mutter vorher noch gar nicht, dass ihr Kind durch einen Kaiserschnitt geboren werden wird und manchmal erleiden sie dabei große Angst und Schmerzen.
Das mentale und körperliche Leiden steigt mit jeder Minute. Niemand ist erleichtert darüber zu hören, dass er einen Kaiserschnitt bekommen muss.
Stundenlang auf einer Bahre zu liegen, voller Schmerzen und Angst und dabei Worte zu hören die dich verängstigen, ist nicht einfach. Allerdings ist das noch der einfache Teil der Prozedur, denn zum OP Saal zu gehen ist kein Zuckerschlecken.
Unglücklicherweise werden Frauen auch noch dafür kritisiert auf diese Art zu gebären. Als ob wir engstirnig seien und den einfachen Ausweg gesucht hätten.
Manche Leute denken, dass wir eigentlich natürlich gebären könnten aber die komfortablere Lösung gewählt hätten. Doch das ist ganz und gar nicht wahr.
Ganz egal – selbst wenn dies der Fall ist, wäre es immer noch unsere Entscheidung. Es ist ein modernes Verfahren, welches wir wählen können, wenn wir wollen. Die Gründe sich für einen Kaiserschnitt zu entscheiden, können nur wir kennen.
Einen Kaiserschnitt bekommen macht dich nicht weniger zu einer Mutter
Aus einigen Gründen kritisieren viele Leute, sogar Frauen, andere Frauen die einen Kaiserschnitt hatten. Er wird als der einfache Weg angesehen, den einige wählen, um die Komplikationen und Schrecken der vaginalen Geburt zu vermeiden.
Auf andere Mütter, die auf diese Weise ein Kind bekommen haben, herab zu schauen, ist fehl am Platz und ungerecht.
Manche Leute glauben sie seien mehr Mutter als andere, aus dem einfachen Grund, dass sie vaginal geboren haben. Aber das ist nicht der Fall. Einen Kaiserschnitt bekommen ist nicht einfacher.
Alle Aspekte einer Operation können riskant, angsteinflößend und komplex sein. Natürlich würden wir es alle bevorzugen, eine stressfreie und sorgenfreie Geburt zu haben, aber das liegt nicht immer in unserer Macht.
Die Wahrheit ist, wenn eine Mutter diese Option wählt, ist das ihre Entscheidung. Die Ärzte, die dazu ausgebildet sind, sind da, um diese Operation durchzuführen.
Wenn die Risiken größer sind, ist das unsere Sache und niemand sollte seine Meinung dazu in einer niederträchtigen Art äußern.
Die Erholung von einem Kaiserschnitt dauert länger als die von einer normalen Geburt, welche meist nur eine Nacht dauert. Mehrere Wochen benötigst du die Hilfe deines Partners und anderer Verwandten, um für dein Baby sorgen zu können.
Aufstehen, Husten, Niesen oder Lachen wird alles sehr schmerzhaft sein.
Deshalb ist es ratsam ein Kissen zu haben, um den Einschnitt zu stützen und die Nähte von Reißen abzuhalten. Die Hebamme wird dir auch helfen und nach dir sehen.
Erholung von einem Kaiserschnitt dauert länger
Wir können nachvollziehen, dass einige Leute eine schlechte Meinung von einem Kaiserschnitt haben, weil er gefährlicher und komplizierter erscheint und nicht, weil er einfacher ist.
Der Körper einer Frau benötigt länger, um sich von einem Kaiserschnitt zu erholen, aber es bestehen auch Gefahren während einer natürlichen Geburt.
Obwohl viele Mütter das nicht wissen, tut vieles nach einem Kaiserschnitt zunächst weh. Es ist üblich, dass sich Gase im Magen sammeln. Der Hauptgrund dafür ist, dass die Gedärme nach der Operation untätig sind.
Wenn du darunter leidest, kann es hilfreich sein aufzustehen und dich zu bewegen. Kleine Schritte zum Badezimmer zum Beispiel.
Dich zu bewegen, ohne dich zu überanstrengen, kann Blutklumpen vorbeugen. Sich geschwollen und wund zu fühlen ist normal während der ersten Tage. Eine gute Pflege zu Hause ist der beste Weg zur Erholung.
Du solltet auch regelmäßig urinieren, so dass deine Blase nicht auf die Wunde drückt. Abhängig davon was dein Arzt dir sagt, werden die Nähte entfernt.
Das kann bereits einige Tage nach dem Eingriff geschehen, oder wenn deine Wunde mehr Zeit zur Heilung benötigt, wird dein Arzt dich darüber informieren.
In den folgenden Fällen solltest du darüber nachdenken deinen Arzt anzurufen:
- Wenn der Schmerz schlimmer wird
- Bei Fieber
- Wenn du beim Urinieren Schmerzen oder ein Brennen spürst
- Wenn der Bereich um den Eingriff geschwollen oder rot ist
Es wäre schön, wenn du deine Zeit ruhend verbringen könntest, aber du musst herumlaufen, um der Wunde bei der Heilung zu helfen. Zusätzlich hilft dir herumlaufen dabei, Blutklumpen und andere Komplikationen nach einem Kaiserschnitt zu vermeiden.
Du solltest es in den ersten Tagen nicht übertreiben und dich Stückchen für Stückchen erholen. Reguliere deine körperlichen Aktivitäten, bis dein Arzt dir erlaubt kleinere Übungen durchzuführen.