Vorwehen und Geburtswehen unterscheiden: 4 Tipps
Der Geburtstermin steht kurz bevor und du leidest bereits an Wehen, bist dir jedoch nicht sicher, um es sich um Vorwehen oder Geburtswehen handelt? Dann lies weiter, denn du findest hier nützliche Tipps, die dir helfen, die Art der Kontraktionen zu unterscheiden.
Wann beginnt die Geburt? Wie weiß ich, ob es Vorwehen, Übungswehen oder bereits Geburtswehen sind und ich ins Krankenhaus muss? Bei vielen Frauen führt diese Unsicherheit zu Stress. Deshalb ist es wichtig, verschiedene Arten von Kontraktionen zu unterscheiden.
Es ist ganz normal, Angst zu haben, insbesondere bei der Geburt des ersten Kindes, wenn alles neu ist. Wir erklären dir anschließend, wie du die unterschiedlichen Wehenarten unterscheiden kannst.
Falsche Wehen, Vorwehen, Geburtswehen…
Man unterscheidet im Allgmeinen sechs verschiedene Arten von Kontraktionen, die wir in zwei Gruppen klassifizieren: falsche Wehen und Geburtswehen.
Als falsche Wehen bezeichnet man jene, die die Geburt nicht einleiten, auch wenn sie eine vorbereitende Funktion haben können.
- Übungswehen: Dazu kommt es meist ab dem achten Schwangerschaftsmonat, da der Oxytocinspiegel steigt und die Progesteronwerte sinken. Du spürst leichte Kontraktionen, die auch als Braxton-Hicks-Kontraktionen bezeichnet werden und die Gebärmutter auf die Geburtswehen vorbereiten.
- Vorwehen entstehen in den letzten zwei Wochen der Schwangerschaft. Sie schieben das Kind in das Becken der Mutter und provozieren auch den Abgang des Schleimpfropfes. Sie dauern zwischen 15 und 20 Sekunden und sind im unteren Bauchbereich und in der Leistengegend zu spüren. Man spricht häufig auch von Senkwehen.
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Geburtswehen leiten die Geburt ein und sind auch danach vorhanden.
- Die Eröffnungswehen leiten die Geburt ein und sorgen für die Erweiterung des Muttermundes. Sie dauern ungefähr 20 Sekunden lang und werden immer intensiver und schneller. Sobald es alle 10 Minuten zu Wehen kommt, muss die werdende Mutter in die Klinik gabracht werden.
- Presswehen befördern das Kind zum Beckenausgang. Sie dauern bis zu eineinhalb Minuten lang und treten konstant auf. Sie sind intensiv und drücken das Baby zum Ausgang der Vagina. Kurz danach hält die Mutter ihr Kind zum ersten Mal im Arm.
- Nachgeburtswehen helfen, die Plazenta abzustoßen. Man spricht auch von der Nachgeburt. Diese Kontraktionen sind weniger schmerzhaft als die Presswehen.
- Postpartale Wehen erfolgen am Tag nach der Geburt. Damit zieht sich die Gebärmutter zusammen und es kommt zur Rückbildung, wodurch die Gebärmutter allmählich wieder ihre normale Größe erreicht un die inneren Organe wieder ihren normalen Platz finden.
Wie kann man falsche Wehen, Vorwehen und Geburtswehen unterscheiden?
Indem du verschiedene Anzeichen beobachtest, kannst du die unterschiedlichen Wehenarten unterscheiden. Achte insbesondere auf folgende Aspekte:
Schmerzen
- Falsche Wehen sind meist zwar unangenehm, doch nicht besonders schmerzhaft. Dabei verhärtet sich der Bauchbereich, doch durch die Änderung der Position gehen die Wehen vorüber.
- Geburtswehen hingegen verursachen intensive Schmerzen. Auch in diesem Fall verhärtet sich der Bauchbereich, doch die Schmerzen vergehen nicht durch eine Veränderung der Lage oder durch Gehen.
Häufigkeit
- Falsche Wehen sind nicht rhythmisch. Zwar können Braxton-Hicks-Wehen in den Wochen vor der Geburt häufiger auftreten, doch sie folgen keinem regelmäßigen Muster.
- Geburtswehen laufen in rhythmischer Folge ab. Sie werden immer häufiger und länger.
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Ort
- Falsche Wehen machen sich im unteren Bauchbereich bemerkbar.
- Geburtswehen sind meist als Schmerz zu erkennen, der im Rückenbereich beginnt und sich bis zum unteren Bauchbereich ausdehnt.
Intensität
- Falsche Wehen dauern normalerweise nicht länger als 15 bis 20 Sekunden lang.
- Doch die Geburtskontraktionen können kurz vor der Geburt des Kindes 90 Sekunden lang anhalten.
Wenn die Wehen sehr schmerzhaft sind, der Geburtstermin jedoch noch nicht erreicht ist, könnte es sich um eine Frühgeburt handeln.
Doch dabei muss auch berücksichtigt werden, dass jede Frau anders ist. Manche Frauen spüren die falschen Wehen überhaupt nicht, andere empfinden sie als sehr schmerzhaft.
Bei Zweifeln solltest du auf jeden Fall zum Arzt gehen, damit dieser feststellen kann, ob es sich um falschen Alarm oder tatsächlich um Geburtswehen handelt und dein Kind schon unterwegs ist.