Tipps von Maria Montessori zur Erziehung unabhängiger Kinder

Wenn sich ein Kind sicher fühlt, wird es allmählich aufhören nach Anerkennung der Leute, die es trifft, zu suchen. Diese Idee von Maria Montessori ist ein Beispiel dafür, wie du deinem Kind helfen kannst, nicht nur unabhängiger, sondern auch glücklicher zu werden.
Tipps von Maria Montessori zur Erziehung unabhängiger Kinder
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 26. September 2022

Allerdings folgen heutzutage immer noch wenig Leute diesen pädagogische Grundsätzen, welche uns von der berühmten italienischen Philosophin und Lehrerin Maria Montessor i hinterlassen wurde.

Kinder ihr eigenes Lernen gestalten und ihre Fähigkeiten selber entdecken zu lassen, ist für viele nicht normal. 

Aber du musst es aus der richtigen Perspektive betrachten. Es geht nicht darum “komplett loszulassen und den Kindern totale Freiheit zu geben”.

Als Erwachsene sind wir die Wegweiser, die den Kindern helfen können, alles zu entdecken, was in ihren Möglichkeiten liegt. Jedes Kind hat seine eigene Lerngeschwindigkeit und Bedürfnisse. Man muss nur respektvoll und instinktiv nach diesen Bedürfnissen handeln, damit Kinder sich harmonisch und vor allem glücklich entwickeln.

Auf der anderen Seite willst du, dass dein Kind lernt, verantwortungsvoll und unabhängig zu sein. Wenn wir von Unabhängigkeit sprechen, meinen wir nicht, dass Sechsjährige sich wie Zehnjährige verhalten sollen.

Was du für dein Kind willst, ist, dass es Verantwortung übernehmen und die entsprechenden Verantwortungen in jedem Alter akzeptieren kann. 

Dahin zu kommen ist eine Aufgabe und du als Mutter oder Vater wirst auf dem Weg dorthin mit deinem Kind wachsen.

Der Schlüssel zur Erziehung unabhängiger Kinder nach Maria Montessori

Maria Montessori - Montessori

Wir fangen damit an, dir diesen einfachen und beachtenswerten Ratschlag zu geben: Wenn du ein unabhängiges Kind willst, ermögliche ihm etwas Selbstständigkeit. Wir wissen, dass das Stichwort “Selbstständigkeit” für viele Mütter und Väter ein Problem darstellen kann.

Heißt das, ich soll ihm alle Freiheiten geben, die es fordert? Ganz und gar nicht. Es geht darum, deinem Kind zu vertrauen und ihm zu erlauben, entsprechend seines Alters und seines eigenen individuellen Charakters, zu wachsen.

Es gibt Mütter und Väter, die danach streben ihren Kindern jeden Tag das Beste zu geben. Sie kümmern sich um alles für ihre Kinder. Sie binden ihre Schuhe, räumen ihre Spielsachen weg, packen ihre Schultasche, kämmen ihre Haare, ziehen sie an, …

Es kommt eine Zeit, wo deine Kinder sich von der Nabelschnur trennen müssen und aufhören müssen Babys zu sein, um Kinder werden zu können. So etwas wird sie sicherlich dazu bringen, ihre eigenen Ansprüche zu stellen.

Daher gibt es nichts Besseres, als es ihnen von Anfang an klar zu machen: Erwachsen zu werden und unabhängig zu sein, bedeutet, Verantwortung zu übernehmen und um Verantwortung zu übernehmen, muss man beweisen, wozu man in der Lage ist. 

Hier sind einige Strategien, die sich auf die Methoden von Maria Montessori berufen:

Für Kinder zwischen 2 und 3

Maria Montessori hat sogenannte sensitive Perioden geschaffen. Das sind Momente, in denen dein Kind das maximale Lernpotential hat und in denen es am aufnahmefähigsten ist. Als Eltern sind das die besten Gelegenheiten sie anzuleiten.

  • Das zweite und dritte Lebensjahr deines Kindes ist ganz besonders. Es fängt an zu kommunizieren, fragt nach Dingen, entdeckt seine Welt und will alles anfassen.
  • Dies ist der perfekte Zeitpunkt, um ihm seine ersten Aufgaben zu geben. Trotzdem sollten Kinder dabei immer noch von uns beaufsichtigt werden.
  • Sie können anfangen sich selber anzuziehen; Sie sollten lernen ihre Spielsachen selber aufzuräumen, den Tisch zu decken, Verantwortung für ihre Sachen zu übernehmen und darauf aufzupassen, so dass sie nicht kaputt gehen.
  • Es ist notwendig, dass du sie an Aufgaben im Haus teilhaben lässt. Dein Kind ist ein Teil des Haushaltes und muss verstehen, dass alle Familienmitglieder Aufgaben haben.
Maria Montessori - kinder

4- und 6-Jährige

Ein grundlegender Rat, wenn deine Kinder dieses Alter erreichen, ist, dass du dein Zuhause an sie anpasst. Innerhalb ihrer Möglichkeiten können sie viele Dinge erledigen.

  • Zum Beispiel kannst du einen Hocker für das Badezimmer besorgen, damit sie anfangen können sich ihre Haare selber zu kämmen, ihre Zähne selber zu putzen und sich selbst versorgen können.
  • Maria Montessori empfiehlt, dass jedes Kind sich in Bereichen seines täglichen Lebens entwickeln können soll. Also ist es ideal, wenn dein Kind in diesem Alter anfängt, Dinge in der Küche zu erledigen (unter Aufsicht). Es kann zum Beispiel sein eigenes Frühstück zubereiten, sich eine Schüssel Müsli oder einen Salat machen, …
  • Sie sollen spüren, dass sie auf eine nützliche und sichere Weise mitwirken können, damit sie sehen, dass sie viele Dinge selbstständig und gut erledigen können.

Um deinem Kind zu ermöglichen sich unabhängig zu fühlen, ist es notwendig, dass du es mit positiven Verstärkungen unterstützt. Positive emotionale Unterstützung hilft ihm, glücklich und sicher heranzuwachsen.

Kinder zwischen 7 und 8 Jahren

Zwischen 2 und 8 Jahren macht ein Kind die wichtigsten entwicklungstechnischen Fortschritte in seinem Leben. Während dieser Phase müssen Kinder ihr Selbstvertrauen, die Wurzel ihrer Identität, und vor allem die Selbstgenügsamkeit entwickeln, mit der sie weiterwachsen, sich nützlich, fähig und unabhängig fühlen können.

  • Zwischen 7 und 8 Jahren können Kinder viele Dinge tun. Allerdings werden sie manchmal denken, dass sie mehr tun können, als ihnen möglich ist. Es ist wichtig sie zu ermutigen aber ihnen auch gute Ratschläge zu geben.
  • In diesem Alter sollte dein Kind komplett selbst für seine Sachen verantwortlich sein. Zuhause und in der Schule. Es muss dir auch zeigen, dass du ihm vertrauen kannst. Beruhend auf diesem Vertrauen wird dein Kind mehr Freiheiten bekommen.

Gleichzeitig musst du etwas anderes Grundlegendes beachten. Nicht alle Kinder entwickeln sich gleich. Darum werden bestimmte Verantwortungen nicht auf Kinder übertragen, die noch nicht in der Lage sind sie zu handhaben. 

Nichts sollte erzwungen werden. Wenn ein Achtjähriger zum Beispiel sehr vergesslich, unruhig und unkonzentriert ist, kannst du ihm nicht die Aufgabe übertragen, jeden Tag sein Pausenbrot zuzubereiten und in seine Tasche zu packen. Er wird es sehr wahrscheinlich vergessen.

Du musst ihn überwachen und zwar diskret und liebevoll. Stück für Stück, wird er jeden Tag reifer werden und selbstständig zunehmend mehr Dinge erreichen. 


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