Affenpocken (Mpox) in der Schwangerschaft?
Es gibt nur sehr wenige Informationen über Affenpocken (seit 2022 empfiehlt die WHO die Bezeichnung Mpox) während der Schwangerschaft. Es gibt jedoch einige wichtige Punkte, die du beachten solltest, um den Ausbruch der Krankheit oder Komplikationen während dieser neun Monate zu vermeiden. Hier findest du alles, was du aktuell darüber wissen solltest.
Was sind Affenpocken (Mpox)?
Affenpocken sind eine Viruserkrankung, die den bekannten Pocken sehr ähnlich ist. Das Virus verursacht Juckreiz, Fieber, geschwollene Lymphknoten und Hautausschläge, die an verschiedenen Stellen auftreten können.
Es gibt zwei Varianten des Affenpockenvirus:
- Das Kongobecken-Virus
- Das Westafrikanische Virus
Die Krankheit wurde erstmals 1958 nach einem Ausbruch bei Versuchsaffen festgestellt. Daher der Name “Affenpocken”. Im Jahr 2022 erklärte die Weltgesundheitsorganisation den Ausbruch der Krankheit offiziell zu einer gesundheitlichen Notlage von internationaler Bedeutung.
Diese jüngste Form der Pocken gilt als zoonotisch. Das bedeutet, dass sie vom Tier auf den Menschen und umgekehrt übertragen werden kann. Sie kann aber auch von Mensch zu Mensch übertragen werden.
Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit dem Virus über Blut, Körperflüssigkeiten, Tröpfchen aus den Atemwegen oder Haut- und Schleimhautverletzungen. Nach einer Veröffentlichung der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) kann das Affenpockenvirus auch durch Intimkontakt übertragen werden.
Die Symptome und die Behandlung der Affenpocken (Mpox)
Die Symptome der verschiedenen Arten von Affenpocken sind sehr ähnlich. Allerdings verlaufen die Symptome der Affenpocken meist milder. Nach dem ersten Kontakt mit dem Virus dauert es 6 bis 13 Tage, bis die ersten Symptome auftreten. Dieser Zeitraum kann aber auch zwischen 5 und 21 Tagen variieren.
Die ersten Symptome können wie folgt aussehen:
- Fieber
- Schmerzen im unteren Rücken
- Abgeschlagenheit
- Muskelschmerzen
- Kopfschmerzen
- Schüttelfrost
- Geschwollene Lymphknoten
Am häufigsten betroffene Regionen
Nach Beginn des Fiebers, ca. 3 Tage später, setzt der Ausschlag ein und betrifft folgende Regionen:
- Gesicht
- Handflächen
- Fußsohlen
- Mund
- Augen, einschließlich der Hornhaut und der Bindehaut
- Genitalien
Hautläsionen, die mit dem Affenpockenvirus in Verbindung gebracht werden, treten in folgender Reihenfolge auf: Flecken, Papeln, Bläschen, Pusteln und Krusten. Nach dem Eintrocknen fällt die Kruste schließlich ab. Die Symptome halten in der Regel 2 bis 4 Wochen an und verschwinden ohne Behandlung. Es gibt keine spezifischen Behandlungsmöglichkeiten, nur Medikamente, die die Symptome lindern und die Ausbreitung des Virus verhindern.
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Können Schwangere gegen Affenpocken (Mpox) geimpft werden?
Laut WHO verhindert der Impfstoff zu 85 % den Ausbruch der Affenpocken. Daher können Personen, die in jungen Jahren die Impfung gegen Affenpocken erhalten haben, leichte Symptome entwickeln, wenn sie mit dem Virus in Kontakt kommen.
Mehrere Impfstoffe werden weltweit zur Vorbeugung der Krankheit in Betracht gezogen. Die STIKO empfiehlt die Impfung mit IMVANEX® und JYNNEOS®. Verabreichung des Impfstoffs ACAM2000 ist jedoch kontraindiziert, da die Möglichkeit einer Infektion und von Geburtsfehlern beim Fötus besteht. Frauen, die mit diesem Impfstoff geimpft wurden, wird empfohlen, mindestens vier Wochen lang nicht schwanger zu werden.
Der Impfstoff JYNNEOS® ist der am häufigsten empfohlene Impfstoff gegen Affenpocken während der Schwangerschaft. Er ist erwiesenermaßen wirksam und schützt vor einer Infektion. Zusätzlich empfiehlt die CDC, sich häufig die Hände zu waschen und den direkten Kontakt mit infizierten Personen oder Gegenständen zu vermeiden, um eine Ansteckung zu verhindern.
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Die Risiken der Affenpocken (Mpox) in der Schwangerschaft
Komplikationen der Affenpocken können sein
- Blutvergiftung
- Bronchopneumonie
- Sekundärinfektionen
- Infektionen der Hornhaut
- Enzephalitis
Eine Infektion der Hornhaut kann zum Verlust des Sehvermögens führen. In schweren Fällen können die Läsionen sogar verschmelzen und zum Verlust wichtiger Teile der Hornhautoberfläche führen. In den wenigen Studien, die bei schwangeren Frauen durchgeführt wurden, konnte die Übertragung zu folgenden klinischen Manifestationen beim Fötus führen:
- Hydrops fetalis
- Makulopapulöse Hautveränderungen
- Hepatomegalie
- Frühgeburt
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Hygienemaßnahmen sind entscheidend
Wissenschaftliche Erkenntnisse weisen darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit einer vertikalen Infektion während der Schwangerschaft hoch ist, was zu schweren Schädigungen des Fötus führen kann. Daher sind bestimmte Hygienemaßnahmen wie die Verwendung von Schutzausrüstung, soziale Distanzierung, Händewaschen und sorgfältige Familienplanung von entscheidender Bedeutung. Sie können dazu beitragen, eine mögliche Ansteckung in dieser Gruppe zu vermeiden.
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