Studien zeigen: Übelkeit während der Schwangerschaft schützt das Baby

Insbesondere am Morgen sind die Beschwerden in der Schwangerschaft oft besonders unangenehm. Meist beginnen diese schon früh, doch die Natur hat dies so vorgesehen, denn man geht davon aus, dass Brechreiz, Übelkeit und andere typische Beschwerden vor Fehlgeburten schützen.
Studien zeigen: Übelkeit während der Schwangerschaft schützt das Baby

Letzte Aktualisierung: 17. April 2019

Manche Frauen haben während der Schwangerschaft keine Beschwerden, doch die meisten leiden an Übelkeit. Aus neueren Forschungen geht hervor, dass es dafür eine Erklärung gibt: Die Übelkeit ist ein Reflex, der das Baby schützt.  Richtig gelesen: Gewisse Schwangerschaftsbeschwerden sind ein Hinweis darauf, dass alles planmäßig verläuft und der kleine Bauchbewohner gesund ist.

Insbesondere am Morgen sind die Beschwerden in der Schwangerschaft oft besonders unangenehm. Meist beginnen diese schon früh, doch die Natur hat dies so vorgesehen, denn man geht davon aus, dass Brechreiz, Übelkeit und andere typische Beschwerden vor Fehlgeburten schützen.

Das ist eine gute Nachricht, denn schwangere Frauen können so in den unangenehmen Beschwerden einen positiven Sinn finden. Es handelt sich um einen Teil des Prozesses. Das wird schon länger vermutet, doch inzwischen konnte es auch wissenschaftlich bestätigt werden. 

Wie schützt Übelkeit das Baby?

Wissenschaftler des National Institute of Health (USA) haben anhand von Studien herausgefunden, dass schwangere Frauen dann an Übelkeit und Brechreiz leiden, wenn sie gesund sind. Um diese Theorie zu bestätigen, haben die Experten 800 schwangere Frauen kurz nach der Empfängnis untersucht.

Übelkeit in der Schwangerschaft schützt das Baby

Von diesen Frauen erlitten 188 eine Fehlgeburt. In der achten Schwangerschaftswoche litten über 57% der Frauen an Übelkeit, 26% auch an Brechreiz. Die Frauen, die an diesen typischen Beschwerden litten, hatten eine Erfolgsquote von 75%.

Entsprechend der erfassten Daten kamen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass sich der Körper im ersten Schwangerschaftstrimester in der Anpassungsphase befindet. So dürfen beispielsweise mögliche Schadstoffe oder Krankheitserreger der aufgenommenen Nahrung nicht bis zum Fötus vordringen, der sehr empfindlich ist.
In der Folge bemüht sich der Organismus darum, alle schädlichen Stoffe durch Erbrechen aus dem Körper auszuscheiden. So schützt er das heranwachsende Baby.
Wenn jedoch die Mutter keine Übelkeit erfährt, Nahrungsmittel nicht ausstößt oder gewisse Speisen nicht abweist, kann es sein, dass die Schadstoffe bis zum Baby vordringen. Wenn Übelkeit vorhanden ist, es jedoch nicht zum Erbrechen kommt, zeigt der Organismus vielleicht nur seine Fähigkeit, zwischen Gut und Schlecht zu unterscheiden. 

Die Wissenschaft bestätigt es: Übelkeit schützt in der Schwangerschaft das Kind

Der menschliche Körper ist perfekt und bringt uns immer wieder zum Staunen. Fast jede Frau leidet an Übelkeit in der Schwangerschaft. Doch diese unangenehmen Beschwerden sind ein gutes Zeichen. Sie zeigen beispielsweise, dass unsere Körper sich auf eine neue Situation einstellt, um Mutter zu werden. 

Übelkeit in der Schwangerschaft schützt das Kind

Die typischen Schwangerschaftsbeschwerden treten scheinbar deshalb auf, da der Organismus versucht, das wachsende Baby zu schützen. Die Natur hat die Reproduktion vorgesehen und uns entsprechend dafür vorbereitet.

In früheren Forschungen versuchten Wissenschaftler diese Hypothese zu bestätigen. Das heißt, dass sie bereits davon ausgingen, dass Übelkeit das Baby schützt. Doch erst vor Kurzem konnte tatsächlich festgestellt werden, dass dies so ist.

In vorangehenden Studien wurde untersucht, wie sich Frauen an ihre Schwangerschaft zurückerinnern, doch diese Befragungen erbrachten nicht die gewünschten Ergebnisse. Denn es scheint so, dass sich Frauen nicht an all die Beschwerden erinnern, wenn diese nicht sehr ausgeprägt waren. 

Doch in der erwähnten Studie wurden Aufzeichnungen der Frauen verwendet, die sie ab dem Tag machten, an dem sie über das fröhliche Ereignis informiert wurden. Jene Frauen, die eine Fehlgeburt hatten, hatten die geringsten Beschwerden. 

Wenn du also in der Schwangerschaft an Übelkeit oder anderen Beschwerden leidest, solltest du dich glücklich schätzen, denn du weißt, dass dein Körper so dein Baby schützt! 


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