Corona-Krise: Auseinandersetzungen mit Teenagern vermeiden
Die Pubertät ist keine einfache Zeit. Das gilt sowohl für die Teenager selbst als auch für ihre Eltern. Denn beide befinden sich natürlich in sehr unterschiedlichen Lebensphasen. Da kommt es schon unter normalen Umständen zu Meinungsverschiedenheiten und Auseinandersetzungen. Und jetzt in Zeiten der Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen ist es nur allzu wahrscheinlich, dass diese Konflikte mit deinen jugendlichen Kindern noch zunehmen werden.
Für alle hat diese Einschränkung der Bewegungsfreiheit die gewohnten Routinen und Gewohnheiten verändert. Daher kommt es in dieser Situation bei den allermeisten zu einem wahren Sturm an Gefühlen: Dazu zählen vor allem Wut, Trauer, Angst, Unsicherheit usw.
Doch ist es ja so, dass alle eine schwierige Zeit durchmachen. Daher sollten sich auch alle gegenseitig unterstützen und eben Auseinandersetzungen so weit es geht vermeiden. Aber wenn es doch zu Konflikten kommt? Hier erfährst du, wie du dich dann verhalten kannst.
Was kannst du tun, um in Corona-Zeiten Auseinandersetzungen mit deinen Teenagern zu vermeiden?
Sich um Gelassenheit bemühen
Es ist für alle eine schwere Zeit. Schon für die Erwachsenen stellt diese Situation eine große Herausforderung dar, denn sie müssen sich um unzählige Dinge kümmern. Daher sollten die Eltern darauf achten, dass sie auch zur Ruhe kommen können. Denn um mit all dem zurechtzukommen, braucht es unter anderem möglichst große Gelassenheit.
Um das zu erreichen, sind folgende Tipps nützlich: Du solltest versuchen, einen wöchentlichen Zeitplan aufzustellen und einzuhalten. In diesem Plan sollte Zeit für die Familie, aber auch Zeit für dich selbst vorgesehen sein. Ebenso natürlich für die Arbeit, aber auch für Sport und für Gespräche per Videoanruf mit deinen Angehörigen und Freunden.
Bemühe dich um Verständnis für deine heranwachsenden Kinder
Gerade jetzt ist es besonders wichtig, dass du mit deinen Teenagern sprichst. Denn nur so kannst du herausfinden, wie sie sich fühlen und wie sie mit dieser Situation umgehen. Jugendliche befinden sich in einer Lebensphase, in der sie Kontakte knüpfen, ausgehen und mit ihren Freunden zusammen sein müssen. Aber genau diese Dinge sind in der aktuellen Situation nur sehr eingeschränkt möglich. Das macht sie wütend und führt zu Frustration und aus diesem Grund kann es auch vermehrt zu Auseinandersetzungen innerhalb der Familie kommen.
Auch wichtig, um Auseinandersetzungen zu vermeiden: klare Regeln aufstellen
Am besten bemühst du dich, die neue Situation gemeinsam mit deiner Familie anzugehen. Also sollten alle an der Erstellung des Zeitplans und der geltenden Regeln beteiligt sein. Dabei passt ihr zusammen eure neuen Routinen an die aktuellen Umstände an. Denn das wird euer Zusammenleben erleichtern. Dabei ist es wichtig, dass dieser Zeitplan nicht nur Aufgaben beinhaltet, sondern auch Freizeitaktivitäten, Spiele etc.
Bei einem Konflikt mit deinem Teenager heißt es: Ruhe bewahren
Wenn ein Streit aufkommt, ist es wichtig, dass du nicht direkt in die Diskussion einsteigst. Denn besser ist es, du bemühst dich darum, dass sich die Gemüter zunächst wieder beruhigen und sprichst erst dann mit deinem jugendlichen Kind über das, was es so aufgebracht hat, wenn es nicht mehr so wütend ist.
Bleib positiv und beweise Durchsetzungsvermögen
Auch zu empfehlen ist, dass du Machtkämpfe vermeidest. Also Diskussionen über die Frage, wer das Sagen hat. Denn im Grunde wissen deine Teenager ja sowieso, wer zu Hause diese Rolle innehat. Gerade jetzt ist es wichtig, dass du positiv bleibst und Durchsetzungsvermögen beweist, indem du deinen Kindern auf freundliche aber dennoch bestimmte Art Grenzen zu setzen weißt.
Seid euch der Umstände bewusst
Gerade jetzt gilt: Wenn alle zusammenhalten und mithelfen, wird das Miteinander zu Hause einfacher und harmonischer sein. Dabei ist es wichtig, dass du und deine Familie euch der aktuellen Umstände bewusst seid. Und dass es gerade in dieser Situation von entscheidender Bedeutung ist, dass ihr Zeit mit der Familie verbringt. Ebenso spielt die gegenseitige Unterstützung eine große Rolle.
Alle in der Familien müssen sich um Einfühlungsvermögen bemühen
Natürlich hat jeder in der Familie mit seinen ganz unterschiedlichen Lebensumständen zu tun und auch mit den Kindern, dem Partner oder der Partnerin. Ebenso mit sich selbst. Da ist es klar, dass es unter den aktuellen Umständen eine Herausforderung für alle darstellt, so viel Zeit miteinander zu verbringen. Doch sollten sich alle darum bemühen, Einfühlungsvermögen für die anderen aufzubringen und ihnen Respekt und Zuneigung entgegenzubringen. Denn auf diese Weise werdet ihr das Zusammenleben angenehm und bereichernd erleben können und deine Familie kann gestärkt aus dieser Erfahrung hervorgehen.
Was kannst du bei Auseinandersetzungen mit deinen Teenagern tun?
- Natürlich kann es trotz aller Bemühungen zu Konflikten kommen. Denn die aktuelle Situation ruft in allen Beteiligten eine Vielzahl von Emotionen hervor. Und da kann es auch passieren, dass die Teenager den Eltern die Schuld an den Umständen geben. Es ist eine komplizierte Situation. Als Eltern seid ihr diejenigen, die jetzt fast ständig mit euren heranwachsenden Kinder zusammen seid. Wenn es schon vorher Probleme und Meinungsverschiedenheiten gab, können sich diese jetzt noch verstärken. Wichtig ist, dass du weißt, wie du mit ihnen umgehen kannst und wie du verhinderst, dass sie überhaupt entstehen.
- Auch wichtig: Wenn du merkst, dass du ärgerlich oder zornig wirst, ist es besser, dass du einfach kurz aus dem Raum gehst und dir einen Moment Zeit zum Durchatmen und Nachdenken nimmst. Denn auf diese Weise kannst du vermeiden, dass du einen aufkommenden Streit noch verschlimmerst.
- Und dafür solltest du einen Rückzugsort suchen, an dem du allein sein kannst. Denn du solltest dich erstmal entspannen und so lange wie nötig tief durchatmen. Wenn du wieder ruhiger bist, kannst du versuchen, den Konflikt zu bereinigen.
- Außerdem ist zu empfehlen, dass du auch Entspannungsmethoden wie Meditation oder Yoga-Übungen ausprobierst. Denn diese können dir helfen, in dieser Zeit entspannter und konzentrierter zu sein.
Fazit
Alle tragen zu einer Verbesserung der allgemeinen Lage in dieser Corona-Krise bei, indem sie möglichst zu Hause bleiben. Und natürlich ist klar, dass niemand sich diese Situation herbeiwünscht und dass es sich um schwierige Umstände handelt. Dabei sollten die Erwachsenen auch Folgendes bedenken: Wenn die ganze Angelegenheit für sie schon schwierig zu bewältigen ist, dann ist sie umso komplizierter für die Jugendlichen und Kinder. Also müssen alle dazu beitragen, Auseinandersetzungen zu vermeiden. Wenn dies gelingt, wird die ganze Familie gestärkt aus dieser Erfahrung hervorgehen.