Plazentalösung: Symptome und Gründe
Eine Plazentalösung ist eine ernsthafte Komplikation, die auftritt, wenn sich die Plazenta von der Wand des Uterus löst, bevor das Kind geboren wird.
Die Plazenta hat die Aufgabe, das Baby durch die Nabelschnur mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Wenn sie sich löst, stellt dies ein starkes Risiko für das Leben des Babys dar.
Bei nur etwa 5% der Schwangeren tritt dieser Zustand ein. Die Plazenta löst sich bei den meisten allerdings nur teilweise von der Wand des Uterus ab.
Lerne mehr über diese Komplikation in unserem heutigen Artikel.
Plazentalösung während der Schwangerschaft
Die Plazenta, auch Mutterkuchen genannt, ist ein schwammiges Organ, das der weibliche Körper für den Zeitraum der Schwangerschaft bildet, um das gesunde Wachstum des Babys zu ermöglichen.
Der Mutterkuchen produziert auch eine Reihe an Hormonen, welche die Schwangerschaft unterstützen. Dazu zählen Progesteron, Östrogen und Choriongonadotropin.
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Die Plazenta ist durch eine Vielzahl an Blutgefäßen mit dem Uterus verbunden. Bei einer Plazentalösung entstehen auch Blutungen.
Gleichzeitig treten Schmerzen auf, die mit dem Reißen der Blutgefäße zusammenhängen. Allerdings haben nicht alle Plazentalösungen den gleichen Schweregrad. In der Geburtsmedizin unterscheidet man verschiedene Schweregrade.
Einteilung nach Schweregrad
Grad I: geringe Ablösung
In diesem Fall zeigen sich keine oder nur schwache Symptome: geringe oder gar keine vaginale Blutungen, keine Kontraktionen. Es besteht keine unmittelbare Gefahr für den Fötus, doch Ärzte empfehlen in der Regel dennoch eine Behandlung und Bettruhe.
Grad II: marginale Ablösung
Die Symptome sind Blutungen und Kontraktionen. Sie können der Gesundheit des Babys schaden. Sein Puls erhöht sich. Wenn dies zwischen der 24. und 34. Woche der Schwangerschaft geschieht, muss die Patientin in ein Krankenhaus eingewiesen werden.
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Grad III: starke Ablösung
Dabei kommt es zu schweren Blutungen und Schmerzen. Es handelt sich um einen Notfall, der meist einen Not-Kaiserschnitt erforderlich macht.
Aufgrund des Blutverlusts sind meist Bluttransfusionen notwendig. Der Arzt wird entscheiden, ob eine Hysterektomie erforderlich ist.
Risikofaktoren für eine Plazentalösung
Eine Plazentalösung tritt glücklicherweise nicht häufig auf. Daher sind die Gründe, die dazu führen, allerdings leider auch noch nicht ganz klar. Natürlich kann sie durch ein Trauma ausgelöst werden.
Zu den bekannten Risikofaktoren zählen unter anderem:
- Rauchen
- Mehrere Schwangerschaften
- Eine Plazentalösung in einer vorherigen Schwangerschaft
- Diabetes
- Eine Schwangerschaft über 40
- Infektionen des Uterus
- Vorhandensein von mehr Fruchtwasser als üblich
- Die Einnahme von Kokain
- Hoher Blutdruck
Die Plazenta ist durch eine Vielzahl an Blutgefäßen mit dem Uterus verbunden. Wenn eine Plazentalösung auftritt, entstehen auch Blutungen, gleichzeitig mit Schmerzen durch das Brechen der Blutgefäße.
Konsequenzen einer Plazentalösung für die Mutter
Die Auswirkungen auf den Körper der Mutter sind Gerinnungsstörungen und Schwäche aufgrund des Blutverlusts.
In der Folge kann es zu Bluttransfusionen und Nieren- oder sogar Herzversagen kommen. In schweren Fällen wird in der Regel eine Hysterektomie durchgeführt.
Konsequenzen einer Plazentalösung für den Fötus
Das wachsende Baby kann an Sauerstoffmangel und erhöhtem Puls leiden. Es kann auch zu einer Frühgeburt und Entwicklungsstörungen kommen, da das Kind weniger Nährstoffe erhält.
Die einzige mögliche Vorsorge sind gesunde Lebensgewohnheiten und regelmäßige ärztliche Untersuchungen.
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