Anaphylaxie bei Kindern: Ursachen, Behandlung und Prävention

Anaphylaxie bei Kindern ist sehr alarmierend und kann jederzeit auftreten. Da es sich um eine allergische Reaktion mit akutem Ausbruch handelt, ist eine medizinische Notfallversorgung erforderlich.
Anaphylaxie bei Kindern: Ursachen, Behandlung und Prävention

Letzte Aktualisierung: 28. Mai 2019

Anaphylaxie ist eine allergische Reaktion, die mehrere Organe betrifft. Die Ursachen variieren je nach Alter. Es kann schwierig sein, eine Anaphylaxie bei Kindern zu erkennen, da die Symptome möglicherweise nicht offensichtlich sind.

Darüber hinaus können die Symptome mit denen anderer Erkrankungen verwechselt werden. Da es sich jedoch um eine schwerwiegende Erkrankung handelt, ist es sehr wichtig, dass du die Symtome schnell erkennst.

Anaphylaxie bei Kindern: Was ist das?

Es handelt sich dabei um eine sehr gefährliche allergische Reaktion im ganzen Körper, die mehr als zwei Organsysteme gleichzeitig betrifft. Der Begriff wurde von Charles R. Richet, Nobelpreisträger für Medizin, geprägt.

Die Erkrankung ist auch unter den folgenden Bezeichnungen bekannt:

  • anaphylaktischer Schock
  • allergische Reaktion
  • Anaphylaxie
  • anaphylaktische Reaktion

Nach dem Kontakt mit bestimmten Substanzen reagiert das Immunsystem von Kindern ihnen gegenüber empfindlich. Wenn sie dem Allergen dann das nächste Mal ausgesetzt werden, können sie eine anaphylaktische Reaktion erleiden.

So erkennst du, ob auch dein Kind an Anaphylaxie leidet

In der Regel – und ganz plötzlich – können die folgenden Symptome auftreten:

  • Nesselsucht mit starkem Jickreiz
  • Schwere Atemprobleme
  • Verstopfte Nase oder Husten
  • Enge Kehle
  • Geschwollene Lippen und Zunge
  • Magen-Darm-Erkrankungen wie Bauchschmerzen, Krämpfe, Durchfall, Übelkeit oder Erbrechen
  • Vorübergehende Bewusstlosigkeit
  • Niedriger Blutdruck
  • Heiserkeit oder Schwierigkeiten beim Sprechen
  • Beschleunigte Herzfrequenz

Mögliche Auslöser einer Anaphylaxie bei Kindern

Die Hauptauslöser dieser Erkrankung sind:

Medikamente

Zu den Medikamenten, die eine anaphylaktische Reaktion hervorrufen können, gehören nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente und Antibiotika. Ein häufiges Beispiel dafür ist Amoxicillin. Impfstoffe und spezifische Immuntherapien dagegen verursachen selten schwere allergische Reaktionen.

Lebensmittel können allergische Reaktionen auslösen

Lebensmittel

Eine allergische Reaktion auf Lebensmittel variiert je nach Land und den lokalen Essgewohnheiten, sowie der Exposition und Zubereitung der Speisen. Die Lebensmittel, die bei Kindern häufig Anaphylaxie verursachen, sind:

  • Eier
  • Fisch
  • Milch
  • Getreide
  • Hülsenfrüchte
  • Nüsse

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Andere Auslöser

Weitere Auslöser, die eine allergische Reaktion bei Kindern hervorrufen können, umfassen  eine Mischung aus genetischen Faktoren und der Umwelt. Des Weiteren können auch Bisse von Hymenopteren-Insekten, wie Wespen, Feuerameisen oder Bienen, zu einer Anaphylaxie führen.

Andererseits können Kinder auch unter Anaphylaxie leiden, wenn sie kalten, feuchten oder warmen Umgebungen ausgesetzt sind. Darüber hinaus können auch bestimmte Situationen, wie Regelblutungen und zahnärztliche Eingriffe, zu einer Reaktion führen.

Idiopathische Anaphylaxie

Bei dieser Art der Anaphylaxie kann nicht festgestellt werden, durch welchen Wirkstoff sie verursacht wird. Dies gilt auch nach abgeschlossenen Allergietests. Die Fälle, in denen keine bekannte Ursache vorliegt, können sowohl Kinder als auch Säuglinge betreffen.

Möglichkeiten, um Anaphylaxie bei Kindern zu verhindern

Du kannst eine Anaphylaxie bei Kindern verhindern, wenn du folgende Punkte berücksichtigst:

  • Vermeide Auslöser, die die allergische Reaktion zuvor verursacht haben. Überprüfe daher Inhaltsstoffetiketten und Medikamentenflaschen sorgfältig. Wenn ihr auswärts esst, stelle sicher, dass das Restaurant Zutaten verwendet, die dein Kind essen kann. Bei Unsicherheiten bezüglich der Speisen, erkundige dich nach allen Zutaten, die das Gericht deines Kindes enthält.
  • Halte dich stets an die Anweisungen deines Arztes und nimm, auf dessen Anordnung, immer Notfallmedikamente mit. Es ist darüber hinaus auch nützlich, für Bienenstiche gerüstet zu sein.
  • Füge die Allergien deines Kindes zu seinem Personalausweis oder zu seiner Medikamentekarte hinzu.

Die Lebensmittel, die bei Kindern häufig Anaphylaxie verursachen, sind Eier, Fisch, Milch, Getreide, Hülsenfrüchte und Nüsse.

Sofortige Behandlung

Die Anaphylaxie kann sich schnell verschlechtern und erfordert daher eine sofortige Behandlung. Wenn auch dein Kind an dieser Art von Allergie leidet, stelle sicher, dass ihr immer euren EpiPen bei euch habt, der auch als Adrenalin bezeichnet wird.

Wenn Ärzte einen EpiPen verschreiben, der wie ein großer Stift aussieht, wird dieser selbstinjektiv verabreicht. Auf diese Weise ist er einfach anzuwenden und macht deinem Kind keine Angst.

Adrenalin direkt in die Muskeln injeziert ist der effektivste Weg, um Anaphylaxie bei Kindern zu behandeln. Dies liegt daran, dass es einen Herz-Kreislauf-Kollaps und Bronchospasmen verhindert.

Es ist sehr wichtig zu wissen, wie du bei allergischen Reaktionen handeln musst

Dein Kinderarzt schlägt dir möglicherweise vor, dass du deinem Kind Antihistaminika anstelle von Adrenalin gibst. Diese können jedoch in Kombination mit anderen Arzneimitteln reagieren.

Rufe sofort den Notdienst an, nachdem du deinem Kind den EpiPen gegeben hast, wenn es eine Reaktion hatte. Tue dies auch dann, wenn es sich beruhigt hat. Manchmal hat die Anaphylaxie eine zweite Welle an Symptomen oder es kommt zu einer zweiphasigen Reaktion.

Im Krankenhaus beobachten sie dein Kind für ca. 4 Stunden oder bis es definitiv außer Gefahr ist. Bei Bedarf wird dein Kind zusätzlich behandelt.

Eine allergische Reaktion bei Kindern ohne angemessene Behandlung ist möglicherweise tödlich. Daher musst du bei einer Reaktion sofort entsprechend handeln.

Lass dabei jedoch die Sorge nicht die Überhand gewinnen und führe – für dich und dein Kind – dein Leben wie gewohnt weiter. Lerne einfach zu handeln, für den Fall, dass dein Kind deine Hilfe benötigt.


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