Die Wutanfälle eures Kindes bedeuten nicht, dass ihr schlechte Eltern seid!
Die Wutanfälle von Kindern werden häufig kritisiert und von vielen nicht verstanden. Viele Eltern fühlen sich schlecht und unwohl in ihrer Haut, wenn ihr Kind in der Öffentlichkeit beginnt, zu toben.
Meist sind Zuschauer vorhanden, die beginnen, das Kind oder die Eltern zu kritisieren. Manche sprechen sogar von schlechten Eltern, die ihren Nachwuchs nicht zu erziehen wissen.
Schnell wird man etikettiert und verurteilt: “Diese Eltern haben keine Ahnung von Erziehung!” Und all das nur, weil ihre Kinder nicht schweigsam, gefügig und ruhig wie Salzstatuen sind.
Viele vergessen, dass es ganz normal ist, dass Kinder unruhig, laut, bunt und fröhlich sind. Auch dass sie weinen, darf nicht mit schlechten Augen betrachtet werden. Es ist ganz normal, dass ein Kleinkind im Restaurant, im Zug oder im Flugzeug manchmal in Tränen ausbricht!
Wir müssen mit diesen Situationen sensibler und einfühlsamer umgehen. Die Wutanfälle eines Kindes in der Öffentlichkeit bedeuten noch lange nicht, dass es schlecht erzogen ist oder unfähige Eltern hat.
Wenn die Wutanfälle unseres Kindes Sorgen bereiten
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Maria und Robert sind ein junges Paar, das vor Kurzem ein kleines 4-jähriges Mädchen adoptiert hat. Sie haben lange darauf gewartet und sich ausgemalt, was sie ihrem Kind alles geben und beibringen möchten.
Sie sind voller Illusionen und Glück und bereit, sich ihren neuen Herausforderungen zu stellen, jetzt wo sie eine komplette Familie sind.
Doch sie hatten nicht mit den Wutanfällen ihrer kleinen Tochter gerechnet. Insbesondere dann, wenn sie einkaufen oder auswärts essen gehen, benimmt sich die Kleine oft unmöglich.
Wenn ihre Wünsche nicht befriedigt werden, reagiert sie wütend und zornig, und zwar auf sehr extreme Weise.
Wutanfälle und emotionale Reife
Im Alter zwischen 3 und 6 Jahren sind Wutanfälle ganz normal. Die Eltern haben dann eine grundlegende, sehr wichtige Verantwortung: Die emotionale Welt ihrer Kinder zu managen.
Wenn sie ihrem Kind dabei helfen, hat es die beste Ausgangsbasis, um auch später Frust, Wut und Zorn zu kontrollieren.
- Wenn du mit deinem Kind nicht außer Haus gehst, damit die Wutanfälle nicht peinlich werden, kann sich das Problem zusätzlich verschlimmern. Kinder müssen lernen, sich in der Gesellschaft zu benehmen und mit anderen friedlich zusammenzuleben.
- Ein Zornanfall ist nur Ausdruck emotionaler Spannung. Es handelt sich um Frust, ein ungelöstes Problem, Unreife eines Wesens, das versucht, die Welt zu verstehen.
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Was das junge Paar unseres Beispiels tun muss: Mit ihrer Tochter daran arbeiten, damit sie lernt, ihre Emotionen anders auszudrücken.
Vermutlich hat sie sich an ihre neue Umgebung und an ihre neuen Eltern noch nicht angepasst. Sie sammelt gegensätzliche Emotionen in ihrem Inneren an und die Eltern müssen sehr einfühlsam sein.
Sie können ihre Tochter beobachten und brauchen viel Geduld und Nähe, um ihr zu helfen, sich von ihren negativen Emotionen zu befreien. Die Eltern müssen ihr Kind begleiten und ihm neue Lernmöglichkeiten aufzeigen.
Kritisiere mich nicht, verstehe mein Kind!
Wenn die Gesellschaft das Verhalten des Kindes nicht versteht und die Eltern dafür verantwortlich macht, wenn es weint oder zornig ist, brauchen Vater und Mutter ebenfalls viel Geduld.
Vergiss jedoch nicht, dass du dein Verhalten und dein Leben nicht umstellen solltest, nur weil du Angst hast, von anderen verurteilt oder kritisiert zu werden. Du darfst auch die Wutanfälle deines Kindes nicht fürchten.
Erziehe dein Kind zu Hause und auch wenn du mit ihm auswärts unterwegs bist. Sei dabei jedoch gerecht und geduldig. Wenn dein Kind zornig wird, schreie es nicht an, dadurch verstärken sich seine negativen Emotionen nur noch mehr.
- Am besten gehst du mit deinem Sprössling an einen ruhigen Ort und wartest, bis er aufhört zu weinen oder zu toben. Du musst dein Kind begleiten, denn es braucht dich. Erst wenn es ruhiger wird, ist es bereit, deine Worte wahrzunehmen.
- Sobald sich dein Kind beruhigt hat, kannst du zu ihm auf Augenhöhe gehen und mit ihm über den Vorfall sprechen. Du kannst eine Vereinbarung mit ihm treffen, es beraten und motivieren. Sei einfühlsam und demokratisch, jedoch auch deinen erzieherischen Zielen gegenüber treu.
- Sprich so, dass dich dein Sprössling verstehen kann und verurteile seine Emotionen nie. Aussagen wie “das ist Blödsinn” solltest du dir verkneifen. Verstehe dein Kind, doch erkläre ihm seine Gefühle und gib ihnm die Möglichkeit, alles aus einer anderen Perspektive zu sehen.
- Du kannst danach wieder zurückgehen und dein Kind in allem bestärken, was es gut macht. “Ich bin jetzt wirklich stolz auf dich! Du verhältst dich jetzt schon wie ein großes Kind, das ist super!”
Wir sind uns darüber bewusst, dass es nicht einfach ist, Situationen wie diese zu beherrschen. Du brauchst dafür Zeit, Geduld, Fingerspitzengefühl und großes Einfühlungsvermögen.
Doch nur wenige Dinge sind so genugtuend und zufriedenstellend, wie auf sein Kind stolz zu sein, wenn man es abends zu Bett bringt, weil man weiß, dass es etwas gelernt hat, um sich emotional zu entwickeln. Es hat es mithilfe der Eltern geschafft, seine Reaktionen zu beherrschen. Das ist für alle ein wichtiger Schritt.
Die Wutanfälle treten insbesondere in einer bestimmten Etappe der Kindheit auf. Wenn du lernst, richtig damit umzugehen und nicht darauf hörst, was andere sagen, werdet ihr diese Situation bald im Griff haben.
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